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Zurück in die Zwischenwelt (German Edition)

Zurück in die Zwischenwelt (German Edition)

Titel: Zurück in die Zwischenwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Filomena Nina Ribi
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b jetzt steigen die Temperaturen! Gehen wir los!“, riet uns Mona.
    „Gibt es denn hier einen Ort, wo es kühl bleibt?“, fragte Rob. „In eine Höhle möchte ich aber nicht unbedingt gehen …“
    Zuerst dachte ich, auf der Wasseroberfläche hätte sich Nebel gebildet, aber sehr wahrscheinlich handelte es sich um Wasserdampf. Es schien fast so, als ob das Wasser am Kochen sei und in der Tat war es wirklich äußerst heiß und schwül.
    „Ja, wir müssen da lang!“ Mona zeigte zu den weit entfernten Gebirgen, die als einzige Erhebung die flache Gegend schmückten. „Die Berge dort sind so hoch, dass das Sonnenlicht nur selten zwischen die engen Canyons scheint. Dort lässt es sich aushalten – und wir müssen sowieso dorthin.“
    Weit und breit gab es nichts außer Sand und diese Gebirge, die ich mit meiner Sichtbrille nun endlich auch besser erkennen konnte. Es war keine Bergkette, sondern eine Gruppierung von hohen Felsen, deren Spitzen in Wolken gehüllt waren. Wie hoch sie tatsächlich waren, war mir zu diesem Zeitpunkt wegen der täuschenden Entfernung gar nicht bewusst.
    „Gut, gehen wir“, erwiderte ich. „Ich lasse meinen Neoprenanzug hier – ich glaube nicht, dass ihn jemand stehlen wird, um im warmen Wasser tauchen zu gehen.“
    Auch Rob ließ seine Sachen liegen und wir machten uns auf den Weg. Er trug schwarze breite Badehosen, die ihm prima standen – man hätte sie auch für ganz normale kurze Hosen halten können. Ihn störte es jedenfalls nicht, in Badehosen herumzuwandern: Er war ein unkomplizierter Mensch, deswegen war ich auch gerne in seiner Gegenwart – ich fühlte mich wohl mit ihm. Hätte ich ihm gesagt, dass wir auf dem nackten Strand übernachten würden, dann hätte er sich prompt hingelegt, ein Kleidungsstück unter seinen Kopf gesteckt, einen Fuß über den anderen gelegt und wäre sofort in einen tiefen Schlaf gefallen.
    „Wo genau gehen wir eigentlich hin?“, fragte Rob.
    „Nach der Schlucht, auf der anderen Seite des Flusses, müssen wir den hohen Berg erklimmen, dann sind wir angekommen“, antwortete Mona.
    Ich erkundigte mich nicht, wieso wir überhaupt dorthin mussten. Es war einfach so, ich akzeptierte es und ließ es geschehen – wie in einem Traum, in dem die Geschehnisse einfach passieren, ohne dass wir uns ständig fragen, warum.
    „Rob, was ist deine größte Angst?“, wollte Mona wissen.
    „Ich fürchte mich vor Schlangen. Alles was sich schlängelt, bringt mich in Panik.“
    „Aha. Und welche Ängste hast du, Laura?“
    „Ich habe Angst vor großen Fischen. Irgendwo im tiefen Wasser zu treiben und zu wissen, dass unter mir die Post abgeht … das erschreckt mich.“
    Ein leichter Wind kam auf. Ich nahm meine Brille ab und wischte mir den Sand aus dem Gesicht. Als ich wieder nach vorn schaute, sah ich plötzlich scharf, obwohl ich meine Brille gar nicht auf hatte.
    „Das ist ja der Wahnsinn! Meine Sicht hat sich verbessert!“ Ich setzte meine Brille wieder auf. „Ich sehe ohne Brille fast so gut wie mit!“
    „Beneidenswert“, lächelte Mona. „Du regenerierst und verjüngst dich – anscheinend tut dieses Klima dir gut.“
    „Vielleicht werde ich nach diesem Marsch wieder wie eine Zwanzigjährige aussehen.“
    Rob fand das amüsant: „Wäre lustig, eine zwanzigjährige Mutter zu haben. Okay – es käme natürlich darauf an, ob auch dein Gehirn zu dem einer Zwanzigjährigen wird.“
    „Möchtest du wieder zwanzig sein?“, fragte Mona.
    „Um Himmels willen, nein! Äußerlich sah ich ja vielleicht hübscher aus ohne Falten und graue Haare, aber innerlich war ich eine Katastrophe! Nicht, dass du jetzt glaubst, ich sei heute erleuchtet – aber damals … puuhhh, schrecklich! Nein, zurück möchte ich nicht.“
    „Was hast du gegen zwanzig?“, intervenierte Rob.
    „Nichts, es war eine spannende Zeit mit zahlreichen Abenteuern – aber auch mit verdammt vielen Zweifeln, Unsicherheiten und Unzufriedenheit.“
    „Was wird mit dem Alter denn besser?“, hakte er nach.
    „Mit zwanzig meinst du noch, du kannst die Welt retten und alles werden, was du willst – beruflich, meine ich. Später siehst du ein, dass nicht alles möglich ist, auch wenn du dir große Mühe gibt. Wenn man das feststellt, ist es für eine Weile gar nicht lustig. Man hat Träume gehegt und dann ist man ent-täuscht – wobei ‚ent-‘ bedeutet, dass etwas entfernt wird, nämlich die Täuschung. Die Hoffnung wird zerstört und man ist gezwungen, der Realität ins Auge zu

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