Zurück in Virgin River (German Edition)
einlegte. Der Kerl, dem die Bar gehörte, wusste vielleicht, wer in der Gegend etwas zu vermieten hatte. Aus Prinzip hatte Dan seinen neuen Chef nicht danach fragen wollen.
Dan betrat die Bar. Nur wenig später tauchte Jack aus demhinteren Teil des Ladens auf.
„Jesus“, sagte Jack. „Sie schon wieder.“
Dan nahm seinen Hut ab und strich sich mit den Händen durchs Haar. „Ich freu mich auch, Sie wiederzusehen.“
„Ähm, Mann … Sie sind also derjenige, der für Paul arbeitet!“ Jack stand hinter der Theke, die Hände in die Hüften gestemmt. „Er hat erzählt, dass er einen großen Kerl mit einem merkwürdig aussehenden Cowboyhut eingestellt hat. Offenbar erkennt er dubiose Typen nicht einmal dann, wenn sie direkt vor ihm stehen.“
Matt lächelte Dan und schüttelte den Kopf. „Was haben Sie gegen mich? Ich habe Ihnen doch überhaupt nichts getan.“
„Es kommt mir aber so vor, als ob da, wo Sie sich aufhalten, der Ärger nicht lange auf sich warten lässt.“
„Ja. Und manchmal braucht man auch Hilfe, wenn ich in der Nähe bin. Habe ich Sie nicht mal mitten im Buschfeuer von einer dreckigen Straße aufgelesen? Lieber Himmel, manche Menschen kennen keine Dankbarkeit. Kann ich jetzt ein Bier haben, oder wollen Sie mich den ganzen Tag anglotzen?“
„Nur, wenn Sie diesmal sauberes Geld dabeihaben. Ich nehme kein Geld, das nach frisch geschnittenem Gras riecht.“
„Haben Sie es noch nicht gehört? Ich bin rehabilitiert. Ich arbeite auf einer Baustelle. Das ist alles.“
Jack betrachtete Dan skeptisch. „Sie waren im Knast?“
„Ja, eine Zeit lang. Hat Paul Ihnen das nicht gesagt?“ Jack schüttelte den Kopf. „Wie finde ich das denn?“, sagte Dan. „Ein echter Gentleman.“
Jack holte ein kühles Heineken aus dem Kühlschrank und stellte Dan ein Glas hin. „Hören Sie, Jack ist ein guter Mensch. Er arbeitet hart, ist ehrlich, und er behandelt seine Leute anständig. Er ist ein Familienmensch, und er hat hier viele gute Freunde. Echte Freunde. Sie sollten ihn also besser nicht bescheißen.“ Jack deutete auf das Bier. „Wollen Sie noch einen Beam dazu?“ Das bestellten die Leute üblicherweise zum Vorglühen – Heineken und Jim Beam.
Dan lächelte. „Nein, danke. Alles in Ordnung. Hören Sie,Kumpel, alles, was ich von Ihrem Freund will, ist eine Arbeit auf dem Bau. Er hat mir einen Job gegeben.“ Dan reichte Jack die Hand. „Dan Brady.“
„Brady?“, fragte Jack lachend. „Wie die Firma Shady Brady, die diese Cowboyhüte herstellt?“
„Witzig, was?“ Dan legte seinen Hut auf den Tresen. „Mein Markenzeichen.“
Jack zögerte einen Augenblick, bevor er Dans Hand schüttelte. „Jack Sheridan.“
„Ja, ich weiß. Können wir jetzt weitermachen? Es gibt keinen Grund, dass wir uns jedes Mal an die Gurgel gehen, sobald wir uns begegnen. Ich hoffe, dass ich bald hier wohne. Jedenfalls eine Zeit lang.“
„Wieso hier?“, fragte Jack argwöhnisch.
„Hier ist die Gefahr, einem meiner früheren Bekannten zu begegnen, eher gering.“ Er grinste. „Und der Barmann nimmt kein stinkendes Geld an.“
„Wollen Sie etwa damit andeuten, dass wir uns verstehen?“, vergewisserte sich Jack.
„Ich hatte nie ein Problem damit, Sie zu verstehen, Kumpel. Fakt ist, wenn das meine Bar wäre, hätte ich mein Geld auch nicht angenommen. Aber das gehört alles der Vergangenheit an. Ich bräuchte ein paar Infos. Möglicherweise können Sie mir da weiterhelfen?“
„Mal sehen“, antwortete Jack.
„Also, zunächst mal, ich schlafe in meinem Campingwagen. Das ist zwar ganz okay, aber vielleicht kennen Sie jemanden, von dem ich etwas mieten kann?“
Jack fielen auf Anhieb eine Reihe von Möglichkeiten ein. Luke Riordan besaß sechs kürzlich restaurierte Hütten am Fluss. Und in der Stadt gab es ein Pärchen, das manchmal ein Zimmer über seiner Garage vermietete. Außerdem gehörte Jack selbst eine Hütte im Wald. Doch es bestand immer noch ein kleiner Unterschied darin, einem Mann einen Job zu geben, bei dem man ihn im Auge behalten konnte, oder ihn bei sich übernachten zulassen. „Tut mir leid“, sagte Jack. „Hier in den Bergen wird nur selten etwas vermietet oder verkauft. Darum geht es Pauls Firma auch so gut, denn die Leute bauen entweder gleich etwas Neues oder lassen etwas Altes restaurieren.“
Dan sah Jack in die Augen, und er war sich sicher, dass der Kerl ihm nur die halbe Wahrheit sagte. Aber er nahm es Jack nicht übel. Es würde eine Weile dauern, bis Dan
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