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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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mehr gehabt. Und dann kam es an diesem Abend zu einem Riesenkrach zwischen uns. Er flirtete für meinen Geschmack entschieden zu heftig mit Rose, das gefiel mir nicht. Und er war wegen James böse auf mich.«
    »Wusste er, dass du es mit seinem Boss getrieben hast?«
    »Nein, er dachte, ich hätte nur mit ihm geflirtet. Aber wir zankten uns so heftig und ich hatte ein so schlechtes Gewissen, dass wir auch danach wochenlang nicht mehr miteinander schliefen. Inzwischen hätte ich längst meine Periode bekommen müssen. Und es gab noch andere Symptome... ich wusste, dass ich von James schwanger war.«
    Samantha gab es auf, die Augen vor der Wahrheit verschließen zu wollen. Dicke Tränen rannen über ihr
schmales Gesicht und fielen auf ihren Pullover. Mit dem Ärmel wischte sie sich geistesabwesend über die Nase. In diesem Moment kümmerte es sie nicht, ob sie weiterlebte oder starb. Tatsächlich erschien ihr der Tod überaus verlockend.
    »Hast du Papa irgendwann einmal die Wahrheit gesagt?«
    »Nein.«
    »Weiß James Bescheid?«
    »Ja.«
    »Was sagst du da?«
    »Ja, er weiß alles. Deswegen war ich ja auch so sicher, dass er sofort einen Riegel davorschieben würde, wenn er merkt, dass sich zwischen seinem Sohn und dir etwas anbahnt. Eigentlich dachte ich, du hättest diesen Job überhaupt nur bekommen, weil er etwas für sein Kind tun wollte.«
    »Du meine Güte! Was ist das nur für ein Mensch? Er wusste die ganze Zeit Bescheid!« Samantha konnte sich nach wie vor nicht mit den Tatsachen abfinden. »Nein, das ergibt keinen Sinn. Das passt doch alles nicht zusammen.« Das volle Ausmaß dessen, was Kathleen ihr soeben gestanden hatte, sickerte allmählich in ihr Bewusstsein ein. »Großer Gott, was habe ich getan?« Der Eimer entglitt ihren Händen, der Inhalt ergoss sich über den Boden, und sie krümmte sich, als ihr Körper gegen das rebellierte, was ihr Verstand zu akzeptieren gezwungen war. Dann zog sie die Beine an den Körper, verharrte in dieser Embryohaltung und rührte sich nicht mehr.
    Kathleen verfiel in Schweigen.

    Cameron tat das, was die meisten Männer in seiner Situation an seiner Stelle getan hätten – er genehmigte sich ein paar Drinks. Zu seiner Erleichterung hatten die meisten Hochzeitsgäste das Manor schon längst verlassen, trotzdem hatte er sich in die Bibliothek zurückgezogen, zu der nur Hotelgäste Zutritt hatten, dort war er vor neugierigen Blicken sicher. Gillian hatte versucht, sich an ihn zu hängen, war aber zu ihrem grenzenlosen Ärger fortgeschickt worden. Cameron wollte jetzt seine Freunde, besonders Luke, um sich haben, nicht sie. Auch gut, dachte sie grimmig. Das Spiel können zwei spielen.
    Die Bibliothek war ein ziemlich kleiner, aber gemütlicher, mit breiten, bequemen Ledersesseln ausgestatteter Raum. Im Kamin brannte zu Camerons Freude ein helles Feuer. Die anderen drei Wände wurden von riesigen Mahagoniregalen eingenommen, die mit Tausenden von Büchern vollgestopft waren.
    Die behagliche Atmosphäre des Raumes übte eine beruhigende Wirkung auf Cameron aus. Sein Schwager David, Carolines Freund Marcus, sein Trauzeuge Vinny und Luke, den er unbemerkt eingeschmuggelt hatte, leisteten ihm Gesellschaft.
    Die fünf Männer hielten den Kellner seit einigen Stunden ständig auf Trab. Sie sprachen dem Alkohol reichlich zu und unterhielten sich über Gott und die Welt, nur nicht über die Ereignisse des heutigen Tages.
    David Neilson hatte entschieden mehr getrunken als die anderen, dementsprechend niedrig war seine Hemmschwelle. Ohne auf Camerons verletzten Stolz Rücksicht zu nehmen, schnitt er als Erster das Tabuthema an. »Wie soll es denn jetzt weitergehen, Cam?«, fragte er schlicht.
    Dank einiger Gläser Judges Whiskey sah Cameron
seine Situation jetzt etwas gelassener. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, Dave. Ich meine, ich wusste schon immer, dass Sams Mutter an der Flasche hängt, aber dass sie so unberechenbar ist, war mir wirklich nicht klar. Die Frau ist eine Gefahr für die Allgemeinheit, wenn du mich fragst.«
    »Demnach sind ihre Beschuldigungen nicht völlig aus der Luft gegriffen?«
    »Wie bitte? Wie kannst du so etwas fragen, David? Zwischen ihr und unserer Familie besteht keinerlei Verbindung.« Seine Gedanken kreisten erneut um das, was seine Mutter ihm unter dem Siegel der Verschwiegenheit über Pablo und Katie Garcia erzählt hatte – dass die beiden vor Jahren für die Judges gearbeitet hatten. Sie hatte Recht, es war wirklich besser, diese brisante

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