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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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keine Kriegsverletzung. Jedenfalls keine, die seine Manneskraft in irgendeiner Form beeinträchtigt hätte. Mochte der Rest seines Körpers auch von Narben übersät sein, dieser Teil seiner Anatomie war gänzlich unversehrt. Perfekt. Gleichsam als ahnte sein Penis ihr Interesse, begann er, verräterisch zu zucken. Erregung flutete ihre Sinne, spülte ihre Bedenken fort. Allein vom Hinschauen bekam sie weiche Knie.
    Unversehens bewegte er sich, und sie ließ eilig das Laken sinken. Sie lenkte ihren Blick abermals auf sein Gesicht, in diesem Moment schlug er die Augen auf – dunkle, intensive, zornige, gefährliche Augen. Ihre Nackenhärchen stellten sich auf, ihr Herz trommelte ein aufgewühltes Stakkato gegen ihren Rippenbogen. Der Verdacht beschlich sie, dass nicht wenige unter Napoleons Soldaten mit selbigem Blick konfrontiert worden waren und er das Letzte blieb, das sie von dieser Welt mitnahmen.
    »Ich bin’s nur«, sagte sie eilig. »Meredith.«
    Er blinzelte mehrmals. Jähes Begreifen verscheuchte die Mordlust aus seinen Augen. »Jesus Christus«, murmelte er. Er stützte sich auf einem Ellbogen auf, rieb mit einer Hand über sein Gesicht, strich sich benommen die Haare aus der Stirn. »Ihr Besuch überrascht mich. Ist irgendetwas?«
    »Nein, es ist nichts.« Sie hätte beinahe laut aufgelacht, da sie sich unversehens auf den Anlass ihres Besuches besann. »Alles ist in bester Ordnung. Sie müssen verzeihen, dass ich Sie geweckt habe, aber ich habe … Geräusche gehört und da machte ich mir Sorgen.«
    »Diese grauenhaften Albträume.«
    »Möchten Sie darüber sprechen?«
    »Nein.« Nach einem Blick auf seine entblößte Brust stieß er abermals einen gedämpften Fluch aus. Er rutschte auf die andere Seite des Bettes, glitt eilig unter das Laken und zog es sich bis zum Kinn hoch.
    Sie kam nicht dagegen an, sie musste lachen. »Tut mir leid, wenn ich über die Regeln des guten Anstands hinweggesehen habe. Ich wollte Ihre Intimsphäre wahrlich nicht verletzen.«
    »Nein. Nein, aber ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten.«
    »Mir zu nahe treten? Was meinen Sie damit?«
    »Neulich baten Sie mich, ein Hemd überzuziehen.« Er wickelte sich das Laken fester um die Brust. »Es sieht gewiss abscheulich aus … ich meine, die ganzen Narben an meinem Körper.«
    »Oh Rhys.« Sie vergrub beschämt ihr Gesicht in den Händen, nahm sie dann hastig wieder fort, fest entschlossen, aufrichtig zu ihm zu sein. »Ich bat Sie, ein Hemd anzuziehen, weil Sie der mit Abstand attraktivste Mann sind, der mir jemals begegnet ist. Bei Ihrem Anblick brachte ich kaum zwei vernünftige Worte heraus, weil ich von Ihrer Schönheit abgelenkt war. Ich kann an Ihnen wahrlich nichts Abscheuliches finden.«
    Er blinzelte verdutzt. »Oh.«
    Sie setzte sich auf den Bettrand, auf die freie Stelle, die er eben fluchtartig verlassen hatte. »Was die Narben angeht …« Sie griff nach dem Saum des Lakens und zupfte daran. Er ließ es bereitwillig los, und sie zog es herunter, um seine Brust zu enthüllen, die von etlichen geschlagenen Schlachten gezeichnet war. »Sie können doch nicht ernsthaft glauben, dass dies abscheulich aussieht, oder? Wissen Sie denn nicht, was Frauen empfinden, Rhys? Waren Ihre Geliebten denn von Ihrem gestählten, kampferprobten Körper nicht fasziniert?«
    Während sie sprach, strich sie mit einer Fingerspitze über sein Schlüsselbein. Worauf sein Atem sich beschleunigte.
    »Es gibt keine Geliebten. Schon lange nicht mehr.«
    »Wie lange?«
    »Schon seit Jahren nicht mehr.«
    »So lange?« Ihre Kehle fühlte sich mit einem Mal staubtrocken an. Sie schluckte krampfhaft, bemüht, sich ihre Emotionen nicht anmerken zu lassen, obschon ihr das Herz in der Brust hüpfte. Rhys war einer der sinnlichsten, erregendsten Männer in ihrem Leben. So hatte sie schon als junges Mädchen empfunden. Deshalb hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt, in einem Alter, in dem ihr eigenes Lustempfinden gerade erwachte. Zwar hatte er sie von jeher fasziniert, aber in ihrem vierzehnten Sommer war es um Meredith geschehen gewesen. In jenem Jahr war er als halbwüchsiger Junge nach Eton gegangen und als erwachsener Mann zurückgekehrt. Genau wie damals bewunderte sie sein ungezähmtes Wesen, seine Stärke, seinen Körper – die breiten Schultern, die sie eben sanft streichelte. Sie ließ eine Fingerspitze über die kleine Mulde wandern, die sich zwischen seinem Schultermuskel und Bizeps bildete.
    Was für eine bodenlose Ungerechtigkeit, dass

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