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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Spitzen ihrer Brüste zu ignorieren, die sich verführerisch unter ihrem nassen Gewand abzeichneten.
    »Merry …«
    »Ich hab nichts gesehen!« Die Stimme kam von irgendwo über ihnen.
    Rhys fuhr zusammen. »Was? Wer zum …«
    »Hallo«, drang es fröhlich zu ihnen. »Hallo, da unten! Ich bin hier oben. Keine Sorge, ich guck schon nicht hin!«
    »Es ist Darryl«, stieß sie zähneklappernd hervor. »Diese Stimme würde ich überall wiedererkennen.«
    Um sich dennoch zu vergewissern, blickte Rhys auf und gewahrte Darryl Tewkes, der eben tastenden Schrittes den Abhang hinunterstolperte, während er beide Hände auf seine Augen presste.
    »Ich hab nichts gesehen!«, wiederholte er. »Ich weiß, ihr mögt gewiss etwas Unsittliches tun, folglich schau ich gar nicht hin. Ich schwöre es.«
    Der Jugendliche machte einen weiteren Schritt und trat dabei gefährlich nah an den Abgrund.
    »Pass auf!«, riefen Meredith und Rhys wie aus einem Munde.
    Darryl blieb wie festgewurzelt stehen.
    »Um Himmels willen, Darryl«, schimpfte sie. »Mach die Augen auf. Wir sind sittsam bekleidet, uns ist bloß ein …« Sie schenkte Rhys ein spitzfindiges Lächeln. »Ein kleines Missgeschick widerfahren.«
    So ließ es sich natürlich auch umschreiben.
    »Oh. Na gut.« Der Junge nahm die Hände von seinen Augen. Spähte auf seine Füße, die kaum Zentimeter vor dem Abgrund balancierten, und sprang mit einem erschreckten Aufschrei zurück.
    Rhys schüttelte den Kopf und schmunzelte. Dieses Erlebnis würde dem törichten Narr für den ganzen Tag Gesprächsstoff liefern.
    Mit beiden Händen einen moosbewachsenen Stein umklammernd, zog er sich aus dem See. Dem kalten Wasser sei Dank hatte sich seine Erektion inzwischen verflüchtigt.
    Er reichte Meredith eine Hand, die sie mit fröstelnden Fingern umschloss. Sie aus dem Wasser herauszuziehen, war kein Leichtes, denn das Gewicht ihres durchnässten Kleides samt Unterröcken erschwerte die Angelegenheit. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen schließlich, und so stand sie alsbald tropfnass auf festem Boden. Der klamme Baumwollstoff enthüllte mehr, als er verbarg, er klebte an jeder Wölbung und Rundung.
    Mit diesem Anblick konfrontiert, wusste der arme Darryl Tewkes nicht mehr, was er tun sollte. Er hob abermals eine Hand, um seine Augen zu bedecken, überlegte es sich jedoch anders und ließ sie wieder sinken. Schließlich entschied er sich dafür, Löcher in den Himmel zu starren.
    »Mein Jackett liegt da auf dem Felsvorsprung«, rief Rhys. »Bitte sei so gut und wirf es mir her, ja?«
    »Oh. Gewiss.« Darryl tat wie ihm geheißen. Dabei hätte er das Kleidungsstück fast in den See geschleudert. Ein akrobatischer Hechtsprung von Rhys rettete es indes vor seinem nassen Schicksal.
    Er atmete tief durch, um nicht ungehalten zu reagieren. »Tewkes, ich nehme an, wir werden alle im Gasthof erwartet. Geh schon mal vor, wir treffen uns an den Fällen. Aber hol mir vorher meine Stiefel.«
    »Gewiss, Mylord.«
    Als der Jugendliche erneut verschwand, legte Rhys seinen Rock wärmend um Meredith’ Schultern.
    Kaum dass Darryl wieder aus dem Dunkel der Bäume auftauchte, forschte sie: »Was führt dich zu uns? Weswegen bist du uns gefolgt?« Unversehens nahm ihr Gesicht eine aschfahle Blässe an. »Es ist doch nichts mit Vater, oder?«
    »Nein«, versicherte ihr Darryl. »Mitnichten. Aber fürwahr, ich hab das ganze Moor auf der Suche nach euch beiden durchstreift. Da sitzt ein Mann unten in der Schänke. Ein ziemlich feiner Herr, er traf heute Morgen aus London ein.« Ein zuckendes Auge richtete sich auf Rhys. »Er hat nach Ihnen gefragt, Lord Ashworth.«
    Als sie nach einer guten Viertelstunde das Three Hounds erreichten, war Rhys sich fast sicher, wer ihn dort erwartete. Folglich überraschte es ihn nicht sonderlich, als er die Taverne betrat und Julian Bellamy erspähte, der an einem Ecktisch saß.
    Was ihn jedoch überraschte, war, dass Bellamy nicht allein gekommen war. Er befand sich in Begleitung eines Mädchens. Ein sehr hübsches Mädchen, gewiss nicht älter als zwanzig. Sie hatte gelbblondes gelocktes Haar und einen unschuldig rosigen Teint, der so gar nicht zu ihren aufreizend weiblichen Formen passen wollte. Bei näherer Betrachtung wirkten ihre rosigen Wangen indes wie aufgemalt.
    Eigenartig. Rhys traute Bellamy einiges zu, aber gewiss nicht, dass er in Begleitung einer Dirne reiste. Zumal er noch wenige Wochen zuvor den Eindruck gewonnen hatte, dass dieser Mann Lady Lily Chatwick, der

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