Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)
Er schlang seine langen Beine um sie, legte seine Fersen auf die Verlängerung ihres Rückgrats. Und dann küsste er sie ausgiebig, hingebungsvoll und begehrlich. Schmeckte ihre Lippen und erkundete ihren Mund mit seiner Zunge. Sie schmeckte nach Wein und Gewürzen und ganz schwach nach Seife. Verführerisch und auf unschuldige Weise verrucht. Er war wie berauscht von dem köstlichen Wissen, dass er sich heute Nacht nicht würde mäßigen müssen.
Seine Schultern umklammernd, zog sie sich an ihm hoch und veränderte ihre Lage, bis sie zwischen seinen Beinen kniete. Er küsste sie wieder und oh Gott. Jetzt pressten sich ihre festen, schaumigen Brüste an seinen Solarplexus, glitten und rieben über sein geschundenes Fleisch.
Sie schob eine Hand zwischen ihre Leiber, und Rhys fühlte ihre schlanken Finger, die seine Erektion umschlossen. Erregung durchzuckte ihn, als sie ihn sanft zu streicheln begann. Auf und nieder.
»Nein«, sagte er rau und riss seine Lippen von ihren. »Tu’s nicht. Es ist elf Jahre her. Wenn du das nicht sein lässt, halte ich es keine elf Sekunden aus.«
»Ich weiß.« Sie drückte ihm kleine Küsse auf Mund und Kinn. »Ich weiß. Daran ist nichts Verwerfliches. Lass mich das zuerst für dich tun, danach können wir uns Zeit für uns nehmen.« Sie sank auf ihre Fersen zurück, unterdessen hörte sie nicht auf, ihn zu streicheln. »Lass mich dich berühren, Rhys. Ich habe mich danach gesehnt, dich zu berühren. Du fühlst dich so gut an.«
Er stöhnte, als sie mit ihren Fingern sein hartes Glied erkundete, jede Vene, jede Furche ertastete, die geschwollene, sensible Krone umkreiste. Rhys nahm all seine Willenskraft zusammen, nicht ihre Hand zu packen und sie somit zum Aufhören zu zwingen.
»Merry …« Er dachte, er hätte mit jenen einseitigen sexuellen Begegnungen abgeschlossen, bei denen ausschließlich er Lust empfand. »Ich möchte dich beglücken.«
»Oh, das wirst du schon noch.« In ihren Augen tanzten silbrige Fünkchen. Ihre Faust umschmiegte ihn fester, und sie begann, schneller zu massieren. »Glaub mir. Es bereitet mir genauso viel Vergnügen wie dir.«
Das bezweifelte er. Während sie ihn mit ihrer Hand hingebungsvoll verwöhnte, vermochte er nicht in Worte zu kleiden, wie viel Lust seinen Körper durchströmte. Nein, es waren mitnichten Worte, die seinen Lippen entströmten. Lediglich raues Seufzen und zerrissenes Röcheln. Sie fand zu einem gleichmäßigen Rhythmus, und er verlor sich in der neuen Erfahrung. Es fühlte sich gänzlich anders an, als wenn er sich selbst befriedigte. Ihre Hand war kleiner und um vieles weicher als seine. Ihr Griff war nicht so fest und ihr Rhythmus bedachtsamer als seiner. Er musste den Impuls niederkämpfen, mit seinen Hüften zu stoßen oder sie zu mehr Schnelligkeit zu drängen. Stattdessen schloss er die Augen und zwang sich, Geduld zu üben, sich ihrem Rhythmus und den Wonnen zu ergeben, die sich langsam, doch unaufhaltsam steigerten.
Jedes scharfe Zucken war eine kleine Unterwerfung, so qualvoll und doch so süß.
»Allmächtiger.« Seine Hände umkrampften die Ränder der Wanne, jeder Muskel in seinem Körper spannte sich in dem Bemühen um Beherrschung an. »Du musst aufhören«, stieß er zwischen zusammengebissenen Kiefern hervor. »Du musst jetzt aufhören oder ich kann nicht …«
»Pssst. Lass es einfach geschehen.«
Ihm blieb keine andere Wahl. Sein freier Wille hatte aufgehört zu existieren. Die Erregung, die sich in seinen Lenden aufbaute, war so unausweichlich wie das Schicksal selbst und doppelt so machtvoll.
Mit einem letzten zerrissenen Stöhnen ließ er sich von seinem Orgasmus überwältigen. Seine Hüften stemmten sich von dem kupfernen Wannenboden ab, und er stieß in ihre enge Faust, schickte Strahl für Strahl in das lauwarme Wasser.
Als die Wogen der Erregung verebbten, starrte er mit entrücktem Blick an die Decke, derweil er versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Unterdessen koste und streichelte sie ihn, verwöhnte seinen erschlafften Körper mit kundigen Fingern. Er vermochte das kleine Wunder nicht zu fassen, dass sie nicht nur eifrig war, ihn zu berühren, sondern dass sie aus freiem Willen damit fortfuhr, nachdem die Tat vollendet war.
Und er empfand das Gleiche für sie. Er war nicht erfüllt von Selbstverachtung und einem plötzlichen, unwiderstehlichen Drang, sich in seine Kleider zu stürzen, eine Münze auf den Tisch zu werfen, sich auf ein Pferd zu schwingen und davonzureiten, um Vergessen zu
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