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Zwei Toechter auf Pump

Zwei Toechter auf Pump

Titel: Zwei Toechter auf Pump Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G. Bentz
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liegt, die dicken Fellbeinchen starr in die Luft gereckt, Weffi, dieser alberne Opportunist. Aus dem Badezimmer kommt Cocki und sieht mich fragend an. Als ich den Kopf schüttele, watschelt er seufzend zurück. Die Schwedin macht ein Auge auf und sagt: »Hello!« Dann wirft sie sich auf die Seite, so daß mir nunmehr wenig zu erraten übrigbleibt. Ich befehle meinen Füßen, die durchaus auf dem Teppich Wurzeln schlagen wollen, sich wieder zur Tür zu bewegen. Vorher knipse ich noch die Lampe aus.
    Während ich durch den Schnee zurückstampfe, komme ich mir gleichzeitig heroisch und blöde vor.
    Als ich durch die Schwenktür in den kleinen Saal komme, ist das Fest sichtlich im Welken. Schon in der Garderobe habe ich allerhand Volk gesehen, das sich in Schals und Mäntel wickelt, trällernde Töchter einfängt und bleiche Jünglinge fürsorglich in Empfang nimmt, wenn sie von der Toilette oder aus dem Garten kommen.
    Mir ist nicht besonders. Der >Spözielle< des Seiler-Max vertrug sich offenbar nicht mit der frischen Luft. Anscheinend bin ich sogar so durcheinander, daß ich Visionen habe. So bilde ich mir ein, ich hätte am Ende des Saales, neben der Musikbox, Susanne mit Fred gesehen. Als ich mir die Augen reibe und noch mal hinschaue, ist die Erscheinung verschwunden.
    An der Bar treffe ich einen äußerst selbstsicheren Theo, der, mehr denn je einer Vogelspinne gleichend, auf seinem Stuhl hockt.
    »Komm, setz dich doch zu mir«, fordert mich Theo mit einer Freundlichkeit auf, die mir verdächtig scheint. Er greift hinter sich und nimmt eine neue Moselflasche vom Eis, aus der er mir eingießt.
    »Na, wie geht’s?« fragt er.
    »Großartig. Endlich habe ich meine Gören eingefangen und zu Bett gebracht, worauf man hier die Läden ‘runterläßt. Und du? Bist du zu Stuhl gekommen?«
    »Natürlich.«
    »Natürlich — dein Natürlich macht mich noch wahnsinnig! Außerdem — wieso?«
    »Sie fährt mich in ihrem Wagen zu sich nach Hause. Da kommt sie übrigens!« Er rührt sich nicht von der Stelle und sieht >ihr< mit der lässigen Sicherheit eines Paschas entgegen, vor dem die Lieblingsfrau sogleich in die Kissen sinken wird.
    Dann bemerke ich, daß seine Augen sich verengen, und entdecke die gelenkige Schwarze. Aber sie kommt nicht allein, sondern hat einen ziemlich versaubeutelten Pierrot mit Hängebacken und Glatze im Schlepptau.
    »Helft mir doch mal, Jungs«, sagt sie. »Das ist mein Mann. Ihm ist ziemlich übel.« Sie dreht sich mit zärtlichem Augenaufschlag zu Theo: »Du nimmst ihn zu dir nach hinten, ich fahre.«
    Mephisto blickt wild und hilfesuchend um sich. Ich aber lege ihm den Arm um die Schulter: »Theo ist ein großartiger Kavalier. Außerdem war er im Krieg Sanitäter. Er tut es sehr gern — natürlich!«
    »Das hast du schön gesagt«, antwortet sie, legt den in diesem Moment stark rülpsenden Pierrot in Mephistos Arme und gibt mir einen glühenden Kuß: »Vergiß mich nicht!«
    »Nie!«
    Theo wirft mir einen Blick zu, der es mich als Glück empfinden läßt, daß wir seine Plempe in den Vorgarten geworfen haben. Dann schwanken sie zu dritt ab.
    Ich sehe ihnen nach. Sic transit gloria, Don Juan! Gleich darauf tut er mir leid, und ich schäme mich meiner Schadenfreude.
    Jemand packt mich am Arm: »Sie — Herr Dokta...« Es ist der Seiler-Max. »So schaun S’ doch amal, Herr Dokta!«
    Der >Dokta< ist ihm nicht abzugewöhnen, solange ich meine Brille aufhabe und Bücher schreibe. Jetzt dreht er mich mit sanfter Gewalt um, daß mir die Nase fast auf dem Rücken steht. Ich sehe aber nichts anderes als die gute, rundliche Frau Bachmeier, Flüchtlingswitwe mit zwei Kindern, die ihr Geld mit Aufwartungen verdient. Sie beginnt gerade mit dem Saubermachen. Während in den Ecken noch einige Paare aufeinander einreden, hat sie den Putzeimer wie ein Menetekel mitten in die Bar gestellt und setzt den Besen in Bewegung, der eine Bugwelle von Konfetti, Papierschlangen, Masken, Papiernasen, Zigarettenstummeln und Glasscherben vor sich herschiebt.
    »Dös is a Weiberl, gel?«, fragt mich der Seiler-Max. »B’sonders wann s’ si so buckt, wie jetza!« Er dreht meinen Kopf wieder zu sich herum: »Wann i mir bloß trauen tät, würd’ s’ pfeilgrad heiraten, glauben S’ des?« Er hat blutunterlaufene Augen wie ein alter Bernhardiner.
    »Ich mach’ dir ‘nen Vorschlag, Maxi«, sage ich. »Du hörst auf, mir den Kopf abzuschrauben, und ich geh’ hin und sag’ ihr’s.«
    »Dös wann S’ täten, Herr

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