Zweifel in Worten
mit beiden beinahe ungehemmt hatte kuscheln können, ging es ihm mit dem Ausblick auf das bevorstehende Wochenende bestens.
Er legte die Knöchel übereinander und hoffte, dass man ihm seine Erregung nicht ansah.
„Hast du dran gedacht, jemanden einkaufen zu schicken?“, fragte Sam, um das Thema und seine Gedanken abzulenken.
„Ja, es ist alles erledigt. Letztlich bräuchten wir nicht einmal in unser Lieblingsrestaurant“, sagte Gabriel und hob kichernd die Hände in Richtung Frank. „Schon gut, schon gut! Keine Sorge, wenn du willst, werden wir eine Sightseeing-Tour machen.“
Sam grinste. Das klang hervorragend. Alles. Denn er würde es mit den beiden Menschen erleben könne, die ihm am meisten bedeuteten.
~*~
Sie erreichten sein Haus am frühen Nachmittag und Gabriel genoss es, Frank und Sam hier für sich allein zu haben. Keine Helmi, die über sie wachte wie ein Schießhund, keine Bediensteten, nur zwei Wachen draußen am Tor, die sich die ganze Zeit über in einem Wachhäuschen aufhalten würden. Sie alle waren hier sicher und er hoffte inständig, das Frank das auch so wahrnahm.
„Ich zeige dir gleich dein Zimmer“, bot Gabriel an und erntete einen erstaunten Blick von Frank.
„Ich kriege ein eigenes Zimmer?!“
Er nickte. „Sicher, du wirst hier ebenso viel Privatsphäre haben, wie du möchtest. Wir wollen dir das doch nicht nehmen!“
„Aber ihr werdet in einem Zimmer schlafen?“, hakte Frank nach und Gabriel glaubte, eine ganz leichte Spur von Neid oder Eifersucht aus seinen Worten zu hören. Er schüttelte den Gedanken ab. Das war Unsinn. Frank hatte sich erstens überhaupt nicht als eifersüchtiger Typ gezeigt, zweitens hatte er doch bisher auch immer zu Hause übernachten wollen. Jeden Abend hatten er und Sam gespürt, wie leer und kalt es ohne Frank wurde.
Dass ihnen die Nähe zueinander einfach nicht mehr das Gleiche geben konnte, wie es vor Frank gewesen war. Diesem Umstand schrieb er es auch zu, dass er jetzt diese kleine Hoffnung über Franks Gefühlslage hegte.
„Sam, könntest du mir das Zimmer zeigen? Ich würde sowieso noch gern mit dir reden. Ganz in Ruhe ... also, wenn das für dich in Ordnung ist, Gabriel.“
Er nickte erneut. Sicher war es das! „Natürlich, ich muss noch ein paar Kleinigkeiten regeln, von daher trifft sich das sogar hervorragend. Sagt mir einfach bescheid, wenn ihr alles geklärt habt.“ Gabriel lächelte und verschwand in seinem Büro. Er musste tatsächlich noch ein paar Telefonate führen, die er nicht im Flugzeug hatte erledigen wollen. Er ließ sich an seinem Schreibtisch nieder und startete den PC, während er die erste Nummer anwählte.
~*~
Frank folgte Sam die Treppen hinauf. Der Blondschopf hatte Gabriels und seine eigene Tasche in den Händen und brachte sie in einen hellen Raum, den Frank auch durch einen flüchtigen Blick in das Innere bereits als ausgesprochen großzügiges Schlafzimmer erkannte.
„Du hast in deinem Zimmer ein eigenes Bad. Warte kurz, ich stelle die Sachen weg, dann zeige ich es dir und wir können reden.“
Sams weiche Stimme ließ ihn lächeln. Der Mann mit den hellblauen Augen brachte ihn sowieso ziemlich oft zum Lächeln. Mit seiner ganzen Art, die Frank deutlich für ihn einnahm. Vielleicht lag es an dieser faszinierenden Mischung von Stärke, Selbstbewusstsein und Kindlichkeit, jedenfalls liebte er sie.
Sein Gedanke brach ab und er starrte Sam erschrocken entgegen. Was war das gewesen? Er liebte das? Herrje, wie konnte er so etwas nur denken?
Sam blieb vor ihm stehen und deutete den breiten Flur hinab. „Dort entlang, die Tür nebenan ist es. Du hast, genau wie wir, einen Blick hinab zum Pool und über die Hügel.“
„Klingt toll. Denkst du, es ist wirklich okay für Gabriel, dass ich mit dir allein reden wollte?“
Sam schob die Tür nach innen und sah ihn erstaunt an. „Also, wenn du dir in einer Sache sicher sein kannst, dann darin, dass Gabriel keinen Grund hat, wegen irgendwas zu lügen. Wenn es ihn stören würde, hätte er es gesagt.“
„Das ist gut. Ich will einfach nicht, dass er sich ausgeschlossen fühlt ... und genau das ist der Grund, wieso ich mit dir reden will ...“ Frank stellte seine Tasche ab und setzte sich auf die Tagesdecke, die in blütenreinem Weiß auf dem Kingsize-Bett lag.
Sam ging zurück zur Tür und schloss sie, bevor er sich, mit deutlichem Sicherheitsabstand neben Frank niederließ.
„Was genau willst du besprechen?“
„Es geht um die Sache letzten
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