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Zwillingsblut (German Edition)

Zwillingsblut (German Edition)

Titel: Zwillingsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer , Schreiner
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Blick zu. Ausgerechnet er hatte einer Sterblichen die Existenz der Vampire offenbart, ausgerechnet er hatte sich mit einer Frau eingelassen. Und es wäre Edwards Aufgabe, die Frau auf der Stelle zu töten und seinen Freund zur Königin zu bringen. Stattdessen hörte er sich ein »Sehr erfreut!« erwidern.
    Das Lächeln des Magnus war wehmütig. Er durchschaute Edwards Entscheidung, doch zu Elisabeths Beruhigung erkundigte er sich trotzdem. »Wirst du schweigen?«
    »Ja!« Edward verbeugte sich vor Elisabeth, was Magnus sichtlich überraschte.
    »Wieso?«, erkundigte sich Edward und allen dreien war klar, dass es um den Grund für Magnus Zusammensein mit einer Frau ging.
    »Liebe!«, gab Magnus mit einem geheimnisvollen Lächeln preis, welches der »Mona Lisa« in nichts nachstand.
    Edward lachte trocken.
Liebe. Immer alles für die Liebe
.
    »Du hast nie geliebt, oder?« Die Frage kam von der Frau.
    »Nein! Liebe gibt es nicht!«
    »Dann hätte sich Morna ihren Fluch auch sparen können«, meinte Elisabeth und schlug die Augen nieder, als fürchte sie sich vor den Konsequenzen ihres Satzes, mit dem sie offenbart hatte, dass Magnus sie in alles, wirklich in alles eingeweiht hatte.
    Die Worte der todkranken Frau trafen Edward und zwangen ihn zu einem Einwand: »Ich liebe meine Familie!«
    »Das ist nicht dasselbe!«, flüsterte die Frau. Ihre leisen Worte klangen wie das Kratzen eines Stiftes auf brüchigen, vergilbten Pergamentseiten.
    »Dann sorg dafür, dass das Mädchen dich tötet – und die Hexe stirbt!« Magnus verdrängte Elisabeths Satz.
    »Ja!«, nickte Edward.
Sie ist diejenige, die Morna töten wird!? – Vermutlich, wenn sie auch dich tötet und befreit wird!
    »Bring das Mädchen dazu, dich zu hassen!«
    »Dafür hast du bereits Sorge getragen, als du sie dazu gezwungen hast, ihre Schwester zu töten!« Edward gelang es nicht, seine Abscheu über diesen makaberen Plan zu unterdrücken. Zu genau erinnerte er sich daran, wie verzweifelt die Vampirin gewesen war.
    »Sie und ihr Hass auf dich sind der einzige Weg dieses Spiel zu gewinnen.«
    »Es. Ist. Kein. Spiel!«
    »Ich. Weiß!«
    Elisabeth wirkte nachdenklich, als entdecke sie an Edward etwas, was selbst den vampirischen Sensoren des Magnus entging.
    Als Edward zurückgegangen war, war sie fort. Wie vom Erdboden verschluckt.
Wahrscheinlich auf ins »Moulin Rouge«
, dachte Edward und schlenderte nachdenklich in die Nacht.
    Erst nach Stunden drang das Verschwinden des Engels in sein von Magnus abgelenktes Bewusstsein, nahm an Beunruhigung zu und wurde rasch dringlicher.

14
     
    »Edward!« Joels Stimme riss den Magistraten aus seiner Verwirrung darüber, dass er die Präsenz seines Geschöpfes nicht mehr in ihrem Hotel wahrnehmen konnte. Betont langsam drehte er sich um und musterte den Schwärzesten der Vampire.
    »Morgen, Joel! Bist du beruflich hier?«
    Joel verkniff sich ein Lächeln, als er begriff, wonach Edward in Wahrheit fragte. Falls ein anderer Vampir in Hörweite war, würde er unmöglich wissen, dass Edward sich nach der Vampirin erkundigte.
    »Es ist niemand hier, Edward. Ich bin alleine!«
    Er konnte sehen, wie Edward sich sichtlich entspannte.
    »Aber ich bin wegen IHR hier!«, betonte Joel und Edwards Ausdruck wurde besorgt, während er Joels Geste nachkam und mit ihm die Straße entlang schlenderte. Dicht bei den Autos und dem durchdringend lauten Verkehr würden andere Vampire die Unterhaltung der beiden nicht verstehen können.
    Trotzdem sprach Joel, der immer Vorsichtige, leise. »Ich dachte, du wärst bei ihr!«
    Edward blickte, ob des deutlichen Vorwurfes in der Stimme seines Freundes, überrascht auf.
    »Ich war bei Melanie, bis …« Edward schwieg, denn er konnte unmöglich sagen, was ihn abgelenkt hatte. Was für einen Moment wichtiger zu sein schien als sein eigens Schicksal.
    »Ehrlich, mein Freund! Es ist mir völlig egal, was passiert ist. Auf jeden Fall ist es deine Schuld!«
    Dumpfe Vorahnung stieg in Edward auf. »Was ist meine Schuld?«
    »Scheiße, Edward!«
    Edward hätte am liebsten auf seinen Freund eingeschlagen als er schwieg und seine Befürchtungen noch schürte.
    »Sie ist auf den Friedhof gegangen.«
    »Welchen von den dreien?«
    »Cimetiére de Montmartre.«
    Edwards Beunruhigung steigerte sich zu einem klopfenden Kaleidoskop der Furcht.
    »Ich hätte ihr mehr Verstand zugetraut!«, murmelte er leise, als müsse er sich vor sich selbst verteidigen.
    »Woher sollte sie es wissen?!«, Joels Stimme klang

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