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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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während Pescoli die verbliebene Hälfte ihres Reuben-Sandwiches auspackte.
    »Bianca hat geschlafen. Weit und breit kein Chris Schultz, Gott sei Dank. Jeremy hat vor seinen Videospielen gesessen und wollte die Hälfte von meinem Sandwich abhaben.«
    »Aber du hast sie ihm nicht gegeben?«
    »Wo denkst du hin? Ich hab eine Hälfte dort gegessen und die andere mitgenommen. Für Bianca habe ich gegrillten Käse gemacht und Jeremy gezeigt, wie das geht. Vermutlich hat er ihren gegessen, aber das wird sie mir schon erzählen. Ich muss irgendwas unternehmen wegen dem Jungen.«
    Pescoli biss in ihr Sandwich und blendete nicht nur den Früchtekuchen von Joelles Urururgroßmutter aus, sondern auch die Weihnachtsdekoration und das große Schild, das Joelle ans Schwarze Brett gepinnt hatte. Es sollte die Belegschaft ans Weihnachtswichteln erinnern und an die Party, die sie in der Woche vor Weihnachten geplant hatte. Immerhin blieb ihr noch jede Menge Zeit, sich zu überlegen, welches besondere Geschenk sie dem stellvertretenden Sheriff machen würde.
    Und Gott sei Dank durfte sie nicht mehr als zehn Dollar dafür ausgeben.
    Was in ihren Augen immer noch viel zu viel war.
    »Ist das DNS -Profil reingekommen?«, erkundigte sie sich.
    »Ist schon im Labor, wo es mit dem von Jocelyn Wallis verglichen wird. Dann werden wir weitersehen. Ich habe bereits Druck gemacht.«
    »Meinst du, das nützt was?«, fragte Pescoli skeptisch. »Die haben ziemlich viel zu tun.«
    »Sie tun, was sie können.«
    »Glaubst du, die Ärztin ist ein potenzielles Ziel?« Pescoli konnte sich das nur schwerlich vorstellen. »Nur weil sie so aussieht wie die anderen und behauptet, sie sei verwanzt? Ich sehe da keine wirkliche Verbindung.«
    »Abgesehen von Trace O’Halleran.«
    »Womit wir wieder bei unserem Rancher wären.« Pescoli kaute nachdenklich. Es war allgemein bekannt, dass manche Serienmörder einem bestimmten Frauentypus nachjagten. Das hatte sich immer wieder bewahrheitet. Ted Bundy war beispielsweise ein solch klassischer Fall gewesen. Es war die eine Sache, wenn sich ein Psychopath von langen Haaren oder blauen Augen oder was auch immer angezogen fühlte, aber eine ganz andere, nach genetisch verwandten Frauen mit gemeinsamen Vorfahren Ausschau zu halten.
    Wie konnte jemand auf so etwas kommen? Meine Güte, es war schon für das Department schwer genug, ein DNS -Profil zu erstellen, und sie hatten immerhin Zugang zum kriminaltechnischen Labor! Aber sollte die DNS tatsächlich eine Rolle spielen, dann musste die genetische Abstammung der Frauen der Schlüssel sein.
    »Wenn die Opfer durch ihr Erbgut miteinander in Verbindung stehen, sollten wir vielleicht mit Grayson besprechen, ob es nicht besser wäre, uns an die Öffentlichkeit zu wenden.«
    Alvarez versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, als Pescoli ihren Boss erwähnte. Ob es ihr gefiel oder nicht: Sie arbeiteten für ihn. »Ja, das denke ich auch«, sagte sie daher. »Reden wir mit Grayson.«
    »Aber noch ist alles so schwammig«, gab Pescoli zu bedenken. Das Einzige, was sie bislang konkret wussten, war, dass jemand versucht hatte, Jocelyn Wallis zu vergiften; dafür, dass ein Serienkiller sein Unwesen trieb, fehlte ihnen jeglicher Beweis.
    Alvarez beäugte den Kuchen, und als hätte sie Pescolis Gedanken gelesen, sagte sie: »Ich erkundige mich mal bei anderen Departments, staatenübergreifend. Als Erstes nehme ich mir Idaho, Oregon, Washington und Kalifornien vor. Mal sehen, ob ihnen in letzter Zeit irgendwelche verdächtigen Todesfälle untergekommen sind, bei denen die Opfer aus dieser Gegend oder aus Helena stammten. Ich will auch Elle Alexanders Eltern anrufen, um herauszufinden, ob sie tatsächlich in Idaho geboren ist.«
    »Klingt alles noch ziemlich dünn, oder?«
    Alvarez ließ sich jedoch nicht beirren und schüttelte abwehrend den Kopf. »Sollte Shelly Bonaventure ebenfalls dazugehören, dann kommt unser Mann viel herum. Vielleicht hat er einen Job, bei dem er quer durch die Staaten reisen muss. Wenn dem so ist, hinterlässt er womöglich eine Spur von Opfern, alle bei verschiedenen Unfällen ums Leben gekommen.«
    »Und wenn Bonaventure, die laut offiziellen Angaben des Los Angeles Police Department Selbstmord begangen hat, gar nicht zu den Opfern unseres Mannes zählt?«, fragte Pescoli und schluckte den letzten Bissen hinunter.
    Alvarez runzelte die Stirn. »Dann stehen wir wieder ganz am Anfang.«
     
    Um zwei Uhr rief die Frau von Herbert Long, dem Mann mit Verdacht

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