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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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probieren, ob Mitchs Käsekuchen tatsächlich so ein Hammer ist.« Sie streckte den Arm aus, tauchte ihren Löffel ins Dessert und stellte fest, dass sich die angespannten Schultermuskeln ihrer Mutter unter der glänzenden silbernen Seide ein wenig entspannten.
    »Mmmm, das ist gut«, lobte sie, als würde sie sich den süßen Karamellgeschmack auf der Zunge zergehen lassen, den sie in Wirklichkeit kaum wahrnahm, so sehr beschäftigte sie die Frage, warum ihre Mutter das Thema von potenziellen Cousins oder Cousinen so schnell beendet hatte. Kacey war sich ziemlich sicher, dass ihre Familie mehr als nur eine Leiche im Keller hatte.

[home]
    Kapitel 12
    W as tun
Sie
denn noch hier?«
    Die Stimme des Sheriffs hallte durch das leere Großraumbüro. Alvarez sah vom Bildschirm auf und warf einen Blick über die Schulter auf Dan Grayson, der gerade an ihren Schreibtisch trat.
    In ihrem Bauch verkrampfte sich etwas, wie immer, wenn sie mit ihm allein war. Merkwürdigerweise lag das keineswegs daran, dass Grayson ihr Boss war – seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr hatte sie unter den unterschiedlichsten Vorgesetzten gearbeitet und nie auch nur annähernd ähnlich reagiert –, sondern daran, dass er sie irgendwie nervös machte. Und das gefiel ihr gar nicht. »Ich habe nur ein paar Sachen aufgearbeitet.« Sie schob ihren Schreibtischstuhl zurück, während er sich vorbeugte und auf den Monitor schaute.
    Er war ein großer Mann mit breiten Schultern und einem Oberlippenbart, der langsam grau wurde. Sturgis, sein Hund, ein schwarzer Labrador, der sich für die K 9 -Einheit, die Hundeführerstaffel, als Reinfall erwiesen hatte, stand direkt hinter ihm.
    »Es ist Feiertag.«
    »Thanksgiving. Ja, ich habe davon gehört.«
    Er lachte, ein leises, rauhes Lachen, und sie hasste sich dafür, dass sie ebenfalls grinsen musste. Was war nur los mit ihr?
    »Ich habe keine Überstunden genehmigt.«
    »Und ich habe keine beantragt.«
    »Auch keine Gleitzeit.«
    Sie nickte. »Wie ich schon sagte: Ich versuche lediglich, ein paar Fragen zu klären.«
    »Gehen Sie nach Hause und genießen Sie den Feiertag«, wiederholte er.
    Sie zuckte die Achseln. Die Wahrheit war, dass sie sich aus Feiertagen nicht viel machte. Der Großteil ihrer Familie lebte in Woodburn, Oregon, und ihr kleines Apartment war alles andere als das gemütliche Zuhause, wohin sie ihre wenigen Freunde einladen wollte. Außerdem hatten sie alle Familie und feste Thanksgiving-Traditionen. Pescoli hatte kurz zuvor vorbeigeschaut und sie halbherzig zu sich eingeladen, als sie erfahren hatte, dass ihre Partnerin den Tag allein verbringen würde. Obwohl sie abgelehnt hatte, hatte Selena einen albernen Anflug von Bedauern verspürt – Bedauern darüber, dass sie ganz allein war, vor allem als Regan dann davongeeilt war, um sich mit Santana zu treffen. Seufzend hatte sie aus dem Fenster geblickt und dem Jeep ihrer Kollegin nachgeschaut, der durch den dichten Schnee davonstob. Pescoli und Nate Santana würden ein ungestörtes Thanksgiving-Dinner zu zweit genießen, vor einem knackenden Kaminfeuer, mit einem Truthahnbraten aus dem Ofen in Santanas rustikalem Blockhaus, und sich bis tief in die Nacht hinein lieben.
    Der Gedanke hatte sie aufgeschreckt.
    Es wird wirklich Zeit, dass du dir ein Haustier zulegst,
sagte sie zu sich selbst und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu, hier an ihrem Schreibtisch im Büro des Sheriffs.
    Jetzt sah sie Grayson an und erklärte: »Um diese Zeit ist es hier ruhig, da kann ich viel erledigen. Wenn kein anderer da ist, kann mich auch niemand ablenken.«
    »Und wie sieht’s später aus? Was machen Sie da?«
    »Ich wollte mir etwas vom Chinesen holen.«
    Seine Lippen unter dem Schnurrbart deuteten ein Lächeln an. »Klingt großartig, ja, aber warum kommen Sie nicht bei mir vorbei?« Fast wäre ihr albernes Herz stehengeblieben. »Ich habe eine kleine Runde eingeladen. Gegen sechs? Ganz ungezwungen.«
    Dann wären sie also nicht allein. Gut. »Vielleicht komme ich, danke.«
    Wieder lachte er leise. »Das klingt wie eine schlecht verpackte Absage.«
    »Eher wie ein waschechtes Vielleicht.«
    »Ich nehme Sie beim Wort.« Seine Augen, so braun wie ihre eigenen, starrten sie durchdringend an; der stumme Vorwurf, sie wolle ihn nur beschwichtigen, war unübersehbar. »Und bewegen Sie sich um Himmels willen bald hier raus.« Er nickte, wie um seine Worte zu bekräftigen, und pfiff nach dem Hund, der ihm dicht auf den Fersen zum hinteren Ausgang folgte. Bald

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