Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
an reitet.
"Das vorhin war ganz schön knapp.", meint sie schließlich, nachdem sie einige Minuten schweigend neben ihm her geritten ist.
"Ich musste den Kleinen doch helfen. Dieser eine Garafir hat ihnen ganz schön zugesetzt."
"Aber sie wollten dich doch beschützen, da du verletzt bist."
"Wären noch mehr gestorben hätte mich das weder geschützt, noch wären die Verluste akzeptabel gewesen. Ich kann mich immerhin etwas selbst verteidigen. Und tatenlos da zu stehen, wenn ich ihnen helfen kann, wäre unverantwortbar."
"Gesprochen wie ein wahrer Krieger.", mischt sich Malesch kurz ein. "Du versuchst wirklich, den Kodex der Krieger anzuwenden. Sehr lobenswert Cody."
"Aber das unbeherrschte Angreifen ist doch nicht in diesem Sinne.", widerspricht Jilia mit nicht zu überhörender Vehemenz.
"Das nicht, aber dennoch war Codys Entscheidung einzugreifen prinzipiell richtig. Im Kampf kann auch ein besonnener Krieger, selbst wenn er die Situation kontrolliert, verletzt werden."
Jilia gibt sich nicht geschlagen. "Trotzdem war das dumm."
"Vielleicht hätte ich etwas mehr drüber nachdenken sollen, wie ich angreife, aber ich musste etwas tun." Verständnis suchend schaut Cody Jilia in ihre blauen, mit festem Blick auf ihn gerichteten Augen. Da schwingt etwas in ihrem Blick mit, Cody vermag jedoch nicht genau zu sagen was. "Und du hast dich ebenfalls in Gefahr gebracht mit deiner Sorge um mich." Das ist es. Ihr Blick drückt selbst jetzt noch eine gewisse Besorgnis um ihn aus.
"Ich dachte es hatte dich echt schlimm erwischt.", versucht Jilia sich leicht verzweifelt zu rechtfertigen. Sie weiß, dass ihr Handeln auch nicht sonderlich gut durchdacht war.
"Nicht so schwer, wie der Garafir dich am Rücken verletzt hat. Selbst Horlens Zauber hat deine Wunde nicht gänzlich verheilen lassen. Ich war erleichtert, dass du dich überhaupt noch wehren konntest. Ich hatte in dem Moment echt Angst um dich."
"Ihr seid echt rührend.", schmunzelt Malesch, worauf er verständnislose Blicke von beiden und einen leichten Schlag von Jilia auf seinen Rücken erntet.
"Wie meinst du das jetzt, Malesch?", fragt Cody, der sich, im Gegensatz zu Jilia nicht ganz im Klaren ist, was der Zentaur damit meint.
"Spielt keine Rolle.", grinst Malesch immer noch verschmitzt vor sich hin, "Wenn die Zeit kommt, weißt du es Cody."
"Jilia, hast du eine Ahnung was Malesch damit sagen will?", richtet er seinen Blick hilfesuchend wieder auf Jilia.
"Ja, aber er interpretiert da etwas viel rein. Er will uns nur ein bisschen aufziehen.", erklärt sie, nicht vollends wahrheitsgerecht.
Weiter vorne machen sich Angar, Dago und Davinor ganz andere Gedanken. "Es gefällt mir gar nicht, dass Ken barh U'uk so selbstsicher ist. Er war schon immer überheblich, aber so offen, wie er darauf spekuliert, mit Talons Taktik Erfolg zu haben... , dass es halsbrecherisch und wagemutig ist, war uns klar, doch wirkt es weniger wie eine Verzweiflungstat, um endlich den damals verlorenen Krieg zu vergelten, als ich vermutet hatte.", überlegt Davinor, sich durch seinen weißen Bart streichend.
"Du schätzt also, dass Talons Armee noch mächtiger ist, als wir noch vor kurzem angenommen haben?"
"Genau das Angar. Und ein psychologischer Trick uns zu demoralisieren kann es nicht sein, da er ja offen zugab, dass wir berechenbarere Gegner sind, als die Wächter."
"Von einem Bluff können wir auch nicht ausgehen. Sie gehen ein unglaubliches Risiko ein und egal wer verliert und wer gegen sie in den Krieg ziehen muss, er wird geschwächt, aber immer noch verdammt gefährlich sein."
"Dago, es ist irrelevant gegen wen er kämpfen muss. Wir dachten, dass es Wahnsinn sei, aber uns war bisher anscheinend nicht klar, dass es vielleicht auch eiskalte Berechnung sein könnte. Die Gebiete in denen Talon haust sind unbewohnbar für die Städter, die in Sameria und den anderen Gebieten leben, und sie herzurichten zum Leben für unsere Verhältnisse wäre sinnlos. Durch diese Nachgiebigkeit wurde nie gründlich geschaut, was sich dort im Osten tut, abgesehen von einigen kurzen und erfolglosen Streifzügen, einigen unserer Feinde nachzujagen. Statt denbesiegten Kreaturen den Frieden anzubieten und ihnen zu versichern, dass unser Gram nicht ihnen, sondern Talon und seinen Generälen allein gilt, haben wir uns mit ihrer Feindseligkeit abgefunden und ihnen selbige entgegen gesetzt."
"Die Jagd erschien allen damals das einzig Richtige zu sein, wenn ich mich recht erinnere
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