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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Dusche mit ihm zu denken. Und heiß bezieht sich nicht ausschließlich aufs Wasser.
    »Oh Mann.« Er richtet sich wieder auf und taumelt dann beinahe in Richtung der Bank, die nur ein paar Meter entfernt ist. Erschöpft lässt er sich darauf fallen, atmet schwer und legt den Kopf so tief in den Nacken, dass er mit dem Hinterkopf die Rückenlehne berührt. Seine schmale Brust hebt und senkt sich deutlich und ich glaube, seine Knie zittern ein bisschen. Unschlüssig stehe ich da und beobachte ihn einen Moment, bevor ich mich neben ihn fallen lasse. Mein Atem geht ebenfalls schnell, aber ich bin ziemlich gut in Form und längst nicht so am Ende wie er.
    »Hast dich tapfer geschlagen«, sage ich anerkennend. Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass er wirklich mitläuft.
    »Scheiße, wie… weit… war das?«, japst er.
    »Keine Ahnung, ungefähr drei Kilometer.« Wir sind ein bisschen über die Hälfte meiner normalen Strecke gelaufen. Müsste wohl hinkommen.
    »Ich bin grade drei Kilometer hinter dir hergerannt?« Er scheint fassungslos.
    »Sieht ganz so aus…«
    »Himmel! Ich... rauche«, teilt er mir keuchend mit. »Also, ich meine, ich… will aufhören, aber… ich…« Er richtet sich auf und wischt sich übers Gesicht. Seine Wangen sind gerötet und ein kleiner Schweißtropfen läuft ihm seitlich vom Haaransatz in den Nacken.
    »Was macht man gegen Seitenstechen?«, will er dann wissen, steht von der Bank auf, beugt seinen Oberkörper wieder nach vorn, macht den Rücken rund und stützt seine Hände auf den Oberschenkeln ab.
    »Na ja, tief einatmen hilft manchmal. Und Druck. Oder massieren.«
    »Das sagst du doch nur, weil du mich anfassen willst.« Er grinst, immer noch ziemlich atemlos, und richtet sich auf. Und ich muss lachen. Weil er völlig fertig ist, aber immer noch einen Spruch auf den Lippen hat. Und weil er grade echt sexy ist.
    »So, denkst du das?«, frage ich, stehe ebenfalls auf, trete hinter ihn und greife vorsichtig nach seinen Seiten. Während des Laufens hat er sein Kapuzenshirt ausgezogen und um seine Hüfte geknotet.
    »Klar.« Er nickt heftig und ringt immer noch nach Luft.
    Meine Hände legen sich unter seinen Brustkorb und beginnen, ihn leicht zu massieren.
    »Hier?«, frage ich vorsichtig. Ich kann seine Rippen spüren unter seinem Shirt.
    »Mhm«, macht er genießerisch und lässt sich gegen mich fallen. Sein Atem geht immer noch schwer, ich kann's fühlen unter meinen Händen. Und er fühlt sich ein bisschen zerbrechlich an. Gemächlich massiere ich weiter. Irgendwie finde ich es schön, ihn anzufassen. Mein Blick gleitet über seinen Nacken. Er riecht gut, nach sich und ein bisschen nach frischem Schweiß. Ich stelle mir vor, wie er wohl nach dem Sex riecht. Aber das sollte ich nicht. Ich sollte mich zusammenreißen. Und zusehen, dass mein Schwanz da bleibt, wo er hingehört. Selbst, wenn er es aufgrund des Kapuzenshirts wohl nicht bemerken würde.
    »Ben?« Er dreht den Kopf zu mir.
    »Hm?« Ich sollte meine Hände da wegnehmen.
    »Ich heiße übrigens Janosch.« Er zwingt sich zu einem Lächeln. Offensichtlich findet er, wir kennen uns nach drei Kilometern und Anfassen gut genug dafür.
    »Janosch«, wiederhole ich schmunzelnd. Ich glaube, ich bleibe lieber bei Josh.
    »Und für die drei Kilometer will ich mindestens ein Date mit dir.«
    »Ein Date?«
    »Ja. Und deine Telefonnummer.«
    »Okay«, sage ich.
    »Und falls ich beides auch ohne dir hinterherzulaufen bekommen hätte... behalt's bitte für dich.«
    »Freitag?«, schlägt er vor, nachdem wir uns wieder auf die Bank gesetzt haben. Er hat seine Jacke wieder angezogen, das Bein nach oben auf die Sitzfläche gestellt, stützt sein Kinn auf dem Knie ab und lässt den Blick über die Außenalster schweifen.
    »Vielleicht so gegen acht?«
    »Weiß nicht«, zögere ich. Freitag ist ehrlich gesagt nicht so gut.
    »Drei Kilometer«, erinnert er mich und irgendwie klingt es, als müsste ich dafür einiges wieder gutmachen.
    »Schon, aber Freitag ist schlecht. Ich hab einen Zahnarzttermin um vier. Ich war schon eine Weile nicht mehr und na ja, falls er was findet... wegen der Spritze und so.« Mit betäubter Zunge küsst es sich schlecht. Aber ich verbitte mir diesen Gedanken.
    »Oh, verstehe. Zahnarzt ist ätzend«, sagt er mitfühlend.
    »Eigentlich hab ich nicht so ein Problem damit. Hab nur eine einzige kleine Füllung bisher.«
    »Ich hab mir neulich mit dem Piercing was von den Schneidezähnen abgeschlagen«, erzählt er. »Total

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