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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Kaffee klingt gut.« Er nickt und tapst rüber zum Tisch, während ich den Oberschrank öffne und nach zwei der drei Tassen greife, die grade nicht in der Spülmaschine sind. Die ganz vorne mit einem Kerl drauf, der sich pseudo-sexy in einer schwarzen Radlerhose räkelt und sie auszieht, wenn man heißes Wasser einfüllt, ist vielleicht nicht unbedingt das optimale Gedeck fürs Frühstück am Morgen danach. Ich sollte sie endlich entsorgen, denn ich schäme mich schon dafür, seit sie in meinem Besitz ist. Allerdings hab ich, wenn der Radlerhosen-Boy raus ist, nur noch die grandiose Auswahl zwischen Millas Sheepworld- Tasse ohne Henkel auf der irgendwas von Pupsegal steht und einer von IKEA .
    Wieso hat eigentlich gestern niemand die Spülmaschine angestellt? Ich fürchte, das bedeutet dann einmal IKEA für Mr. Zehn und einmal das Pupsegal-Schaf für mich. Vielleicht kann ich ja die Hand davor halten. Ich meine, er ist eine Zehn, wir hatten echt guten Sex und ich bin so verknallt, dass ich will, dass er bleibt. Da sollte ich vermutlich versuchen, auch am Morgen danach sexy zu wirken. Könnte allerdings, in Anbetracht einer Sheepworld -Tasse, ein bisschen schwierig werden.
    Zum Glück war ich wenigstens schon im Bad. Und den Superman-Slip, den ich schon wieder ein bisschen bereue, kann er aufgrund der Länge meines Shirts vermutlich sowieso nicht sehen. Obwohl ich das vage Gefühl habe, dass er mir auf den Hintern starrt, während ich nach den Tassen hangle. Sei's drum, Endorphine machen ja angeblich attraktiv. Aber vielleicht sollte ich da bei einem Typen wie ihm nicht drauf vertrauen und besser so tun, als würde ich morgens immer nur Orangensaft trinken.
    »Morgen«, murmle ich erneut, als er neben mich tritt, zögere kurz, lege dann aber meine Hand auf seinen Hintern und hauche ihm beiläufig einen Kuss auf die Wange. Er kratzt ein bisschen, aber ich mag das. Sehr sogar.
    »Morgen.« Er erwidert meinen Kuss flüchtig und in meinem Magen wird es wieder angenehm flau.
    »Gut geschlafen?«, wage ich einen weiteren Vorstoß und streiche ihm mit den Fingern die Strähnen aus der Stirn.
    »Mhm« Er nickt und legt seinerseits eine Hand auf meinen Hintern. Eine Sekunde lang scheint er enttäuscht darüber, dass er Stoff fühlt.
    »Was?« Fragend ziehe ich die Augenbrauen hoch.
    »Dachte, du trägst keine Unterwäsche«, raunt er.
    »Bist du irre, das ist eine WG«, setze ich ihn in Kenntnis. »Meine Mitbewohnerin hat uns heute Nacht sowieso schon gehört.«
    »Oh, tut mir leid« Er schaut zerknirscht, aber ich muss lachen, weil er es nicht ernst meint.
    »Muss es nicht«, sage ich.
    »Tut es auch nicht.« Er wirkt ziemlich zufrieden.
    »Sie ist nur neidisch, weil sie im Moment ein bisschen sexuell frustriert ist«, flüstere ich. Eigentlich fies. Immerhin hat sie meine Blume gerettet.
    »Na dann.« Er streicht mit dem Daumen über meinen Slip und unwillkürlich spanne ich meinen Hintern ein bisschen an. Ich fahre mit meinen Fingern über seine glatte Brust nach oben zu seinem Schlüsselbein. Er sieht mich an, nickt bedächtig, erwidert aber nichts. Und er küsst mich auch nicht. Dabei würd ich ihn so gerne küssen. Aber es ist der Morgen danach. Ich will, dass er mich küsst.
    »Setz dich«, fordere ich ihn also auf und bugsiere ihn an den Schultern rüber zum Tisch. Meine Hände gleiten zu seinen Armen und bleiben darauf liegen, während er artig einen Stuhl zurückzieht und darauf Platz nimmt.
    »Isst du Toast?«, frage ich, als er die Hand vor den Mund nimmt und ein Gähnen unterdrückt. »Es ist Marmelade da.«
    Er nickt und greift, als ich mich anschicke, rüber zur Arbeitsplatte zu gehen, nach meiner Hüfte.
    »Was?«, frage ich leicht irritiert.
    »Komm her«, sagt er rau, versetzt damit augenblicklich die grade ein bisschen zur Ruhe gekommenen Schmetterlinge in meinem Magen wieder in Aufruhr und zieht mich zu sich. Widerstandslos mache ich einen Schritt zurück auf ihn zu und fühle seine zweite Hand, die sich den Weg unter mein T-Shirt auf meinen Bauch sucht und sanft meine Haut streichelt, bevor er mich zu sich dreht.
    Wie hypnotisiert sehe ich ihn an. Spüre seine Hand wieder auf meinem Hintern und die zweite, die mich am Nacken nach unten zieht. Ganz dicht vor sein Gesicht und seine Lippen, die er sanft auf meine legt.
    Gott… Er küsst mich! Am Morgen danach… Es schmeckt genauso gut wie gestern Nacht. Und ein bisschen nach Pfefferminze. Keine Ahnung, wie er das hinbekommen hat. Ich schmecke definitiv

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