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Zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen Diesseits und Jenseits

Titel: Zwischen Diesseits und Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesagt hatte.
    Ja, da konnte es ein Problem geben, sollte er Recht behalten. Und dieses Problem hatte einen Namen. Es hieß Pasquale. Ignatius machte sich jetzt Vorwürfe, dass er sich nicht um ihn gekümmert und ihn einfach in sein Zimmer geschickt hatte. Er war ja nicht nur von einer Mücke gebissen worden, sondern von einem Riesentier, das man durchaus als mutierte Fledermaus ansehen konnte, die möglicherweise sogar in der Lage war, sich in einen menschlichen Blutsauger zu verwandeln. Jetzt bekam er wirklich Zweifel, ob er sich richtig verhalten hatte. Er hätte sich mehr um Pasquale kümmern sollen. Möglicherweise hatte er sogar eine Schlange an seiner Brust genährt, weil ihn die anderen Dinge zu sehr abgelenkt hatten. Auch jetzt musste er über die unglaublichen Ereignisse nachdenken und konnte nur hoffen, dass es eine Lösung gab, wie immer sie auch aussehen mochte.
    Ignatius tastete nach seiner Beretta. Eine Kugel hatte er verschossen. Es steckten noch genügend im Magazin, um sich bei einem Angriff wehren zu können.
    Das schlichte Holzkreuz, das er ebenfalls immer bei sich trug, hängte er offen vor seine Brust. Er lächelte dabei, denn jetzt kam er sich ein wenig vor wie der Geisterjäger John Sinclair, obwohl dessen Kreuz mit seinem nicht zu vergleichen war.
    Bevor Father Ignatius das Zimmer verließ, warf er noch einen letzten Blick durch das Fenster in den Garten. Er wollte sehen, ob die andere Seite noch ihre Zeichen hinterlassen hatte.
    Nein, der Garten lag wieder normal vor ihm. Es gab nur die Bäume und die Dunkelheit. Fremde Gestalten sah er nicht, und so machte er sich halbherzig beruhigt wieder auf den Weg, um das Innere des großen Hauses zu durchsuchen.
    Was sich außen gezeigt hatte, das hätte sich auch nach innen drücken können, denn Mauern waren für die Mächte der Finsternis erst mal kein Hindernis. Er verließ sein Arbeitszimmer mit der hohen Decke und blieb auf der Türschwelle stehen. Die Lippen hielt er fest zusammengepresst, und nur seine Augen bewegten sich, als er den Bereich des Eingangs überblickte und ihn absuchte.
    Für ihn war einzig und allein wichtig, etwas zu entdecken, das nicht hierher gehörte. Im Haus war es zumeist still. Zumindest in der Nacht. Tagsüber trafen oft Nachrichten ein, da standen ihm auch mehr Mitarbeiter zur Verfügung, aber in der Nacht breitete das Schweigen seine mächtigen Schwingen aus.
    Für einen fremden Menschen wäre das Haus sicherlich unheimlich gewesen, nicht so für ihn. Ignatius hatte sich daran gewöhnt. Es passierte öfter, dass er die Nacht zum Tage machte, aber er war selten mit einem derartigen Gefühl durch dieses Haus gegangen, obwohl wirklich nichts passierte und er auch keinen körperlichen Angriff erlebte. Es blieb still, und nur seine Schritte waren zu hören, als er durch den Eingangsbereich auf die Treppe zuschritt, die in einem schwungvollen Linksbogen in die erste Etage hoch führte und auch bis zum Dach hinreichte, wo die elektronische Abteilung auch in der Nacht besetzt war.
    Sein Zimmer lag in der ersten Etage. Es war wesentlich kleiner als das hier unten, aber doch recht groß im Vergleich zu einem Hotelzimmer. Die blanken Steine der Treppe glänzten im Licht der kleinen Leuchten, die in die Wand eingebaut waren. Die ziemlich tief angebrachten Lampen sahen aus wie helle Ziegelsteine, die ihr Licht auf die Stufen warfen und ihnen einen schwachen Glanz verliehen.
    Er stieg in die Höhe und ging auch der Stille entgegen, die er normalerweise nicht als unnatürlich empfand, aber in einer Nacht wie dieser war eben alles ganz anders.
    Auf halber Strecke hing ein großes Kreuz mit der Figur des Jesus an der Wand. Ignatius blieb davor stehen, nicht um zu beten, sondern weil ihm etwas aufgefallen war.
    Das Kreuz hing schief.
    Er selbst hatte damit nichts zu tun. Da musste jemand bei seinem Weg nach oben dagegen gelaufen sein. Er dachte sofort an Pasquale und hängte das Kreuz wieder zurück in seine alte Position, bevor er weiterging.
    Es war nur eine Kleinigkeit gewesen, die er normalerweise kaum beachtet hätte. In dieser Nacht sah er die Tatsachen mit anderen Augen an. Er fühlte sich belauert und bespitzelt, obwohl nichts zu sehen war. Möglicherweise hatte die andere Seite schon eine Lücke gefunden, um in dieses Refugium einzudringen.
    Stufe für Stufe stieg er hoch. Immer dem Loch entgegen, denn so sah das Ende des ersten Treppenabsatzes aus, den er erreichte. Er blieb stehen.
    Es war nichts zu hören.
    Links führte

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