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Zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen Diesseits und Jenseits

Titel: Zwischen Diesseits und Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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prallte er auf einen festen Boden, der nichts anderes war als glattes Felsgestein. Er prallte sogar ab, rollte weiter, und nichts zog ihn dabei hinab in die Tiefe.
    »Brauchen wir noch weitere Beweise, dass sich unser Freund zurückgezogen hat, John?«
    »Nein.«
    »Wobei wir trotz allem nicht hundertprozentig sicher sein können, dass es sich bei ihm tatsächlich um den Showman handelt. Wir nehmen es nur an.«
    »Irrtum, Suko, er ist es. Das spüre ich. Und wir beide wissen ja, dass wir ihn nicht vernichtet haben.«
    »Okay, was machen wir?«
    »Zurückziehen. Oder willst du noch länger in diesem alten Keller bleiben?«
    »Auf keinen Fall. Es sei denn, du beweist mir, dass er zurückkehren wird.«
    »Das wird er, Suko«, erklärte ich bestimmt. »Davon gehe ich einfach aus. Nur anders als wir es uns vorgestellt haben. Er wird beim nächsten Mal die große Bühne benutzen. Dort hat er dann seinen großen Auftritt...«
    »Die Traumbühne?«
    »Ja. Er will nicht nur an Ignatius heran, sondern auch an mich, an Eric La Salle und an Dagmar Hansen.«
    »Und genau da habe ich Probleme«, gab Suko zu. »Oder kannst du eine Erklärung geben?«
    »Es gibt für mich keinen anderen Weg. Er will uns klar machen, dass die Gegner für ihn keine sind. Dagmar Hansen, die Psychonautin, wer ist sie schon? Eric La Salle, der Leibwächter, der Kämpfer, der schon in Atlantis existiert hat? Er will zeigen, dass er schwach ist. Er will uns beweisen, dass er alles in den Händen hält. Der Showman ist uralt. Er hat alles erlebt. Er sah die Zeiten kommen und gehen, und er hat die Personen nicht vergessen, die in bestimmten Zeiten gelebt haben. Er weiß, dass sie sich durchsetzen konnten, und jetzt will er uns beweisen, dass sie Wachs in seinen Händen sind. Er schickt sie auf die Bühne, nicht die echten, aber die Doppelgänger, denn Dagmar und Eric waren zu Hause. Trotzdem spielt er mit ihnen, um uns seine Macht zu demonstrieren, denn wir, einschließlich Ignatius, sind für ihn das Grundübel, das er auslöschen muss. Wenn er das geschafft hat, dann kann er sich wirklich auf die Schulter klopfen, und das genau gönne ich ihm nicht.«
    »Frag mich mal.«
    »Die Show geht für ihn weiter, Suko. Bis zum letzten Sieg. Alles andere kannst du streichen.«
    Es waren keine tröstenden Worte, die brauchte Suko auch nicht. Ich sah, wie er nachdachte und dabei den Kopf gesenkt hielt. »Ja, die Show geht weiter. Er ist der Entertainer. Er holt sich die Menschen. Er packt sie ein in seinen verfluchten Höllenschlamm. Da brauche ich nur noch an die Frau damals zu denken, die er zu sich geholt hat. Er kam mit ihr aus dem Boden. Wir standen in der Nähe, als der Boden aufbrach und sich die Schlammmassen hervordrückten. Weißt du es noch?«
    »Die Erinnerung kehrt langsam zurück.«
    »Und dann ist er mit der Frau verschwunden. Er war weg, der große Entertainer, und wir sind davon ausgegangen, dass er nicht gestorben ist. Den Beweis haben wir jetzt.«
    Father Ignatius hatte uns zugehört. »Tut mir Leid«, sagte er, »aber davon habe ich nicht viel begriffen.«
    Ich winkte ab. »Das ist auch nicht tragisch. Es liegt zudem zu lange zurück, und die erste Begegnung mit dem verdammten Showman gehörte nicht eben zu unseren Ruhmestaten. Das war wie ein Film ohne glücklichen Ausgang.«
    »Gehen wir trotzdem wieder hoch?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Und dann?«
    »Warten wir auf den zweiten Angriff. Er hält noch etwas in der Hinterhand, und diesen Trumpf wird er uns präsentieren. Dann, so denke ich, erleben wir seine wahre Macht.«
    Father Ignatius sagte nichts mehr. Ich hätte ihm gern eine bessere Antwort gegeben, aber das war leider nicht möglich...
    ***
    Auf dem Weg in die Normalität war nichts passiert. Der Showman hielt sich zurück. Wahrscheinlich wollte er frische Kräfte für neue Pläne sammeln, und das war uns auch lieb. So konnten wir abwarten und uns darauf einstellen.
    Der Puma, von dem Ignatius immer sprach, war uns ebenfalls nicht über den Weg gelaufen, und wir hatten auch keine große Fledermaus erlebt, die unser Blut wollte.
    Dass sie erschienen waren, ließ darauf schließen, dass der Showman auch über unsere Feinde Bescheid wusste und bewusst eine Nebenspur gelegt hatte.
    Im Haus hatte sich nichts verändert. Wir rochen auch keinen Schlamm, wir konnten über den normalen Boden gehen, und ich dachte an die beiden Toten.
    Auch sie hatten zum Bühnenstück des Showmans gehört, aber sie waren nur Statisten geblieben. Man konnte von

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