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Zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen Diesseits und Jenseits

Titel: Zwischen Diesseits und Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir?«
    »Das ist ganz einfach, Ignatius. Er will Macht. Er will zerstören. Die Weiße Macht kippen. So musst du das sehen. Er will an ihre Stelle, und er hat seinen Angriff verdammt raffiniert vorbereitet. Der Showman ist ein Bühnenstar. Er weiß genau, sich in Szene zu setzen, und so erleben wir auch seinen Auftritt: Er hat es verstanden, sich unter die Menschen zu mischen. Er tötet sie. Als wir mit ihm zu tun bekamen, da hatte er sechs Musiker einer Band geköpft und praktisch mit diesen Köpfen gespielt. Er hat sich eine Bühne bereitet, auf der er sich sehr wohl fühlt. Die Bühne ist die Welt, ist das Leben, und alles was er tut, das tut er im Namen der Hölle.«
    »Ja«, flüsterte Ignatius, »und jetzt hat er uns erwischt.«
    »Noch nicht«, beruhigte ich ihn, »und ich sehe auch nicht ein, dass es so weit kommen wird. Wir haben ihm schon einmal die Stirn geboten, und das werden wir auch jetzt tun. Da kann er noch so viele neue Tricks einsetzen...«
    »Wie die fremde Umgebung in meinem Park hier.«
    »Richtig.«
    »Wieso kann er das schaffen, John?« Ignatius schüttelte den Kopf. »Ich weiß mir keinen Rat und habe damit echte Probleme.«
    »Er ist der Showman.«
    »Na und?«
    »Die Show. Die Illusion, das Theater. Er liebt es auf seine Art und Weise. Er inszeniert sich. Er ist ein Wesen, das gelernt hat. Er ist nicht mehr unbedingt der uralte Höllenschlamm, obwohl er damit noch spielt, wie wir erlebt haben. Als Kreatur der Finsternis hat er sich verdammt gut entwickelt. Er kann sich innerhalb der Menschen trotz seines Aussehens bewegen. Er hat die Schwäche für sich ausgenutzt, denn in dieser Zeit zählt oft nur die Show. Das erleben wir tagtäglich, und so etwas nutzt er für seine Zwecke aus.«
    »Ja«, sagte Ignatius mit leiser Stimme, »das muss ich wohl glauben. Ich werde...«, er schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, ich weiß wirklich nicht, was ich gegen ihn unternehmen soll. Wenn ich mir durch den Kopf gehen lasse, was du mir alles berichtet hast, dann fällt mir nichts mehr ein. Da fühle ich mich hilflos.«
    »Das ist richtig. Er hat dir ja bewiesen, wozu er fähig ist. Er gab dir die Illusion und schaffte es sogar, in meine Träume einzudringen. Denk mal darüber nach...«
    »Ja, ja, das ist schon wahr, aber so kannst du mir keinen Mut machen, John.«
    »Das ist im Moment nicht Sinn der Sache. Du weißt selbst, was du zu tun hast.«
    »Und was?«
    »Ihn bekämpfen!«
    Father Ignatius lachte. »Wie denn? Wenn ich höre, dass ihr es auch nicht geschafft habt...«
    »Es gibt immer ein zweites Mal. Wir haben eines seiner Opfer ausschalten können, und das wird auch er gemerkt haben. Sich demnach nicht zurückhalten. Das ist gar nicht möglich bei ihm. Er muss kommen und in die Offensive gehen.«
    »Er ist schon hier, nicht?«
    Ich wusste, was Ignatius damit angesprochen hatte, fragte aber trotzdem nach. »Denkst du an das Schlammloch?«
    »Genau, John. Das ist er. Er ist Schlamm. Und wenn wir es schaffen, den auszutrocknen, dann...«, er schaute mich an und streckte mir den Zeigefinger entgegen, der auf meine Brust wies. »Du hast doch dein Kreuz, John, das muss gehen.«
    »Richtig, Ignatius, und ich werde es auch versuchen. Aber schraub’ deine Hoffnungen nicht zu hoch.«
    »Das mache ich sowieso nicht.«
    Suko hatte sich aus dem Gespräch herausgehalten und das Schlammloch beobachtet. Als wir zu ihm traten, zuckte er nur die Achseln. »Es hat sich nichts getan, John. Keine Bewegungen mehr, kein Blubbern. Da stieg nichts aus der Tiefe. Dann möchte ich dich bitten, dir den Schlamm mal genauer anzuschauen.«
    »Hat sich doch etwas verändert?«
    »Das kann sein.«
    Ich ließ Suko und Ignatius zurück. Mit der kleinen Leuchte strahlte ich die Stelle ab, an der sich der Schlamm gebildet hatte, aus dem der veränderte Pasquale gestiegen war.
    Auch jetzt musste ich eine Veränderung erleben, denn die Oberfläche sah nicht mehr so aus wie sonst. Sie hatte eine andere Farbe bekommen und war glatter geworden. Zwar nicht mit einem Spiegel zu vergleichen, aber ich ahnte, was da passiert war.
    Ich drehte mich um.
    Suko hatte damit gerechnet. Er hielt bereits einen Stein in der Hand, den er mir reichte. Dabei bewegte er seine Augen und runzelte die Stirn, als wollte er mir ein Zeichen geben.
    Ich nahm den Stein, drehte mich und warf ihn gegen das Schlammloch. Vorhin hatte ich das klatschende Geräusch gehört, aber das blieb jetzt aus. Der Stein erwischte das Schlammloch, das keines mehr war. Dafür

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