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Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Titel: Zwischen uns die Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Ireland Stone
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geht es nicht.«
    » Das weiß ich.«
    Plötzlich werde ich wütend. » Wie kannst du dich selbst eigentlich noch im Spiegel anschauen, wenn du weißt, dass du ihr helfen könntest, aber es noch nicht einmal versuchst?«
    Bennett packt mich am Arm und führt mich von der Tür weg die Treppe hinunter.
    » Hey, du tust mir weh.«
    Er lässt mich los. » Wie ich mich noch im Spiegel anschauen kann?«, zischt er, während er sich hastig umschaut, um sich zu vergewissern, dass keiner der Nachbarn in der Nähe ist. » Warum quälst du mich so, Anna? Glaub mir, die ganze Sache nimmt mich mehr mit, als du dir vielleicht vorstellen kannst. Ich wäre absolut bereit, es zu tun, das kannst du mir glauben… aber was ist, wenn es nicht klappt und sie trotzdem einen Unfall hat, oder wenn ich das falsche Detail ändere und dadurch etwas noch viel Schlimmeres passiert, das ihr Leben für immer zerstört? Oder meines. Oder deines?«
    » Ich weiß nicht, was dann ist, Bennett. Das weiß niemand. Mir will nur einfach nicht in den Kopf, warum du deine Gabe nicht dazu benutzt, herauszufinden, was passiert. Ja, es kann sein, dass Emma trotzdem einen Unfall hat und im Krankenhaus landet. Aber du bist der einzige Mensch auf der Welt, der die Möglichkeit hat, es wenigstens auf einen Versuch ankommen zu lassen!«
    » Verdammt, Anna, genau darum geht es mir doch. Ich will nicht mit meiner Fähigkeit experimentieren, das ist mir einfach zu riskant. Wenn jemand von einem schweren Schicksalsschlag getroffen wird, steht immer die Frage im Raum, warum das ausgerechnet diesem Menschen passieren musste. Das Leben ist nicht gerecht. Aber oft genug entsteht aus etwas Schlimmem auch etwas Gutes, selbst wenn man es sich in der Situation erst mal nicht vorstellen kann.«
    » Nach dem Motto ›Alles, was im Leben passiert, hat einen Sinn?‹«, schnaube ich. » Hättest du mit eigenen Augen gesehen, was dieser Unfall aus Emma gemacht hat, würdest du mir jetzt garantiert nicht mit solchen abgedroschenen Lebensweisheiten kommen, Bennett. Was passiert ist, hätte nicht passieren sollen. Sie dürfte jetzt nicht im Krankenhaus liegen.«
    » Woher weißt du das?«
    » Was?«
    » Woher weißt du, dass der Unfall nicht hätte passieren sollen?«, fragt er.
    Ich spüre, wie mir vor Wut und Verzweiflung das Blut ins Gesicht schießt, und bringe keinen Ton heraus.
    » Versteh doch, Anna. Niemand möchte, dass so etwas passiert. Niemand. Aber so schrecklich es ist, vielleicht muss Emma das alles durchstehen, um zum ersten Mal in ihrem Prinzessinnenleben wirklich um etwas kämpfen zu müssen, sobald sie aus dem Koma erwacht. Vielleicht geht es darum, dass sie lernt, in Zukunft langsamer zu fahren und besser aufzupassen.«
    Es hat keinen Sinn. Ich hebe resigniert die Schultern und will mich gerade umdrehen und gehen, als er mich am Arm festhält und zwingt, ihn anzusehen. » Ich sage nicht, dass es richtig ist, Anna, oder dass ich damit einverstanden bin. Ich sage bloß, dass es genau so passiert ist. Und ob es nun so sein sollte oder nicht– es ist nicht meine Aufgabe, es zu ändern, nur weil ich es kann.«
    Da ist etwas in seiner Stimme, das mich stutzen lässt. » Moment mal.« Ich verenge die Augen. » Bist du etwa in die Zukunft gereist, um zu sehen, wie es mit Emma weitergeht?«
    Er schüttelt nur stumm den Kopf und lässt mich los. Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, aber letztendlich ist es auch egal. Ganz gleich, ob er Emma in der Zukunft gesehen hat oder nicht– ich kann sie nicht einfach so im Koma liegen lassen, nur weil das möglicherweise Teil eines größeren Plans ist, der sie auf lange Sicht zu einer umsichtigeren Autofahrerin oder einem besseren Menschen machen könnte.
    » Hör zu, Bennett«, versuche ich es mit einer anderen Strategie. » Du musst den Unfall ja gar nicht aktiv verhindern, sondern uns nur…«, ich rechne schnell im Kopf nach, » sechsundvierzig Stunden in der Zeit zurückteleportieren.« Ich werfe einen Blick auf meine Armbanduhr. » Oder siebenundvierzig, wenn wir noch länger hier draußen herumstehen und darüber diskutieren.«
    » Das würde trotzdem nichts daran ändern, dass wir Gott spielen würden.«
    Ich verschränke die Arme. Keiner von uns beiden sagt etwas, während wir uns ein stummes Blickduell liefern, als wären wir Banditen in einem billigen Western. Oder Drittklässler auf dem Pausenhof.
    » Okay. Ich verstehe«, sage ich, nachdem das Warten unerträglich geworden ist, und drehe mich um.

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