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Zwoelf Rosen fuer ein Herz

Titel: Zwoelf Rosen fuer ein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Jenner
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Oberarme schließen lassen … Er merkte nichts, denn er verfolgte die Diskussion immer sehr aufmerksam oder las in seinen Papieren. Worüber geredet wurde? Keine Ahnung.
    Da ging wohl die Tür auf, denn alle sahen interessiert hin.
Alle außer mir, denn ich konnte meine Augen nicht von Dominik wenden. So hörte ich nur schwach durch den dicken Nebel aus Dominik-Fieber, in dem ich steckte, eine leise Stimme, die mich ein bisschen an Pia erinnerte. »Entschuldigung, aber ich müsste dringend mit Annette Borgmann sprechen.« Ich zwang mich, zur Tür zu sehen. Und dort stand wirklich Pia. Sie machte mir hektische Zeichen, aus dem Saal zu kommen. Alle warteten, dass ich aufstand und ging, also musste ich raus.
    Vor der Tür quengelte ich sofort los: »Mann, Pia, was soll denn das? Du weißt doch, wie wichtig das hier ist! Gleich ist’ne Kaffeepause, dann kann ich endlich mit ihm reden!« Pia sah mich so ernst an, dass mich das ein bisschen aus meinem Nebel holte. Ȁh, ist irgendwas?«, fragte ich.
    Â»Ja … also … ich … ich muss dir was sagen …«, sagte Pia sehr ernst.
    Â»Ja ja ja, aber schnell!«
    Â»O.k., also, äh …« Pia druckste so beknackt rum, dass ich schon dabei war, sauer zu werden.
    Â»Pia, bitte!«, flehte ich und sah sehnsüchtig zur Tür des Zeichensaals. »Ich muss da wieder rein!«
    In dem Moment ging die Tür des Zeichensaals auf und Malte kam heraus. Mir war gar nicht aufgefallen, dass er überhaupt da gewesen war. Aber das machte schon Sinn, immerhin war er unser stellvertretender Klassensprecher.
    Â»Ist alles in Ordnung?«, fragte Malte und sah uns besorgt an.
    Â»Ja ja!«, erwiderte ich, genervt von der Störung.
    Â»Nein«, kam von Pia. Malte und ich sahen zu ihr. Sie sah wirklich furchtbar aus. Blass, zitternd, völlig fertig.
    Â»Auweia, was hast du denn?«, fragte ich. Aber Pia bekam kein Wort mehr raus.

    Â»Tut dir was weh?«, fragte Malte. Er legte ihr die Hand auf die Stirn. »Hast du Fieber? Sollen wir dich vielleicht zum Arzt bringen?«
    Â»Nein, nein, ich muss nicht zum …« Plötzlich hielt Pia inne und sah mich einen Moment starr an. Dann sagte sie voller Eifer: »Oder doch! Ja! Zum Arzt! Annette soll mich zum Arzt bringen! Ich hab vielleicht …’ne Blinddarmentzündung oder so!«
    Da war ich natürlich total geschockt. Und tief in der Klemme. So tief, tiefer geht’s gar nicht. Meine beste Freundin hat was Schlimmes und muss zum Arzt. Und ich bin drei Millimeter davon entfernt, den Dominik meiner Träume anzusprechen. Ich dachte, ich kreische gleich. Stattdessen kamen nur solche Geräusche aus mir raus: »Öh, öh, öhh …«
    Und Malte sagte zu Pia: » Ich kann dich zum Arzt bringen. Ich hab einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht und kann sogar Herz-Lungen-Wiederbelebung! Kannst du laufen? Komm!« Malte streckte schon seine Hand nach Pia aus, die völlig gestresst zwischen Malte und mir hin und her guckte.
    Â»Nee, lass mal mit Wiederbeleben, noch leb ich ja«, sagte sie schwach zu Malte.
    In dem Moment ging wieder die Tür auf und es wälzte sich eine große Traube von Menschen aus dem Zeichensaal. Kaffeepause. Sie merkten, dass hier irgendwas Interessantes abging, und sahen auf mich, auf Pia und auf Malte. »Was ist denn hier los?« - »Zofft ihr euch?« Die üblichen Sprüche.
    Malte blieb cool und sagte nur: »Pia hat irgendwas, ich bring sie zum Arzt.« Doch als Malte mit Pia zur Treppe wollte, riss sie sich los und schrie: »Nein! Nein! Nein! Ich bin nicht krank! Es ist was ganz anderes!«
    Inzwischen guckten auch die Letzten, die aus dem Zeichensaal gekommen waren, interessiert zu, wie Pia sich von Maltes
hilfsbereiter Hand losriss. Auch Dominik war jetzt da und guckte. Er wandte sich an mich und mich durchfuhr wieder ein Stromstoß, wie damals, als sich am Kiosk unsere Hände berührt hatten.
    Â»Ist das nicht deine Freundin?« Ich konnte nur nicken, nicht sprechen.
    Â»Was hat sie denn?« Ich zuckte mit den Schultern. Dominik sah wieder zu Pia und Malte, dort hatte sich die Situation offenbar beruhigt, denn Pia und Malte sprachen ganz ruhig miteinander. Einige gingen schon die Treppe runter in die Kaffeepause, weil nichts Spannendes mehr geschah. Und weil mir noch Pias Satz »Ich bin nicht krank« in den Ohren klang und weil Dominik ganz nah bei mir stand, sah ich ihn einfach

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