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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Beziehung sich zwischen Löwe und Pferd entwickelte. Die beiden waren natürliche Feinde; ihr Instinkt sagte ihnen, daß sie Beute und Erzfeind des anderen waren. Hätte sie in dem Augenblick, da sie das verwundete Löwenjunge fand, darüber nachgedacht, sie würde den Löwen wahrscheinlich niemals in die Höhle gebracht haben, die sie mit dem Pferd teilte. Es wäre ihr dann nie in den Sinn gekommen, daß sie zusammenleben könnten.
    Zu Anfang hatte Winnie das Löwenjunge nur geduldet, doch nachdem es erst einmal auf den Beinen war und umherlief, ließ es sich nicht mehr übersehen. Als sie sah, daß Ayla an einem Fellende zog, während das Löwenbaby das andere mit den Zähnen festhielt, den Kopf schüttelte und dabei knurrte, gewann die natürliche Neugier des Pferdes die Oberhand. Sie mußte einfach hingehen und herausfinden, was hier vorging. Nachdem sie das Fell beschnuppert hatte, packte sie es oft mit den Zähnen, und es wurde ein Fellziehen zu dritt daraus. Ließ Ayla ihren Zipfel fahren, wurde ein Spiel zwischen Pferd und Löwen daraus. Später machte Baby es sich zur Gewohnheit, ein Fell hinter sich herzuziehen – zwischen den Vorderbeinen, so, wie er ein Beutetier hinter sich herschleifen würde – und damit den Weg des Pferdes zu kreuzen in der Absicht, Winnie zu bewegen, ein Ende zwischen die Zähne zu nehmen und Fellziehen zu spielen. Oft tat Winnie ihm auch den Gefallen. Da Baby keine Geschwister hatte, um seine Löwen-Spiele mit ihnen zu spielen, nahm er mit den Lebewesen vorlieb, die da waren.
    Ein anderes Spiel – das Winnie weniger liebte, dem aber Baby offensichtlich nicht widerstehen konnte – war das SchwanzHaschen. Besonders Winnies Schwanz. Baby schlich sich an. Geduckt lauernd, verfolgte er, wie der Schweif wedelte und sich so einladend bewegte, daß Baby lautlos näherschlich und vor Aufregung zitterte. Dann wedelte er selbst in Vorfreude auf das Kommende mit dem Schwanz, sprang und war begeistert, Winnies Schweifhaare im Maul zu haben. Manchmal war Ayla überzeugt, daß Winnie das Spiel mitspielte und sich sehr wohl bewußt war, daß ihr Schweif Gegenstand von Babys Begehr war und dennoch so tat, als bemerke sie es nicht. Auch das junge Pferd liebte Spiele. Nur hatte es zuvor nie jemand gehabt, mit dem es hätte spielen können. Ayla war, was Spiele betraf, nicht sonderlich erfinderisch; sie hatte das nie gelernt.
    Doch nach einiger Zeit, wenn sie genug hatte, drehte Winnie sich nach dem Angreifer um und stupste ihn mit der Schnauze. Obwohl auch sie nachsichtig war, ließ sie nie zu, daß der junge Löwe die Oberhand gewann. Mochte Baby auch ein Höhlenlöwe sein, er war immer noch ein Baby. Und wenn Ayla seine Mutter war, wurde Winnie zu seinem Kindermädchen. Während die Spiele zwischen den beiden sich im Laufe der Zeit entwickelten, war der Wandel von passiver Duldung zu aktivem Gernhaben das Ergebnis einer ganz bestimmten Eigenart des Löwenjungen; Baby liebte nämlich Pferdedung.
    Der Kot von fleischfressenden Tieren ließ ihn gleichgültig. Was er liebte, war der Dung von Weidetieren, und wenn sie draußen auf der Steppe waren, wälzte er sich darin, wann immer er welchen fand. Wie bei den meisten seiner Spiele, handelte es sich dabei um eine Vorbereitung auf die spätere Jagd. Der Geruch der eigenen Ausscheidungen konnte die Witterung eines Löwen überdecken, doch deswegen lachte Ayla nicht weniger, wenn sie beobachtete, wie er einen neuen Dunghaufen entdeckte. Ganz besonders hatte es ihm der Mammut-Dung angetan. Er nahm die großen Kugeln zwischen die Tatzen, brach sie auseinander und legte sich auf sie.
    Kein Dung war jedoch so wunderbar wie der von Winnie. Als er das erste Mal den Haufen getrockneter Pferdeäpfel fand, die Ayla als Brennmaterial benutzte, konnte er gar nicht genug davon bekommen. Er trug sie umher, wälzte sich darin, spielte darin und wühlte sich regelrecht hinein. Als Winnie in die Höhle kam, nahm sie ihre eigene Witterung an ihm wahr und hatte offensichtlich das Gefühl, daß er dadurch zu einem Stück von ihr würde. Von diesem Tag an verlor sie auch noch die letzten Reste von Nervosität in seiner Nähe und nahm ihn gleichsam unter ihre Fittiche. Sie führte ihn und behütete ihn, und er reagierte auf eine Art, die manchmal verwirrend war, ihrer Zuneigung zu ihm jedoch keinerlei Abbruch tat.
    In diesem Sommer war Ayla glücklicher als je, seit sie den Clan verlassen hatte. Winnie hatte ihr Gesellschaft geleistet und war ihr mehr als ein Freund

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