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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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er auf. Es war immer zumindest ein Wächter zugegen, um Zeugnis zu geben dafür, daß die Umwandlung eines Mädchens in eine reife Frau vollständig war und um zu gewährleisten, daß Männer nicht über Gebühr roh vorgingen. Als ein Fremder hatte er befürchtet, man könne ihm eine Vielzahl von mißbilligenden Beobachtern zumuten. Haduma gegenüber kannte er jedoch keine Bedenken. Er wußte nicht, ob er sie grüßen oder aber ignorieren sollte, entschied sich jedoch für Letzteres, als sich der Fransenvorhang wieder schloß.
    Als Noria ihn sah, stand sie auf. Lächelnd trat er auf sie zu. Sie war ziemlich klein, und das weiche hellbraune Haar hing ihr locker ums Gesicht. Sie war barfuß. Ein Rock aus gewebter Faser umschloß sie um die Taille und ging ihr in farbenprächtigen Streifen bis übers Knie. Ein Hemd aus weichem, mit gefärbten Federkielen verziertem Hirschleder war vorn hoch und eng geschlossen. Gleichwohl schmiegte es sich ihren Körperformen so sehr an, daß sehr deutlich zu erkennen war, in welchem Maße ihre Fraulichkeit entwickelt war, wenngleich sie ihre rundliche Mädchenhaftigkeit noch nicht ganz verloren hatte.
    Angst trat ihr in die Augen, als er näherkam, und doch versuchte sie zu lächeln. Er jedoch machte keinerlei plötzliche Bewegungen, sondern setzte sich nur auf den Rand der Plattform und lächelte. Das schien sie zu entspannen, und so nahm sie neben ihm Platz; freilich weit genug von ihm entfernt, daß ihre Knie sich nicht berührten.
    Es würde helfen, wenn ich ihre Sprache spräche, dachte er. Was für eine Angst sie hat! Kein Wunder, denn schließlich bin ich ihr völlig fremd. Sehr reizvoll, so verängstigt, wie sie ist. Der Beschützerinstinkt wallte in ihm auf; dazu kam eine leichte Erregung. Er bemerkte eine geschnitzte Holzschale und ein paar Trinkbecher auf einem Ständer in der Nähe und wollte danach greifen, doch Noria bemerkte seine Absicht und sprang auf, um die Becher zu füllen.
    Als sie ihm den mit einem bernsteinfarbenen Trunk gefüllten Becher reichte, berührte er ihre Hand. Sie fuhr zusammen und zog sie ein wenig zurück, doch dann überließ sie sie ihm. Er drückte sie sanft, nahm dann den Becher und trank. Es schmeckte nach etwas Kräftigem und Gegorenem. Nicht unangenehm, doch da er sich nicht sicher war, wie stark es sei, beschloß er, nur wenig davon zu kosten.
    »Danke, Noria«, sagte er und stellte den Becher hin. »Jondalar?« fragte sie und blickte auf. Beim Licht der Steinlampen konnte er gerade noch erkennen, daß sie helle Augen hatte, doch ob sie blau waren oder grau konnte er nicht entscheiden.
»Ja. Jondalar von den Zelandonii.«
»Jondalar … Zelandonjii-Mann.«
»Noria, Hadumai-Frau.«
»Frau?«
»Frau«, bestätigte er und berührte eine feste junge Brust. Sie sprang zurück.
Jondalar nestelte den Riemen am Hals seines Überwurfs auf, schob ihn hoch und ließ eine hellbehaarte Brust sehen. Dabei setzte er ein schiefes Lächeln auf und berührte seine Brust. »Keine Frau.« Er schüttelte den Kopf.
»Mann.«
Sie kicherte ein wenig.
»Noria Frau«, sagte er und griff langsam wieder nach ihrer Brust. Diesmal ließ sie ihn gewähren, ohne zurückzuweichen, und lächelte auch weniger verspannt.
»Noria Frau«, sagte sie. Dann blitzte es schelmisch in ihren Augen auf und sie zeigte auf seinen Schritt, ohne ihn indes zu berühren. »Jondalar Mann.« Plötzlich hatte sie wieder etwas Verängstigtes im Gesicht, als befürchtete sie, zu weit gegangen zu sein, stand auf und füllte aufs neue die Becher. Nervös schöpfte sie das Getränk, verschüttete etwas davon und schien peinlich berührt. Zitternd reichte sie ihm seinen Becher.
Er faßte sie fest an, damit sie nicht mehr zitterte, nippte und bot ihr dann zu trinken an. Sie nickte, doch hielt er ihr den Becher dergestalt an den Mund, daß sie ihre Hände um die seinen legen mußte, um ihn zum Trinken schräg zu legen. Nachdem er den Becher hingestellt hatte, griff er nochmals nach ihren Händen, bog die Handflächen auseinander und küßte leicht eine nach der anderen. Ihre Augen weiteten sich vor Verwunderung, doch sie zog die Hände nicht zurück. Er ließ die Hände ihre Arme hinaufgleiten und beugte sich dann vor, um sie auf den Hals zu küssen. Sie war vor Erwartung wie vor Angst verkrampft.
Er rückte näher, küßte sie wieder auf den Hals und ließ eine Hand heruntergleiten, bis sie eine Brust bedeckte. Obwohl sie immer noch Angst hatte, spürte sie inzwischen, wie sie selbst auf seine

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