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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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zu
geben. Ich habe selbst Dinge zum Verschenken«, sagte Ayla. »Ja, selbstverständlich, du hast ja die Steine, und die sind das
Allerwertvollste; aber sie machen nicht besonders viel her.
Später werden die Leute zwar ihren Wert durchaus erkennen,
aber wichtig ist auch der erste Eindruck.«
»Tulie hat recht«, sagte Nezzie. »Die meisten jungen Frauen
verwenden Jahre darauf, Geschenke herzustellen und
zusammenzubringen, die sie an dem Tag, da sie Hochzeit
machen oder adoptiert werden, verteilen können.«
»Werden denn viele Leute von den Mamutoi adoptiert?«
erkundigte sich Jondalar.
»Außenseiter nicht«, erklärte Nezzie, »aber die Mamutoi
adoptieren oft andere Mamutoi. Jedes Lager braucht einen
Bruder und eine Schwester als Anführer und Anführerin, aber
nicht jeder Mann hat das Glück, eine Schwester zu haben wie
Tulie. Stößt ihm oder ihr etwas zu, oder wollen ein junger Mann
oder eine junge Frau ein neues Lager gründen, kann man eine
Schwester oder einen Bruder adoptieren. Aber keine Sorge, ich
habe viele Dinge, die du verteilen kannst, Ayla, und sogar Latie
hat sich erboten, ein paar von ihren Sachen für dich
herzugeben.«
»Aber ich habe selbst Sachen, Nezzie, die ich verschenken
kann. Allerdings habe ich sie in der Höhle im Tal«, sagte Ayla.
»Ich habe Jahre damit zugebracht, viele Dinge zu machen.« »Aber es ist nicht nötig, noch einmal dorthin zurückzukehren
…«, sagte Tulie, wobei sie insgeheim meinte, daß gewiß alles, was Ayla hatte, grob und primitiv sein müsse, denn schließlich war sie bei den Flachschädeln aufgewachsen. Doch wie sollte sie der jungen Frau beibringen, daß ihre Geschenke wahrscheinlich
nicht besonders passend wären? Das könnte peinlich werden. »Ich möchte aber zurückkehren«, erklärte Ayla mit
Nachdruck. »Da sind auch Sachen, die ich unbedingt brauche.
Meine Heilkräuter, zum Beispiel. Nahrungsvorräte, die ich
angelegt habe. Und Futter für die Pferde.«
Sie wandte sich an Jondalar. »Ich möchte noch einmal hin.« »Das läßt sich vermutlich machen. Wenn wir uns beeilen und
unterwegs nirgends länger verweilen, müßte es zu schaffen sein
… falls das Wetter aufklart.«
»Für gewöhnlich«, sagte Talut, »bekommen wir nach so einem
ersten Kälteeinbruch noch einmal schönes Wetter. Aber mit
Gewißheit vorhersagen läßt sich das natürlich nicht. Das Wetter
kann sich jeden Tag ändern.«
»Nun, wenn wir noch einmal gutes Wetter bekommen,
riskieren wir es eben und kehren noch einmal zurück ins Tal«,
sagte Jondalar, was ihm von Ayla ein hinreißendes Lächeln
eintrug.
Es gab dort ein paar Sachen, die auch er gern gehabt hätte. Die
Pyritsteine hatten großen Eindruck gemacht, und unter dem
Geröll an der Flußschleife in Aylas Tal hatte es sie massenweise
gegeben. Eines Tages, so hoffte er, würde er heimkehren und
mit seinen eigenen Leuten alles teilen, was er gelernt und
entdeckt hatte: die Pyritwürfel, den Speerwerfer, und für
Dalanar Wymez’ Trick, den Feuerstein zu erhitzen. Irgendwann
einmal …
»Beeilt euch mit dem Zurückkommen!« rief Nezzie, hielt die
Hand mit der ihr zugewendeten Handfläche in die Höhe und
winkte.
Ayla und Jondalar winkten zurück. Sie saßen gemeinsam auf
Winnie, hatten Renner an einem Strick hinter sich und blickten
auf die Leute vom Löwen-Lager herab, die sich versammelt
hatten, um sie zu verabschieden. So aufgeregt Ayla auch bei der
Aussicht war, zurückzukehren in jenes Tal, das drei Jahre
hindurch ihre Heimat gewesen war – es versetzte ihr auch einen
Stich, Leute zu verlassen, die sie bereits als ihre Familie
betrachtete.
Rydag, der neben Nezzie stand – auf der anderen Seite stand
Rugie –, klammerte sich beim Winken an ihr Bein. Ayla konnte
nicht umhin zu bemerken, wie gering die Ähnlichkeit zwischen
den beiden war. Die eine war das kleine Abbild von Nezzie, der
andere halb Clan; trotzdem waren sie wie Bruder und Schwester
großgezogen worden. Blitzhaft erinnerte sich Ayla, daß Oga
zusammen mit ihrem eigenen Sohn, Grev, auch Durc genährt
hatte; die beiden waren Milchbrüder gewesen. Dabei war Grev
ganz, Durc hingegen nur zur Hälfte Clan gewesen; der
Unterschied zwischen ihnen war genauso groß gewesen wie der
zwischen Rydag und Rugie.
Durch Schenkeldruck und Vorlehnen – Bewegungen, die ihr
so zur zweiten Natur geworden waren, daß sie sie kaum als
Lenken empfand – gab Ayla Winnie zu verstehen, was sie wollte.
Sie wendeten und ritten den Hang hinauf.
Der Rückritt gestaltete sich nicht so

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