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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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du irgend etwas, das ich Renner geben kann? Etwa ein paar Körner oder so was?« fragte er, sobald er eingetreten war.
Von einer ganzen Reihe von Stapeln und Haufen ihrer Sachen umgeben, saß Ayla in der Nähe ihrer Lagerstatt. »Warum gibst du ihm nicht ein paar von den kleinen Äpfeln in der Schale dort drüben? Ich habe sie durchgesehen, und die da sind angestoßen und haben faule Stellen«, sagte sie.
Jondalar holte eine Handvoll der kleinen, runden und herben Früchte und verfütterte sie eine nach der anderen an Renner. Nachdem er ihm dann nochmals den Hals geklopft hatte, ging er hinüber zu Ayla. Das Pferd folgte ihm.
»Jondalar, bring Renner hier raus, sonst zertritt er mir noch was.«
Er drehte sich um und stieß gegen das junge Tier. »Das reicht jetzt, Renner«, sagte der Mann und ging mit ihm hinüber auf die andere Seite vom Eingang, wo der junge Hengst und die Stute sich für gewöhnlich aufhielten. Doch als Jondalar sich zum Gehen wandte, folgte Renner ihm abermals. Er brachte ihn wieder zurück an seinen Platz, hatte aber auch diesmal kein Glück damit, ihn zum Bleiben zu bewegen. »Jetzt, wo er so zutraulich ist – wie fange ich es da an, ihn dazu zu bringen, daß er bleibt, wo er ist?«
Ayla hatte das Hin und Her lächelnd verfolgt. »Vielleicht schüttest du etwas Wasser in eine Schale oder streust ihm etwas Korn in den Futtertrog.«
Jondalar tat beides, und als das Pferd endlich genug abgelenkt war, kehrte er zu Ayla zurück und sah sich immer wieder vorsichtig um, um sich zu vergewissern, daß Renner ihm nicht mehr folgte. »Was machst du?« fragte er.
»Ich versuche, mir darüber klar zu werden, was ich mitnehmen und was ich zurücklassen soll«, erklärte sie. »Was, meinst du, soll ich Tulie bei der Adoptionsfeier schenken? Es müßte schon etwas besonders Schönes sein.«
Jondalar ließ den Blick über die Stapel und Haufen von Sachen gleiten, die Ayla während der leeren Nächte und langen kalten Winter, die sie allein in der Höhle zugebracht hatte, gefertigt hatte. Schon während ihrer Zeit beim Clan hatte sie ihres Könnens und ihrer Geschicklichkeit wegen viel Anerkennung gefunden, und in den Jahren hier im Tal der Pferde hatte sie kaum anderes zu tun gehabt. Sie hatte daher für jedes einzelne Stück viel Zeit und besondere Sorgfalt aufgewendet.
Sie nahm eine Schale von einem Stapel. Das Gefäß war von trügerischer Schlichtheit: Fast vollkommen rund, war es aus einem einzigen Stück Holz gefertigt. Der letzte Schliff hatte die Schale so glatt gemacht, daß die Oberfläche der Wandung geradezu etwas Lebendiges hatte. Ayla hatte Jondalar gesagt, wie sie die Schalen machte. Im Grunde unterschied sich der Entstehungsprozeß nicht von anderen, die er kannte; der Unterschied lag in der Sorgfalt der Bearbeitung und in der Aufmerksamkeit, die sie den Einzelheiten widmete. Zunächst richtete sie mit einer Steinaxt die Rohform zu und schnitzte diese dann mit einem Feuersteinmesser zurecht. Mit einem gerundeten Stein und Sand schliff sie sowohl die Innen- als auch die Außenwand glatt, bis kaum noch eine Unebenheit zu spüren war. Mit Hilfe von Schachtelhalm wurde das Stück dann am Schluß noch auf Hochglanz gebracht.
Ihre Körbe – die locker geflochtenen genauso wie die wasserdichten – wiesen die gleiche Verbindung von Schlichtheit und bestem handwerklichen Können auf. Ayla verwendete weder Farben noch Beize; doch Veränderungen des Flechtmusters sowie die Verwendung der natürlichen Farbunterschiede der Fasern riefen sehr reizvolle Texturen hervor. Das galt auch für die Bodenmatten. Aufgeschlossene und aufgewickelte Schnüre und Bindematerial aus Sehnen und Rindenbast waren – egal, wie groß sie jeweils waren – von glatter, einheitlicher Dicke, was übrigens auch für die langen Schlaufen galt, die sie aus Lederhäuten fertigte, indem sie sie spiralförmig aus einer einzigen Haut herausschnitt.
Die Tierdecken, die sie zu Leder verarbeitete, waren weich und schmiegsam. Was ihm jedoch den größten Eindruck machte, das waren ihre Pelze. Etwa ein Hirschfell dadurch geschmeidig zu machen, daß man die Haare außen und die Fettreste der Innenseite abkratzte, war schon eine Leistung; doch Häute, deren Haarbesatz dranblieb, waren für gewöhnlich steifer als die kahlen. Nun, Aylas Pelze waren nicht nur auf der pelzbesetzten Seite herrlich weich, sondern auch auf der Innenseite samtig und geschmeidig.
»Was willst du denn Nezzie schenken?« fragte er.
»Etwas zum Essen, wie etwa diese

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