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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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auch?« wandte Lomie sich an Mamut.
»Ich glaube, eine bessere gibt es nicht – nicht einmal dich, Lomie.«
Lomie wußte, daß dies keine leichtfertig aufgestellte Behauptung war, denn der alte Mann hegte große Hochachtung vor ihrem Können. »Und da hatte ich gemeint, du hättest bloß eine hübsche junge Frau adoptiert, dir deine letzten Jahre angenehmer zu gestalten, Mamut.«
»Das habe ich ja auch, Lomie. Sie hat mir meine Gelenkschmerzen und andere zugehörige Gebrechen erträglicher gemacht«, sagte er.
»Freut mich, daß mehr in ihr steckt, als man sieht. Allerdings ist sie reichlich jung dafür, muß ich sagen.«
»Es steckt mehr in ihr, als du ahnst, Lomie, trotz ihrer Jugend.«
Jetzt endlich wandte Lomie sich ihr zu. »Du bist Ayla.«
»Ja, ich bin Ayla vom Löwen-Lager der Mamutoi, Tochter vom Herdfeuer des Mammut … und ich stehe unter dem besonderem Schutz des Höhlenlöwen«, beendete Ayla, wie Mamut sie angewiesen hatte.
»Ayla von den Mamutoi. Hmmm. Der Name klingt zwar ungewöhnlich, aber das tut deine Stimme auch. Nicht unangenehm, wie ich betonen möchte. Nur ungewöhnlich. Bringt die Leute dazu hinzuhören. Ich bin Lomie, Mamut vom Wolfs-Lager und Heilkundige der Mamutoi.«
» Erste Heilkundige«, verdeutlichte Mamut.
»Wie kann ich Erste Heilkundige sein, alter Mamut, wenn sie mir ebenbürtig ist?«
»Ich habe nicht gesagt, Ayla sei dir ebenbürtig, Lomie. Ich habe nur gesagt, es gibt keine bessere. Ihre Herkunft ist … ungewöhnlich. Ausgebildet wurde sie von … von jemand mit tiefem Wissen um bestimmte Heilmethoden. Hättest du den sanften Duft der Königskerze, der noch dazu überdeckt wird von dem schweren Aroma des Salbei, so schnell herausfinden können, wenn du keine Ahnung gehabt hättest, daß sie unter diesen Blättern wäre? Und dann auch noch gewußt, wogegen du dich behandelst?«
Lomie schickte sich an zu reden, zögerte dann jedoch und ging nicht darauf ein. Mamut fuhr fort: »Allerdings glaube ich, um das herauszufinden, hätte sie dich bloß zu betrachten brauchen. Sie verfügt über eine erstaunliche Gabe des Erkennens von Krankheiten und über ein erstaunliches Wissen um Heilmittel und Behandlungsmethoden; woran es ihr fehlt, sind gerade jene Fertigkeiten auf Gebieten, auf denen du so ganz besonders bewandert bist: dem Herausfinden und der Beseitigung von Problemen, welche die Krankheit hervorbringen, und der Unterstützung des Heilungsprozesses bei jemand, der den Willen hat, wieder gesund zu werden. Sie könnte sehr viel von dir lernen, und ich hoffe, du willigst ein, sie darin zu unterweisen; allerdings glaube ich, auch du könntest eine Menge von ihr lernen.«
Lomie wandte sich an Ayla: »Und ist es das, was du möchtest?«
»Es ist das, was ich möchte.«
»Wenn du bereits jetzt so viel weißt, was, meinst du, kannst du dann noch von mir lernen?«
»Ich bin eine Medizinfrau. Das ist … was ich bin, meine ich … ist mein Leben. Ich könnte nicht anders sein. Ich bin ausgebildet worden von einer, die … eine Erste war. Nun, eines hat sie mir von vornherein beigebracht: daß man nie aufhört zu lernen. Deshalb wäre ich dankbar, von dir lernen zu können«, sagte Ayla. Sie schützte diese Aufrichtigkeit nicht vor, sondern hungerte danach, sich mit jemand unterhalten zu können, mit dem sie Vorstellungen teilen und Behandlungen durchsprechen und von dem sie lernen konnte.
Lomie antwortete nicht sogleich. Medizinfrau? Wo hatte sie diese Bezeichnung für eine Heilkundige schon mal gehört? Für den Moment ließ sie die Frage beiseite. Es würde ihr schon wieder einfallen.
»Ayla hat ein Geschenk für dich«, sagte Mamut. »Rufe herein, wen du willst, doch dann mache bitte den Vorhang zu.«
Alle, die draußen gewesen waren, waren entweder während ihres Gespräches hereingekommen oder standen am Eingang. Jetzt kamen alle herein. Keiner wollte sich etwas entgehen lassen. Nachdem alle Platz gefunden hatten und der Vorhang vorm Eingang heruntergelassen und festgezurrt worden war, nahm Mamut eine Handvoll Erde aus dem Zeichenrund und löschte die kleine Flamme. Gleichwohl ließ sich das helle Tageslicht nicht ganz ausschließen. Es kam hell durch das Rauchloch hindurch und schimmerte gedämpft durch die ledernen Zeltplanen. In dem dämmerig erhellten Zelt würde es keine so hochdramatische Vorführung werden wie seinerzeit im Dunkel der Erdhütte, aber die in der Sache liegenden Möglichkeiten würden jedem Mamutoi sofort einleuchten.
Ayla nestelte den kleinen Beutel von ihrem

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