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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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suchen. Nicht Clan, die Anderen. Durc damals Baby. Ich nicht fortgehen. Später, Durc ist drei Jahren, Broud mich vertreiben. Ich nicht wissen, wo Andere leben, nicht wissen, wohin gehen. Nicht können Durc mitnehmen. Ihn Uba geben … Schwester. Sie Durc lieben, für ihn sorgen. Jetzt Ubas Sohn.«
Ayla machte eine Pause, doch Nezzie wußte nicht, was sie sagen sollte. Gern hätte sie weitere Fragen gestellt, wollte jedoch nicht drängen, wo sie doch sah, daß es für die junge Frau eine solche Qual war, von einem Sohn zu berichten, den sie liebte und doch hatte zurücklassen müssen. Ayla fuhr von sich aus fort:
»Drei Jahre, seit ich Durc gesehen. Er ist … jetzt sechs Jahre alt. Wie Rydag?«
Nezzie nickte. »Es ist noch keine sieben Jahren her, seit Rydag geboren wurde.«
Ayla hielt inne, schien tief in Gedanken versunken. Dann fuhr sie fort:
»Durc ist wie Rydag und doch nicht wie Rydag. In Augen ist Durc wie Clan, in Mund wie ich.« Sie lächelte schief. »Sollte andersherum sein. Durc macht Worte, könnte sprechen, nur – Clan nicht mit Worten sprechen. Besser wenn Rydag sprechen könnte, aber kann nicht. Durc kräftig.« Aylas Blick schien weit in die Ferne gerichtet. »Er kann schnell laufen. Ist bester Läufer, später mal Renner, wie Jondalar sagt.« Ihre Augen füllten sich mit Trauer, als sie zu Nezzie aufsah. »Rydag schwach. Von Geburt an. Schwach in …?« Sie legte eine Hand auf die Brust; sie kannte das Wort nicht.
»Er hat manchmal Schwierigkeiten beim Atmen«, sagte Nezzie besorgt.
»Schwierigkeit ist nicht Atem, Schwierigkeit ist Blut … nein … nicht Blut … bum-bum«, sagte sie und hämmerte sich mit der Faust auf die Brust. Es quälte sie, daß sie das Wort nicht kannte.
»Das Herz. Das sagt Mamut. Er hat ein schwaches Herz. Aber woher weißt du das?«
»Iza war Medizinfrau – Heilkundige. Beste Heilkundige des Clan. Sie mir alles beigebracht, wie Tochter. Ich bin Medizinfrau.«
Jondalar hatte, wie Nezzie jetzt einfiel, gesagt, Ayla sei eine Heilkundige. Jetzt überraschte es sie zu erfahren, daß Flachköpfe über so etwas wie das Heilen von Krankheiten überhaupt nachdachten; aber sie hatte ja auch nicht gewußt, daß sie sprechen konnten. Und sie hatte Rydag lange genug um sich gehabt, um zu wissen, daß er – auch wenn er praktisch nicht sprechen konnte – nicht das dumme Tier war, für das so viele Menschen ihn hielten. Auch wenn sie keine Mamut war, gab es keinen Grund, warum Ayla von der Heilkunst nichts verstehen sollte.
Als ein Schatten über sie fiel, sahen die beiden Frauen auf.
»Mamut möchte wissen, ob du kommen und mit ihm sprechen könntest, Ayla«, sagte Danug. Die Frauen waren so in ihr Gespräch vertieft gewesen, daß sie den jungen Mann nicht hatten näher kommen sehen. »Rydag ist ganz aufgeregt über das neue Spiel, das du ihm gezeigt hast«, fuhr er fort. »Und Latie sagt, ich soll dich bitten, auch mir ein paar von den Zeichen beizubringen.«
»Ja, ja. Ich beibringen. Allen beibringen.«
»Auch ich möchte noch mehr von deinen Handwörtern lernen«, sagte Nezzie, als sie beide sich erhoben.
»Morgen?« fragte Ayla.
»Ja, morgen früh. Aber du hast noch gar nichts gegessen. Vielleicht wäre es morgen besser, wenn du vorher etwas essen würdest«, sagte Nezzie.
»Komm mit, dann gebe ich dir etwas, und für Mamut auch.«
»Ich bin hungrig«, sagte Ayla.
»Ich auch«, sagte Danug.
»Wann bist du mal nicht hungrig? Ich glaube, du und Talut, ihr würdet allein mit einem ganzen Mammut fertig werden«, sage Nezzie, und der Stolz auf ihren kräftigen Sohn leuchtete ihr aus den Augen.
Als die beiden Frauen und Danug auf die Erdhütte zugingen, schienen die anderen das als Zeichen zu nehmen, es sei an der Zeit, selber auch etwas zu sich zu nehmen, und folgten ihnen ins Innere. Im Vorraum wurden die Überwürfe abgestreift und an Pflöcke gehängt. Es handelte sich um ein normales Frühstück, wie sie es jeden Tag zu sich nahmen; einige bereiteten es sich am eigenen Herdfeuer zu, wohingegen andere sich um das Erste Große Herdfeuer herum versammelten, wo es außer der großen auch noch ein paar kleinere Feuerstellen gab. Manche taten sich an den kalten Mammutresten von gestern gütlich, andere verzehrten Fleisch oder Fisch, der mit Wurzeln oder Gemüse zu einer Suppe verkocht wurde, die mit von Steppengräsern abgepflückten Getreidekörnern verdickt war. Aber ob sie nun am eigenen Herdfeuer kochten oder nicht, die meisten gingen zuletzt zum Gemeinschaftsbereich hinüber, um

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