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0019 - Ich - und der große Ausbruch

0019 - Ich - und der große Ausbruch

Titel: 0019 - Ich - und der große Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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neben ihm stoppten, sahen wir, daß er aus einer Wunde am rechten Arm blutete.
    »Ich bin überfallen worden«, keuchte er. »Sie nahmen mir meinen Wagen, meine Klamotten.«
    »Rein mit Ihnen«, sagte ich und öffnete den Schlag. »Bei uns sind Sie richtig.«
    Er kletterte auf den Notsitz. Ich gab wieder Gas.
    »Wann passierte der Überfall?« erkundigte sich Phil, während ich den Wagen wieder auf Touren brachte.
    »Keine fünf Minuten, daß sie abgefahren sind.«
    »Wieviel Mann?«
    »Sechs oder sieben. Einer davon in Aufseheruniform. Darum hielt ich auch, als er winkte, aber als ich nahe heran war, kam es mir doch verdächtig vor, und ich gab wieder Gas. Da schossen sie auf mich. Ich mußte bremsen.«
    »Was für ein Wagen?«
    »Ein Chevrolet-Kombi. Hinten rechts im Kotflügel eine Beule. Ich rutschte gegen den Meilenstein, als ich stoppte. Graue Farbe.«
    »Dann könnte er das dort vorn sein«, bemerkte ich, denn eine knappe Meile vor uns war ein Wagen aufgetaucht, der der Beschreibung entsprach.
    Der ausgeraubte Mann hinter uns beugte sich weit nach vorn.
    »Ja, ich glaube, er ist es!« schrie er aufgeregt.
    Ich gab noch etwas mehr Gas, und wir rückten dem Chevrolet näher und näher auf die Pelle.
    »Ja, ja, das ist er!« rief der Überfallene. Dann fiel sein Blick auf meinen Geschwindigkeitsmesser, und er verstummte erschreckt. Etwas später bemerkte er schüchtern: »Die Straße hier ist sehr schlüpfrig, besonders bei solchem Wetter.«
    Wir hörten nicht mehr recht hin. Wir befanden uns auf der Jagd. Im Vergleich zu der Geschwindigkeit, mit der der Jaguar über die Straße schoß, schien der Chevrolet zu stehen. Ich sah, daß sein hinterer Kotflügel eingebeult war, und damit gab es kaum noch einen Zweifel, daß es die richtige Karre war.
    Phil schaltete die Sirene ein und gab Rotlicht, das Zeichen zum Stoppen. Der Fahrer bemühte sich, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Wir waren so nahe, daß wir die Gesichter der Männer im Laderaum sehen konnten, ängstliche, zornige und entschlossene Gesichter. Einer von ihnen warf sich auf den Bauch. Er zerschlug die rückwärtige Scheibe. Ich trat auf die Bremse und riß den Jaguar auf die linke Straßenseite.
    »Peng, peng, peng!« mischte es sich in das Heulen des Motors. Phil kurbelte das Seitenfenster herunter, nahm den Hut ab und hielt Gesicht und Revolver in den Fahrtwind, der ihm die Haare vom Kopf zu reißen schien, und begann, den Chevrolet, dessen Abstand durch mein Abbremsen etwas größer geworden war, zu beschießen.
    Ich holte wieder etwas auf. Hinter uns flüsterte der Wagenbesitzer ununterbrochen: »Du lieber Himmel! Du lieber Himmel!«
    Mit dem vierten Schuß zerblies Phil den linken Hinterreifen des Chevrolets, der mit lautem Knall zerplatzte. Ich nahm sofort das Gas weg und bremste ab. Der gestohlene Wagen begann Bewegungen eigener Art. Erst brach er nach links aus wie ein wütend gewordener Gaul. Der Mann am Steuer verstand einiges vom Fahren. Er konnte die Karre vor dem Anprall an die Meilensteine bewahren, dafür rutschte das Auto jetzt auf allen vieren quer in der bisherigen Fahrtrichtung weiter. Daraufhin bremste der Fahrer, und nun drehte der Chevrolet wie eine Primaballerina Pirouetten auf der Stelle, und dann konnte er es zum Schluß doch nicht lassen.
    Ein einsamer Baum stand gerade passend. Er rutschte mit der rechten Seitenwand dagegen, allerdings schon mit erheblich verminderter Geschwindigkeit. Das Blech knallte laut, als es zerknitterte, die Fensterscheiben zerklirrten, als habe man Backsteine hineingeworfen.
    »Mein Wagen!« stöhnte hinter mir der Besitzer.
    Wir hielten neben dem zerknüllten Fahrzeug, bevor es richtig zum Stillstand gekommen war. Phil und Ich sprangen heraus, die Waffen in den Fäusten.
    Drei Ausbrecher lagen am Straßen rand, standen langsam auf und wunderten sich, daß sie noch lebten. Zwei weitere krochen aus dem Fond des Chevrolet. Einer hatte einen Revolver in der Hand, aber er dachte nicht daran, ihn zu heben. Seine Knie schlotterten, und seine Zähne klapperten so, daß man es hören konnte.
    »Laß die Kanone fallen!« fuhr ich ihn an, und er ließ sie fallen, als sei sie aus heißem Eisen.
    Der einzige, der etwas von dem Unfall abbekommen zu haben schien, war der Fahrer. Er hing über dem Steuerrad und rührte sich nicht. Ein paar kräftige Anschnauzer von Phil brach ten so viel Bewegung in die Gestalten, daß sie ihn vorsichtig hinter dem Steuer hervorholten und ins Gras legten.
    »Der Mann, der meinen

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