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0020 - Die Rache der Medusa

0020 - Die Rache der Medusa

Titel: 0020 - Die Rache der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ungesetzlichen Handlungsweise noch in arge Schwierigkeiten!«
    »Sollte es zu irgendwelchen polizeilichen Maßnahmen kommen, so werde ich die Angelegenheit voll und ganz auf mich nehmen, Mehmet«, versicherte der Professor.
    »Ach was! Man wird mir nicht glauben, daß ich davon nichts wuß- te. Sie kennen unsere Polizei nicht, Professor Zamorra. Es ist nicht gut Kirschen essen mit diesen Leuten. Und die Gefängnisse hier haben einen recht eigenen Ruf…«
    Zamorra nickte.
    »Gut, Mehmet. Ich mache Ihnen einen Vorschlag.«
    Akbar hob erwartungsvoll den Kopf. Neben seinem Kriegsschiff stand Mireille. Sie schwieg und enthielt sich jeden Kommentars.
    Noch war es nicht ihr Haus, in dem der Professor und Nicole zu Gast waren. Aber es war ihrer Miene anzusehen, daß sie auf der Seite ihres zukünftigen Ehemannes stand. Jedenfalls in diesem Fall.
    »Lassen Sie mir nur soviel Zeit, wie ich brauche, um den Körper kurz zu untersuchen. Hinterher schaffe ich den Russen wieder aus Ihrem Keller.«
    »Und wohin bringen Sie ihn?«
    »Zurück in sein Haus.«
    »Und ich soll Ihnen dabei vermutlich auch noch an die Hand gehen, wie?«
    »Das wäre sehr nett von Ihnen.«
    Nun meldete sich auch Mireille Dorleac zu Wort. »Das wäre mit Abstand die beste Lösung, Mehmet. Wenn wir nämlich jetzt Kommissar Afsak anrufen, gibt es für dich all die Komplikationen, die du vermeiden möchtest. Wenn ihr den Russen aber wieder in sein Haus zurückbringt und die Polizei hinterher womöglich auch noch anonym verständigt, kann dir nichts passieren.«
    Akbar überlegte kurz.
    Dann nickte er.
    »Also gut. Mireille hat recht. Es ist wirklich die beste Lösung. Aber ich muß Sie mit Nachdruck darum bitten, Professor, in Zukunft solche Eigenmächtigkeiten lieber sein zu lassen.«
    »Ich verspreche Ihnen, daß Sie keinen weiteren Anlaß zu neuem Unmut kriegen werden, Mehmet«, sagte Zamorra.
    Dieses Versprechen stimmte Akbar ein wenig versöhnlicher.
    »Wie wollen Sie den Steinklotz untersuchen?«, fragte er interessiert.
    »Haben Sie Meißel und Hammer im Haus?«
    »Ja.«
    »Würden Sie mir dieses Werkzeug freundlicherweise leihen?«
    »Natürlich, Professor. Ich hole es Ihnen gleich.«
    ***
    Sie standen alle vier gebannt im Keller.
    Mehmet Akbar befand sich zwischen Mireille und Nicole. Eine seltsame Faszination ging von dieser Situation aus. Zamorra hatte sich mit Hammer und Meißel neben dem versteinerten Russen aufgestellt. Obwohl vor ihm nur ein kalter Steinklotz lag, scheute er sich, den Meißel anzusetzen und mit dem Hammer kraftvoll zuzuschlagen.
    Er wurde das Gefühl nicht los, einem Menschen weh zu tun, wenn er mit seiner Arbeit begann.
    Aus diesem Grund zögerte er.
    »Nun?« fragte Mehmet Akbar im Hintergrund ungeduldig. »Was ist, Professor? Warum tun Sie nicht endlich, was Sie sich vorgenommen haben?«
    Zamorra wandte sich langsam um.
    »Ich weiß nicht, ob Sie mich verstehen können, Mehmet, aber ich möchte ihn nicht töten.«
    Akbar schüttelte unwillig den Kopf.
    »Lächerlich, Professor. Was Sie vor sich haben, ist kalter, nackter Stein. In einem Stein gibt es kein Leben, das Sie töten können.«
    »Das sage ich mir auch immer wieder. Aber da ist etwas in mir, das mir sagt, ich soll es lieber sein lassen.«
    »Okay. Dann bringen wir ihn eben fort, ohne daß Sie ihn untersucht haben.«
    »Dagegen bin ich natürlich auch.«
    »Dann fangen Sie doch endlich an, Professor. Wie lange sollen wir denn noch warten? Das ist so ziemlich das Spannendste, was ich je erlebt habe!«
    Zamorra nickte.
    »Sie haben recht, Mehmet. Es ist besser, es schnell hinter uns zu bringen.«
    Mit hartem Gesicht wandte sich Zamorra wieder dem steinernen Leichnam zu. Eine seltsame Spannung erfüllte den Raum. Irgend etwas war hier unten nicht in Ordnung. Zamorra vermutete, daß dieser unangenehme Einfluß von dem toten Russen ausging.
    Grau und kalt lag der Stein vor ihm. Glatt und hart wie der ganze Körper.
    Zamorra wußte nicht, wo er den Meißel ansetzen sollte. Am Arm?
    An einem Bein? Am Hals? Am Kopf?
    Er entschied sich für den mächtigen Bauch des versteinerten Körpers. Er war neugierig, welches Geheimnis ihm diese Gestalt freigeben würde, wenn er sie zerschlug. Daß dieser steinerne Körper wirklich hohl war, konnte Zamorra nicht glauben. Er hatte den Körper überall abgeklopft. Nirgendwo hatte es wirklich hohl geklungen.
    Gespannt hob Zamorra den Meißel.
    Er setzte ihn da an, wo sich der ebenfalls zu Stein gewordene Gürtel des russischen Pelzhändlers

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