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0064 - Im Zeit-Gefängnis

Titel: 0064 - Im Zeit-Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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repräsentierten.
    Das Schiff kontrollierte den Planeten, der am Rand der Zeitebene dahineilte und schon mehr als einmal in die fremde Dimension eingedrungen war, um aber immer wieder zurückzukehren. Jedesmal war er dann mit den fremden Organismen überladen, von deren Übernahme sich die Wissenschaftler eine Verschmelzung der beiden Zeitebenen versprachen.
    So war gerade wieder eine andere Welt entvölkert worden, ohne, daß deren Bevölkerung etwas dafür oder dagegen hatte tun können.
    Als der Planet zurückkehrte, hatte er eine neue Bevölkerung erhalten, die mit ihrem temporalen Beharrungsvermögen eine gewisse Angleichung an die andere Zeitebene bewirkte.
    Für die Fremden war es eine bittere Lehre gewesen, als sie bei der ersten Begegnung erkennen mußten, daß nicht ihre, sondern die andere Zeitebene, jene nämlich, die sie kreuzten, die relativ normale und echte war. Ihr mußten sie sich anpassen, wenn sie nicht weiterhin wie Ausgestoßene existieren wollten. Gab es denn etwas Einsameres als das Exil in der Zeit?
    Kontrollschirme leuchteten auf, und Lichtmarken huschten über beleuchtete Skalen. Irgendwo tief im Innern des Schiffes summten Aggregate und Reaktoren. Die Robot-Überwachung der Planeten lief an.
    Natürlich war den Fremden ihre Beziehung zum anderen Universum längst bekannt. Alle organischen Lebewesen der anderen Zeitebene lebten 72000fach schneller als sie. Nur mit Hilfe komplizierter Apparate und Instrumente konnten sie sichtbar gemacht werden. Das alles erinnerte an die Technik unvorstellbarer Zeitlupenaufnahmen. Die Filme mußten mit rasender Geschwindigkeit durch die Kameras laufen, um bei verlangsamter Projektion wenigstens flüchtige Schatten auf die Bildschirme zu zaubern.
    Aber wenn die eigene Welt in die andere Ebene eindrang und wieder zurückkehrte, waren die mitgebrachten Organismen eingefangen und unterlagen den Naturgesetzen der eigenen Ebene. Vielleicht gelang es so, eine Angleichung der beiden Dimensionen zu erzielen ...
    Gestalten huschten hin und her, sie waren nicht zu erkennen. Die Schirme unterschieden sich nicht voneinander, und doch waren ihre Funktionen verschieden. Der erste Schirm links blieb relativ leer. Auf ihm waren ferne Berge in einer weiten Ebene zu sehen, dazwischen Täler und Flüsse. Der Himmel war bewölkt, und es würde jeden Augenblick anfangen zu regnen. Im Hintergrund nahe dem Horizont tobte sich ein Gewitter aus. Erste Blitze zuckten aus den Wolken und rasten zur Erde.
    Der zweite Schirm zeigte genau das gleiche Bild, aber er verlangsamte die Vorgänge. Zwar bewegten sich die raupenähnlichen Wesen immer noch schnell, aber das Wasser der Bäche schien bereits langsamer zu fließen. Der Bildausschnitt war der gleiche wie zuvor. Er zeigte die Ebene, den Hang des Gebirges und die Flüsse.
    Erst auf dem dritten Schirm wurde die beginnende Zeitlupe deutlich wirksam. Das Faszinierende an der ganzen Geschichte war die Gewißheit, daß es sich bei der Wiedergabe der Bilder nicht um eine im Film festgehaltene Zeitlupe handelte, sondern um eine Life-Zeitlupe.
    Der vierte Schirm verlangsamte bereits um die Hälfte.
    Auf dem fünften Schirm, schlich der Blitz zur Oberfläche herab, und der Regen fiel, als hingen die einzelnen Tropfen an unsichtbaren Bindfäden, die jemand nur zögernd nachließ. Die Raupen bewegten sich kaum noch und schienen die faulsten Lebewesen des Universums geworden zu sein.
    Auf dem sechsten Schirm huschten erste Schatten über die gewölbte Scheibe. Da die Bewegung um das 6000fache verlangsamt wurde und nur diese Schatten erkennbar wurden, konnte man sich gut vorstellen, wie schnell diese Phantome in Wirklichkeit waren.
    Erst auf dem zehnten Schirm bewegten sich diese Schatten normal und wurden erkennbar. Aber die Verlangsamung war in so starkem Maß wirksam, daß alles normale Leben erstarrt zu sein schien. Das Gewitter und der Blitz glichen einem Gemälde. Der Regen hing wie festgehalten in der Luft, und die Flüsse schienen eingefroren. Nur die Schatten der Wesen aus einer anderen Dimension bewegten sich normal, als ginge sie das alles nichts an.
    Undefinierbare Gesichter beugten sich über den zehnten Schirm.
     
    *
     
    Rous hatte gleich das Gefühl, beobachtet zu werden. Es war ihm unmöglich, das Gefühl zu erklären, er hatte es einfach und mußte sich damit abfinden. Natürlich war es barer Unsinn, denn niemand war zu sehen, der ihn hätte beobachten können.
    Ragow lachte nicht, als Rous seinen Verdacht äußerte.
    „Warum

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