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0067 - Der Teufelskrake

0067 - Der Teufelskrake

Titel: 0067 - Der Teufelskrake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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verstehe euren Haß auf den, der euch eure Söhne nahm! Aber selbst die Polizei weigert sich, in Cirelli den Täter zu sehen! Ich weiß, daß ihr nicht warten wollt. Aber ihr solltet die Untersuchung abwarten. Wenn ihr morgen früh hinausfahrt, um nach Cirelli zu suchen, werdet ihr ihn nicht finden.«
    Rot vor Zorn trat der alte Tresi auf Zamorra zu.
    »Was soll das heißen?« preßte er durch die Zähne.
    »Mein Boot ist schneller als eure Fischerkähne, Tresi. Ich werde lange vor euch bei Cirelli sein.«
    »Hund!« brüllte Tresi los. »Du willst uns die Rache nehmen! Du willst Cirelli befreien!« Er trat noch einen Schritt weiter auf den Professor zu.
    »Ich befreie ihn nicht«, sagte Zamorra. »Ich will ihn nur schützen. Wenn er der Mörder ist, kann auch ich ihm nicht helfen. Aber solange das nicht feststeht, wird keiner ihm ein Haar krümmen.«
    Plötzlich sah der Professor, daß Gefahr heranzog. Von allen Seiten kamen die Männer auf ihn zu. Und jeder von ihnen hatte ein Messer in der Hand.
    In der Rechten des alten Corina blitzte ein dünnes, langstieliges Stilett.
    »Bleibt stehen!« rief Zamorra ihnen entgegen. »Oder ihr zwingt mich, etwas zu tun, was mir gar nicht gefällt.«
    Sie hörten nicht darauf. Sie kamen immer näher.
    Blitzschnell hatte Zamorra seine Pistole in der Hand.
    »Wer eine Bewegung macht, bekommt eine Kugel in die Hand. Als Warnung. Den zweiten von euch trifft es schlimmer. Also bleibt stehen. Und überlegt euch gut, was ihr tut.«
    Ein höhnisches Gelächter antwortete ihm. Es waren Stimmen in Zamorras Rücken.
    »Der Professore wird nicht fahren!« schrie Luca Borella.
    »So?« fragte der Zamorra. »Und warum nicht?«
    »Dreh dich um, dann weißt du es«, rief Borella.
    Im gleichen Augenblick hörte Zamorra Nicoles Angstgeschrei.
    ***
    Zwei der kräftigsten Männer hatten Nicole gepackt und ihre Arme auf den Rücken gezwungen. Sie konnte nicht entfliehen.
    »Sie wird bleiben, bis wir Cirelli haben«, rief der alte Borella.
    »Wenn du zu ihm fährst, bleibt sie hier, solange wir wollen.«
    »Sie ist meine Frau«, rief Zamorra zurück. »Wer ihr ein Haar krümmt, ist ein toter Mann, das müßt ihr mir glauben.«
    »Ihr geschieht kein Leid«, sagte Borella. »Aber sie bleibt. Sie ist unsere Geisel. Du hast sie wieder, wenn wir den Mörder haben.«
    »Fahr zu ihm!« rief Nicole herüber. Sie sprach Zamorra jetzt in ihrer Muttersprache an. Die Fischer verstanden nichts davon.
    »Du mußt Cirelli Bescheid geben«, rief Nicole. »Ich glaube nicht, daß die Fischer mir etwas antun werden. Sie glauben, daß ich deine Frau bin. Sie achten das. Es geht gegen ihre Ehre, anders zu handeln. Auch fürchten sie deine Blutrache, falls sie mir zu nahe treten.«
    Zamorra überlegte.
    Dann hatte er sich entschieden, wenn auch schweren Herzens.
    »Sei tapfer«, sagte er zu Nicole. »Ich fahre zu Cirelli. Dann hole ich dich hier heraus.«
    »Mach dir keine Sorgen, Zamorra. Eine Hütte werden sie ja wohl für mich haben, meine grimmigen Wächter.«
    Zamorra konnte nicht anders handeln. Jeder Versuch, Nicole zu befreien, hätte ein Blutbad bedeutet.
    Er durfte nicht glauben, daß die Fischer sich besannen. Er konnte sie nicht überzeugen.
    Es galt jetzt nur, Cirelli zu warnen.
    Zamorra winkte Nicole zu. Die Fischer achtete er keines Blickes mehr. Er eilte zum Motorboot zurück und warf den Motor an.
    Bald war er weit draußen auf See, über der sich allmählich die Nacht ausbreitete.
    ***
    Er hielt auf die letzte Position zu, in der er Cirelli wußte. Es war die Stelle, wo er von außen her die Unterwasserstation in Augenschein genommen hatte.
    Diesmal brauchte er nicht lange zu suchen.
    Schon nach einer halben Stunde erfaßten die Scheinwerfer seines Bootes die kleine schwimmende Insel des Forschers.
    Er brachte das Motorboot dicht an das künstliche Eiland heran.
    Mit einem Blick überzeugte er sich, daß Cirellis U-Boot vor Anker lag.
    Dann sprang er auf die Insel, vertäute sein Boot an einem der starken Poller.
    Vorsichtig sah er sich um. Aber er brauchte nicht mit Überraschungen zu rechnen. Die einzige Unbekannte in der Rechnung war der Zeitpunkt, an dem die Fischer in ihren Booten erscheinen würden. Aber das würde erst kurz vor Morgengrauen sein.
    Zamorra sah auf die Uhr. Kurz vor Mitternacht. Er hatte noch fast fünf Stunden Zeit. Er und Cirelli.
    Der Professor ging langsam auf die Einstiegsluke zu. Er wollte sich schon durch Klopfzeichen bemerkbar machen, als er sich anders besann.
    Er

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