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0077 - Der Mörder aus dem Nichts

0077 - Der Mörder aus dem Nichts

Titel: 0077 - Der Mörder aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder aus dem Nichts
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nachprüfen, ob irgendwelche Beziehungen zwischen Toomin und der Irrenanstalt bestehen. Außerdem habe ich Mr. High gebeten, von der Armee eine Auskunft einzuholen, warum Toomin aus den Forschungsaufgaben der Armee ausgeschieden ist. Es wird natürlich Tage dauern, bis diese Anfrage beantwortet ist. Wir werden in dieser Zeit hier in Calderwood bleiben und den Professor weiter beobachten. Wenn er der Täter ist, so muß er einen Gehilfen haben, denn gestern abend jedenfalls war er es nicht, der als Geist oder Gespenst, oder wie immer man es nennen will, in Erscheinung trat.«
    »Gut, richten wir uns also noch auf mehrere Tage in Calderwood ein«, sagte Phil, und weder er noch ich ahnten, daß in wenigen Stunden ein Ereignis eintreten würde, das schlagartig dem ganzen Fall eine andere Richtung und plötzlich einen rasenden Verlauf gab.
    ***
    Um achtzehn Uhr saßen wir bei einem Drink in der sonst leeren Hotelbar. Der Mixer bediente uns als einzige Kunden mit erlesener Sorgfalt.
    Das Bartelefon schnarrte dezent. Der Mixer nahm ab, lauschte, sah mich an und sagte: »Für Sie, Mr. Cotton. Wollen Sie hier oder in der Zelle sprechen?«
    »Geben Sie nur her!« antwortete ich und griff über die Theke nach dem Hörer.
    Lieutenant Stunt vom 55. Revier war am Apparat.
    »Cotton, wissen Sie schon von dem Mord?« fragte er ziemlich aufgeregt. »Von welchem Mord?«
    »Um Himmels willen, Sie sitzen sozusagen nebenan und haben keine Ahnung? In Calderwood ist ein Mord geschehen. Das erstemal seit mindestens fünfzig Jahren. Der Kommissionswagen ist schon unterwegs. Ich komme sofort mit einem Streifenwagen hinterher.«
    »Wo ist es?« fragte ich rasch.
    »Keine Ahnung. Irgendwo im Wald. Ein Mann. Spaziergänger fanden ihn.«
    »Holen Sie uns am Hotel ab, Stunt!« Eine halbe Stunde später brauste der Streifenwagen sirenenheulend vor das Hotel. Phil und ich stiegen ein.
    »Der Mordkommissionswagen ist schon an Ort und Stelle«, erklärte Stunt. »Wir haben eine Funkmeldung. Es muß im Westen in einem Waldstreifen neben dem Highway sein,«
    Wir durchfuhren Calderwood, fuhren an der Kreuzung auf den Highway ’rauf und brausten darauf weiter nach Westen. Nach ungefähr zwei Meilen sahen wir einen Polizisten, der uns winkte. Der Gerätewagen der Kommission stand am Rand geparkt.
    Der Highway durchschnitt hier ein dichtes Waldgebiet, das noch wenig erschlossen war. Er lag ein wenig höher. Ein Graben trennte ihn vom, Waldsaum.
    Die Leiche lag unmittelbar hinter den ersten Büschen, nur wenige Schritte von einem Fußgängerweg entfernt, der an dieser Stelle den Wald durchschnitt. Die Techniker der Kommission hatten ihre Geräte auf dem Weg auf gebaut, und dort standen auch die beiden Leute, die den Toten gefunden hatten: ein junger Mann und ein junges Mädchen.
    »Wir machten uns einen Spaß und suchten Walderdbeeren«, erklärte der junge Mann. »Sie sehen, es wachsen ’ne Menge hier. Dabei bog ich den Busch dort zur Seite, und dabei sah ich seine Schuhe.«
    Lieutenant Stunt ließ die Namen und Adressen notieren. Dann brachte der Streifenwagen die beiden nach Hause.
    Der Polizeifotograf war noch mit den Aufnahmen beschäftigt. Er mußte das Blitzlicht benutzen, denn es gab nur wenig Licht in den dichten Büschen.
    Der Lieutenant ließ Scheinwerfer aufstellen. Sorgfältig wurde die Umgebung abgesucht. Es stellte sich rasch heraus, daß der Mann nicht an der Stelle getötet worden war, an der er lag, sondern daß der Täter ihn vom Highway hinuntergeschleift hatte. Abgebrochene Äste, niedergetretene Zweige bewiesen das. An einigen Stellen wurden geringe Blutspuren gefunden.
    »Ich wette, daß er in einem Wagen getötet wurde, daß man ihn hinaus in den Graben warf und dann noch einige Schritte in das Gebüsch zerrte«, sagte Lieutenant Stunt.
    »In einem Wagen«, wiederholte ich nachdenklich. »Schon möglich.«
    Erst nach all diesen Arbeiten konnten wir darangehen, die Leiche selbst zu untersuchen, ja, wir sahen jetzt den Mann überhaupt erst richtig.
    Er hatte ein grobes, stoppelbärtiges Gesicht, dessen Stirn voll geronnenem Blut war. Er trug ein Hemd ohne Kragen, eine alte, verschossene Joppe, ausgebeulte und an den Rändern zerfetzte Hosen, löchrige und geflickte Schuhe.
    »Ein Tramp«, sagte Phil.
    Der Polizeiarzt beugte sich nieder und untersuchte ihn. Die Untersuchung dauerte nicht lange.
    »Das ist ein eindeutiger Mord«, sagte er, als er sich wieder aufrichtete. »Er wurde mit einem schweren, kantigen Eisenstück über den

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