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0084 - Das Buch der grausamen Träume

0084 - Das Buch der grausamen Träume

Titel: 0084 - Das Buch der grausamen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehenzubleiben.
    Hart schlug ich zu.
    Trotzdem prallte der Hund noch gegen mich. Aber gleichzeitig ließ ich die linke Hand nach unten sausen.
    Der Köter zitterte, jaulte und blieb liegen.
    Ich hatte ihn geschafft.
    Mit dem Handrücken wischte ich mir den Schweiß von der Stirn. Da peitschte der Schuß. Einer meiner Verfolger mußte ein Gewehr aufgetrieben haben, und die Kugel lag nicht schlecht. Sie jaulte etwa einen Yard an meiner Schulter vorbei und klatschte ins Wasser.
    Für mich war dies so etwas wie ein Zeichen. Bevor sich der andere Bluthund aus dem Gebüsch befreit hatte, nahm ich einen Anlauf bis dicht an das Ufer, gab mir Schwung, stieß mich ab und tauchte zwei Atemzüge später in das eiskalte Wasser…
    ***
    Sie hatten Suko regelrecht zusammengeschlagen! Verkrümmt lag der Chinese auf dem feuchten Pflaster. Er hatte seinen Kopf in die angewinkelten Arme gelegt, doch nicht ein Schlag prasselte mehr auf ihn nieder. Es hatte auch so gereicht.
    Julia de Fries war es auch nicht gut ergangen. Diese Männer hatten nur wenig Rücksicht darauf genommen, daß sie eine Frau war. Außerdem wurde sie ja für eine Hexe gehalten. Julia kauerte an einer Hausmauer, hatte den Kopf gesenkt und weinte. Suko hörte das Jammern. Er legte sich anders hin, so daß er das Mädchen anschauen konnte. Es war für ihn eine Qual, die gefesselten Hände zu bewegen, denn die verdammten Drähte hatten die Haut über den Gelenken schon aufgescheuert.
    Julias und Sukos Blicke trafen sich. Der Chinese sah die Hoffnungslosigkeit in den Augen des Mädchens und versuchte zu lächeln. Es wurde nur eine Grimasse, da auch Sukos Gesicht einiges abbekommen hatte und einige blaue Flecken auswies.
    »John wird es schon schaffen«, sagte er.
    Der Bürgermeister hatte die Worte gehört und trat näher. Haßerfüllt schaute er auf Suko hinunter. »Nichts wird er schaffen – nichts!« zischelte er. »Die Bluthunde werden ihn zerreißen!«
    Wie auf Kommando erscholl in der Ferne ein heiseres Kläffen, und der Zwerg lachte bösartig.
    »Noch haben sie ihn nicht!« keuchte Suko.
    »Aber bald!« Der Bürgermeister drehte sich abrupt um und verschwand in einem Haus. Vier andere Aufpasser blieben zurück.
    Die Zeit verging. Keiner dachte daran, Suko oder das durchfrorene Mädchen in eines der Häuser zu schaffen. Sie ließen die beiden kurzerhand liegen. Dann aber vernahmen sie laute Stimmen. Die Verfolger kehrten zurück.
    Und sofort rannte der Bürgermeister aus dem Haus. Die Männer tauchten zu beiden Seiten der Gasse auf. Von den Bluthunden fehlten zwei. Die Stimmung der Männer war nicht die beste. Sie stießen finstere Drohungen aus, und Suko erkannte recht schnell, daß die Kerle mit ihrer Hetzjagd keinen Erfolg gehabt hatten. Innerlich mußte er grinsen.
    Der Bürgermeister lief der Gruppe wild gestikulierend entgegen. »Was ist?« keifte er. »Habt ihr ihn? Oder haben die Hunde ihn zerfetzt?«
    Der Kerl mit dem Blutschwamm gab die Antwort. »Nichts von dem«, erwiderte er. »Der Hundesohn ist entkommen!«
    »Was?« Der Zwerg wankte einen Schritt zurück. Sein Mund blieb vor Überraschung offen, und seine Augen weiteten sich entsetzt. Dann aber verzerrten Haß und Wut sein Gesicht. Er stampfte mit dem Fuß auf wie Rumpelstilzchen in dem Märchen der Gebrüder Grimm. »Das ist doch nicht möglich. Das gibt es nicht. Wie kann ein Kerl, der die Gegend hier nicht kennt, entkommen? Er wird im Sumpf verrecken, wenn er…« Die Stimme des Bürgermeisters überschlug sich, und er verstummte, weil er Luft holen mußte.
    »Der Kerl ist in den Fluß gesprungen«, erklärte der Mann mit dem Blutschwamm. »Wir haben zwei Hunde verloren. Er hat sie getötet. Mit seinen Händen.«
    »Dann ist er ein Teufel!« keuchte der Zwerg, doch plötzlich hellte sich sein Gesicht auf. »Wohin, sagst du, ist er gesprungen? In den Fluß?«
    »Ja.«
    Der Zwerg kicherte. »Dann ist er verloren, Golo. Die Strömung treibt ihn in die Falle.«
    Hastig schaute der Bürgermeister auf seine Uhr. »Wir werden uns beeilen müssen. Dieser Typ aus London gehört zu denen, die ihre Freunde nicht im Stich lassen. Wir werden die Hexenprobe sowieso in der Nähe der Insel und am Flußufer durchfuhren. Da wird er uns automatisch in die Falle laufen.« Der Zwerg wandte sich an Suko. »Wie heißt dein Freund eigentlich? Ich habe den Namen wieder vergessen.«
    »John Sinclair. Merke dir den Namen gut.«
    »Das hätte ich dir auch sagen können«, meinte Golo, der Kerl mit dem Blutschwamm.
    Der

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