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0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kühlerhaube des Wagens herumschritt und mein mitgenommenes Buch in der Hand hielt.
    Ich wollte den Schatten aufhalten, doch etwas anderes nahm meine Aufmerksamkeit gefangen.
    Etwa zwanzig Schritte vor mir glühte in der Regenwand etwas auf. Es war wie ein Feuer, das sich nach allen Seiten schnell ausbreitet, um sich zu einem kugelförmigen Gebilde zu drehen.
    Inmitten der Kugel schwebte eine Gestalt.
    Der Spuk!
    Ja, ich erkannte ihn genau. Er trug wieder seinen langen dunklen Umhang und die Kapuze über dem Kopf. Von seinem Gesicht war nichts zu erkennen. Dort, wo es sich normalerweise befinden mußte, gab es nur einen absolut schwarzen Fleck.
    Für mich, den Betrachter, sah es so aus, als würde der Spuk keine Verbindung mit dem Erdboden besitzen. Er schwebte nur in der Luft.
    Eine schreckliche Gestalt. Makaber, grauenhaft und durchflutet von dem absolut Bösen.
    Der Schatten übergab ihm das Buch.
    Er tauchte einfach in die Kugel hinein und verschwand ebenso wie das geheimnisvolle Buch, mit dessen Hilfe dieser Hank Selnick eine gefährliche Beschwörung durchgeführt hatte.
    Ich hob die rechte Hand. Hoch hielt ich mein Kreuz, damit der Spuk den silbernen Talisman auch sehen konnte und wußte, daß ich nun geschützt war.
    Er lachte. Dieses Geräusch dröhnte mir entgegen, und es hörte sich verdammt siegessicher an. Irgend etwas hatte der Spuk in der Hinterhand. Weil er selbst nicht damit herausrückte, stellte ich ihm die Frage. Laut rief ich ihm entgegen: »Was willst du mit dem Buch? Warum hast du es dir nicht früher geholt?«
    Der Dämon lachte, »Weil ich nicht wußte, wo es sich befand. Aber irgendwann einmal würde jemand das Buch finden, die Zeichen darin lesen und mit der Beschwörung beginnen. Das genau ist geschehen. Die Schatten wurden frei.«
    »Welche Schatten? Die der Dämonen?«
    »Nein, die sind verdammt. Es sind die Schatten der Dämonendiener. Die Seelen der Verstorbenen, die während ihrer Lebzeit versucht haben, sich ewiges Leben zu erkaufen, oder einen Pakt mit der Hölle zu schließen.«
    »Dann hast du sie betrogen?« schrie ich gegen das Rauschen des Regens an.
    »Nein, Geisterjäger, nicht direkt. Sie sind ja weiterhin existent, nur daß ich wieder über dich stolpern mußte, war für mich ein mehr als glücklicher Zufall. Aber weiter. Die Schatten leben in einem Zwischenreich, wo sie leiden und auch hoffen, irgendwann einmal in einen Körper zurückkehren zu können. Nur so einfach mache ich es ihnen nicht. Sie müssen sich diese Rückkehr erst einmal verdienen. Ich stelle ihnen Aufgaben, die sie lösen.«
    Wie diese Aufgaben aussahen, das konnte ich mir sehr gut vorstellen. Der Spuk war ein Dämon, und für Dämonen gab es nur das absolut Böse. Die Schatten würden nicht anders reagieren. Mir wurde bewußt, daß mit ihnen eine ungeheuere Gefahr heranwuchs, die zwar noch im Keim steckte, jedoch längst nicht erstickt worden war. Abermals vernahm ich die Stimme des Spuks. »Wer seinen Schatten verkauft, muß auch die Folgen tragen.«
    »Und Hank Selnick hat ihn verkauft?« fragte ich laut.
    »Ja.«
    »Was hat er damit erreicht?« wollte ich wissen.
    »Er kann zurückkehren und sich rächen.«
    Ich wußte genau, wie diese Rache aussah. Trotzdem fragte ich den Spuk: »An wem soll er sich rächen?«
    Der Dämon lachte, und sein Gelächter brandete durch den strömenden Regen. »Das weißt du genau, Geisterjäger. Wie heißt deine hübsche Freundin noch? Jane Collins, nicht wahr?«
    »Was hast du ihr angetan?« Ich ballte die Hände.
    »Sie wartet auf dich in deiner Wohnung, Geisterjäger. Ich habe das Buch. Mehr wollte ich vorerst nicht. Ich bin nur froh, daß es nicht in deine Hände gefallen ist. Aber wir sehen uns wieder, John Sinclair, sehr bald schon!«
    Nach diesen Worten verblaßte die rote Kugel, in deren Mitte sich der Spuk aufhielt. Dann war er verschwunden. Und mit ihm die Schatten.
    Allein stand ich im strömenden Regen. Und ich kam mir hilflos vor, jawohl. Dieser Dämon hatte mich regelrecht vorgeführt. Wie einen Schuljungen. Die Runde ging glatt an ihn.
    Aber noch war das Finale nicht eingeläutet.
    Ich schaute mir meinen Wagen an. Aus eigener Kraft bekam ich ihn nicht frei. Die Vorderräder steckten im Graben. Ich hoffte nur, daß der Achse nichts geschehen war.
    Und dann hatte ich Glück.
    Auf dem Motorway kreiste ein verwaschenes rotes Licht, ähnlich dem, in dessen Zentrum der Spuk gestanden hatte. Diesmal jedoch war mir das Licht willkommen.
    Schon hörte ich

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