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0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimmen.
    Kollegen der Motorway Police brachen durch die Büsche. Die Männer trugen lange Regenumhänge, eine Taschenlampe blitzte, die Beamten entdeckten den Wagen und dann auch mich.
    »Sie schickt der Himmel!« begrüßte ich sie.
    »Moment, hier soll es brennen«, sagte der Streifenführer. »Wir sind alarmiert worden.«
    Ich lächelte und zeigte meinen Ausweis. »Es war wohl ein Fehlalarm.« Dann mußte ich niesen. Verflixt, die Erkältung breitete sich schon aus. »Außerdem regnet es. Und dieser Landregen löscht wohl jedes Feuer.«
    Der Meinung waren die Kollegen auch.
    »Da hat uns jemand einen Streich gespielt«, wurde behauptet.
    Ich holte meinen Burberry aus dem Wagen und zog ihn über. »Sie könnten mir allerdings helfen, den Wagen wieder flott zu bekommen«, bat ich die Männer.
    »Wie ist das denn passiert?«
    Ich hob die Schultern. »Aquaplaning.«
    Der Streifenführer schaute mich mit gerunzelter Stirn an. »Zu schnell gefahren, wie?«
    »Vielleicht.«
    Ich hatte keine Lust, eine lange Erklärung abzugeben, sie würden mir doch nicht glauben, und was die Männer dachten, war mir im Prinzip egal.
    Es wurde eine Quälerei, aber gemeinsam schafften wir es, den Bentley wieder flott zu bekommen. Ich bedankte mich bei den Männern, setzte mich in das Fahrzeug und fuhr los. Zum Glück war der Achse nichts geschehen. Wir hatten sorgfältig nachgeschaut.
    Der Spuk hatte von Jane Collins gesprochen. Um sie machte ich mir die größten Sorgen. Der Spuk hatte davon gesprochen, daß sie in meiner Wohnung warten würde.
    Aber wie kam sie dorthin?
    Ich war sicher, daß dieser Dämon wieder eine gemeine Teufelei ausgeheckt hatte.
    Sobald ich die Peripherie von London erreichte, wollte ich versuchen, wenigstens mit Suko in einen telefonischen Kontakt zu treten. Er war ja auf dem Weg zu Jane.
    Suko kam mir jedoch zuvor.
    Plötzlich summte das Telefon. Ich hob ab und meldete mich.
    »Gut, daß ich dich erreiche, John!« vernahm ich Sukos quäkende Stimme.
    »Was ist passiert?«
    »Der Teufel ist los.«
    »Erzähle.« Ich fieberte auf einmal.
    Der Chinese berichtete, was sich in Janes Wohnung getan und was er vorgefunden hatte.
    »Und wo steckt Jane?« fragte ich ihn.
    »Keine Ahnung.«
    Auch das noch. Sollte der Spuk recht behalten, daß sich Jane wirklich in einem Apartment aufhielt? Ich versprach Suko, so rasch wie möglich ins Büro zu kommen, doch zuvor wollte und mußte ich noch bei mir vorbeischauen.
    Es ist schlimm, wenn jemand wie ich irgendwo hilflos in einem Wagen sitzt und nicht direkt eingreifen kann, sondern nur ein Statistendasein führt.
    Jane sollte also bei mir zu Hause sein. Okay, ich wollte es versuchen.
    Noch langsamer fahrend, wählte ich meine eigene Telefonnummer. Wenn sie wirklich da war, würde sie abheben.
    Es läutete durch. Einmal, zweimal, dreimal nichts tat sich. Beim achten Mal gab ich auf. Ich war einem Bluff auf den Leim gegangen. Der Spuk hatte mich ausgetrickst.
    Wütend warf ich den Hörer wieder zurück. Trotzdem wollte ich noch bei mir vorbeifahren. Ich mußte die Kleidung wechseln. Heizung und Gebläse waren aufgedreht. Die Luft sorgte dafür, daß meine Klamotten anfingen zu dampfen.
    Ich erreichte London und wühlte mich durch den innerstädtischen Verkehr. Es war eine reine Quälerei bei dem Wetter. Als ich das Apartmenthaus schließlich erreichte, atmete ich auf. Mit dem Lift zischte ich hoch. Bevor ich mein Apartment betrat, warf ich noch einen Blick auf das Türschloß.
    Es war unbeschädigt. Niemand hatte sich während meiner Abwesenheit daran zu schaffen gemacht. Einigermaßen beruhigt steckte ich den Schlüssel ins Schloß.
    Ich durchquerte die Diele, betrat den Livingroom und blieb wie vom Donner gerührt stehen.
    Jane Collins war da. Der Spuk hatte sein Versprechen allerdings nur zum Teil gehalten. Nun wurde mir auch klar, warum niemand abgehoben hatte, denn Schatten können nicht telefonieren…
    ***
    Es war die grausame Wahrheit. Ich fand von Jane Collins nur noch den Schatten in meiner Wohnung.
    Für einen Moment bekam ich Angst. Angst vor der ganzen brutalen Wahrheit, mit der ich konfrontiert worden war.
    Der Schatten saß in meinem Lieblingssessel. Er zeichnete dort einen dunklen Streifen genau körpergerecht nach. Man konnte meinen, daß Jane Collins dort hockte.
    Ich wischte mir über die Augen, wollte sprechen, doch ich brachte einfach keinen Ton hervor.
    Dafür redete Jane. Ihre Stimme, die hatte sich verändert. Sie schien von überallher zu kommen, sie

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