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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zu dem Zeitpunkt, als Mike Coogan immer
weniger zu Hause war und sich kaum noch um seine Frau kümmerte.
    »Sie strahlt
aus einer anderen Welt, aus der Welt der Finsternis, aus dem Pandämonium«,
berichtete Coogan. »Es ist eine Art Gegensonne zu der, die uns am Tag scheint.
Diese Welt, Brian, ist voller Gegensätze, wie du selbst weißt. Das eine kann
ohne das andere nicht sein. Wir glauben auch an Neutronen und Elektronen, an
radioaktive Strahlung und kosmische Strahlen... «
    »Das ist
etwas ganz anderes! Ich kann nicht verstehen, daß du als Wissenschaftler...«
    »Das ist
nichts anderes«, ließ Coogan den Arzt nicht ausreden. »Wir haben Geräte und
Instrumente entwickelt, mit denen wir die Anwesenheit und die Stärke dieser
Strahlen messen können. Gesehen haben wir sie noch nie. Es gibt auch im geistigen
Bereich - solche Instrumente. Es sind Empfänger, Medien, die Ereignisse
wahrnehmen, ohne daß andere sie sehen.
    Solche
Empfänger können Menschen sein, aber auch Gegenstände. In diesem speziellen
Fall ist das Crowden House ein solches Instrument, das Einflüsse aus einer
anderen Dimension, aus der Welt der Finsternis und der unsichtbaren Mächte
aufnimmt und verarbeitet. Das Haus ist ein Katalysator... Und auch ein anderer
Vergleich ist erstaunlich passend, Brian... die Sonne, die wir alle sehen, die
Licht und Wärme verbreitet und Leben - sie beeinflußt alles Dasein auf der
Erde. Jede Pflanze, jedes Lebewesen. In negativem Sinn tut das die
Dämonensonne, die in Crowden House scheint... «
    Brian
Flatcher lief es eiskalt über den Rücken. Je länger er mit Coogan zusammen war,
je länger dieser berichtete, desto unheimlicher wurde ihm der Freund. Coogan
war verrückt! Spätestens in dieser Minute hegte er keinerlei Zweifel mehr
daran.
    »Die Strahlen
aus der Schwärze bombardieren den, der nach Einbruch der Dunkelheit dort
eintritt. Sie beeinflussen und verändern ihn - im Sinn der Welt, zu der sie
gehört.«
    »Es gibt
keine Dämonenwelt, Mike!«
    »Es gibt die
Welt der Menschen - und die der Dämonen.« Er ließ sich von seinem Standpunkt
nicht abbringen. In seinen dunklen Augen glitzerte ein kaltes Licht.
    Mike war -
bis auf diesen an Besessenheit erinnernden Ausdruck in seinem Blick - der alte.
Sein dunkles, leicht gewelltes Haar war trotz des fünften Lebensjahrzehnts, in
dem er sich befand, noch glänzend und dicht. Die Schläfen und Koteletten an den
Seiten waren leicht angegraut. Coogan sah eher aus wie ein Gutsbesitzer als ein
Forscher. Er wirkte frisch, agil, sportlich. Er war ein Mann, der Vertrauen
einflößte.
    »Ich habe sie
selbst gesehen, Brian«, fuhr Coogan mit gleichbleibender Stimme fort.
    Er hatte sich
in Bewegung gesetzt und gab Brian Flatcher durch ein Handzeichen zu verstehen,
daß er tiefer ins Haus gehen sollte. »...die Warnung war für Außenstehende, die
nur aus Jux eine »Gespensternacht« im Crowden House verleben wollten, schon
berechtigt. Und es war auch berechtigt, daß immer wieder vor einem Betreten des
Anwesens gewarnt wurde. Es gehen Dinge dort vor, die unfaßbar sind. Crowden
House verändert jeden, der es mal betreten hat. Den Strahlen der schwarzen
Dämonensonne entgeht keiner.«
    »Du selbst
bist der lebende Widerspruch!« versuchte Brian Flatcher seinem Freund die Augen
zu öffnen. »Du hast es betreten - wenn es stimmt, was du sagst. Und du konntest
es wieder verlassen... «
    »Das war ein
Ausnahmefall.«
    »Und worin
bestand der?«
    »Im
Zeitpunkt, der mit meiner Anwesenheit dort zusammenfiel. Es war die »Nacht der
Dämonensonne«. Und ich wurde Zeuge ihres Aufgehens. Die vor zweihundert Jahren
dort in jener Nacht starben, sprachen mit mir. Es waren Menschen ohne Augen,
Brian... Der Anblick der Sonne hatte ihnen die Augen ausgebrannt. ..«
    Coogans
Wahnsinn griff immer mehr um sich.
    Flatcher
spürte, daß er sich in Lebensgefahr befand. Coogans immer noch ungeklärtes
Eindringen in sein Haus konnte für ihn böse Folgen haben. Im Augenblick schien
es so zu sein, als hätte er die Tatsache, daß Flatcher ihn mit seiner
charmanten Frau betrogen hatte, vergessen. Aber wenn er sich wieder daran
erinnerte und in Zorn geriet, wußte man nicht, wozu er fähig war.
    Brian
Flatcher begann, einen Plan zu entwickeln.
    Er mußte
Coogan auf Eis legen und Zeit gewinnen, um die Polizei zu verständigen. Die
interessierte sich schließlich für ihn. Er war vor drei Tagen spurlos
verschwunden, und man hatte die haarsträubendsten Geschichten darüber in Umlauf
gebracht. Es

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