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0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

Titel: 0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten den U-Bahn-Mörder
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Concourse Line — via 6th Ave., und zwar zwischen den Stationen York Street, Brooklyn und Prospect Park, ebenfalls Brooklyn. Stimmt‘s?«
    »Stimmt!« antwortete Meeker. »Ganz genau!«
    »Well, dann gebe ich Ihnen heute die Linie, äh — Moment, muß erst mal nachsehen, der Plan ist ein bißchen durcheinander. Ja, Sie kriegen die Broadway Short Line. Natürlich nicht die ganze Strecke. Sie fahren nur zwischen den Stationen Bowery, Manhattan und Flushing Avenue, Brooklyn. Haben Sie das mitbekommen oder soll ich's Ihnen aufschreiben?«
    »Nicht nötig!«
    »Um so besser, habe sowieso viel zu viel zu tun…«
    Das Telefon auf dem Tisch schrillte. Der Grauhaarige hob ab, meldete sich, lauschte kurz und sagte dann:
    »Jawohl, ich komme sofort, Sir! Natürlich, nein — nein, Sir! Sie stören gar nicht!«
    Er stand hastig auf, kam um den Tisch herum und knurrte, als er Meeker immer noch dastehen sah:
    »Was stehen Sie noch hier herum, Mister! Ist noch was? Sie sehen doch, ich hab‘s eilig! Also sehen Sie zu, daß Sie an Ihre Arbeit kommen!«
    Er ließ den verdutzten Streckenarbeiter stehen. Meeker hatte tatsächlich noch etwas sagen wollen. Der grauhaarige U - Bahn - Angestellte hatte nämlich vergessen, Meekers Namen in den Dienstplan einzutragen.
    »Ja, ich geh' ja schon!« sagte Meeker und beeilte sich, den Saal zu verlassen. Na gut, dachte er, dann ist es ja noch einfacher, wenn der Graukopf meinen Namen gar nicht auf geschrieben hat. Es wir ja schon einfach genug, aber nun ist es kinderleicht! Wie er selbst zugegeben hat, ist der Plan nicht ganz in Ordnung. Bis die mal darauf stoßen, wer heute auf dieser Strecke alles Dienst hatte, ist viel Wasser den East River hinuntergeflossen. Die Broadway Short Linie ist goldrichtig. Da verkehren die Züge kurz hintereinander. Also werden eine ganze Menge Verdächtige in Frage kommen. Und durch den Fehler im Dienstplan werden sie vielleicht überhaupt nicht auf mich stoßen.
    Um 22 Uhr war Albert Meeker schon etliche Male auf seiner Strecke hin und her gependelt. Wieder einmal hatte er die Bowery erreicht, stieg aus und fuhr die Strecke zurück. Er war an der hinteren Tür des letzten Wagens stehengeblieben und paßte an jeder Station auf wie ein Luchs. Schön leer jetzt die Bahn, dachte er. Wenn jetzt so eine dunkelhaarige Furie wie Henny käme!
    ***
    Sie strich sich eine widerspenstige Locke ihres dunkelbraunen Haares aus der Stirn, als sie atemlos am Arm ihrer Tante die Subway-Station Lorimer Street erreichte.
    Linda Irving war 31 Jahre alt, vollschlank und hatte ein schmales Gesicht. Die roten, vollen Lippen kontrastierten gut zu den großen, dunklen Augen, über denen schwungvolle Brauen standen.
    Ihre Tante war ausgesprochen dick, aber dennoch sehr flink auf den Beinen.
    Als die beiden Frauen am Ticketschalter anlangten, verließ gerade ein Zug den Bahnhof.
    »So ein Pech«, schimpfte Linda Irving und nagte nervös an ihrer Unterlippe. Sie hatte vorhin ihren Mann ins Krankenhaus gebracht und bangte um ihr Kind, das allein zu Hause geblieben war.
    »Kommt ja bald der nächste«, tröstete die Tante.
    »Ich habe keine Ruhe mehr«, murmelte die junge Frau. »Jackieboy ist ja, immerhin noch keine drei Jahre alt!' Wenn er nun aufgewacht ist?«
    »Ach, der Kleine hat einen gesunden Schlaf! Der hat überhaupt nicht gemerkt, daß du weg warst. Du wirst mal sehen, Linda, wenn du nach Hause kommst, schläft der Kleine friedlich!«
    »Hoffentlich!« erwiderte die Frau nicht sonderlich überzeugt.
    »Soll ich nicht doch lieber mitfahren, Linda?« erkundigte sich die Tante besorgt.
    »Du meinst wegen dem…«
    »Na ja! Die Polizei hat doch gesagt, man soll vorsichtig sein!«
    »Ach, ich paß schon auf, Tante Greta!«
    Die Gedanken der jungen Frau waren nur noch bei ihrem Kind. Sie hatte einfach keine Lust mehr, sich mit der redseligen Tante zu unterhalten. Sie wollte allein sein.
    Als sich der Zug in Richtung Canal Street dem Bahnhof näherte, verabschiedete sich Linda Irving hastig von ihrer Tante und eilte durch die Sperre.
    ***
    Da kommt ja noch eine und will mitfahren, dachte Albert Meeker, als er flüchtig durch die Scheiben blickte.
    Er saß im vorletzten Wagen des Zuges. Neben ihm hockte Zack O'Neil, ein Kollege. Meeker warf einen verstohlenen Blick zur Seite.
    Nein, Zack hatte die junge Frau nicht bemerkt, die da eben durch die Sperre geeilt war und offensichtlich in diese Sub einsteigen wollte. Sie konnte nur noch den letzten Wagen erreicht haben. Hoffentlich ist das Ding

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