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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Kopf tobten Stimmen, Regeln, die sie unbewusst von Lady
Sipperstein in Lady Chattertons Schule für Mädchen übernommen hatte. Damen
schwangen nicht die Hüften; Damen sprachen mit gedämpfter Stimme; Damen zeigten
niemals Überschwang oder starke Gefühle. Lady Sipperstein hatte immer gesagt,
dass Charlotte beim Gehen zu sehr mit den Hüften schwang. Alex hatte Recht-.
Sie war keine Dame. Sie wusste, was Lady Sipperstein von einer Frau halten
würde, die laut aufschrie und darum bat ...
    Charlottes
Wangen waren gerötet. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie zu Boden
blickte.
    »Warum
hast du das getan?« lhr Mann ging wieder auf sie zu, durch den Tränenschleier
sah sie verschwommen, wie sein großer Körper vor ihr aufragte. »Warum hast du
das getan?«, zischte er erneut und betonte jedes einzelne Wort. »Brauchtest du
so dringend einen Mann? Oder war es nur, weil ich der Beste auf dem Markt war?
Warum nicht der arme Braddon? Wäre das nicht ein geringeres Risiko gewesen? Der
arme Braddon. Er ist so ein Klotz, dass er nie bemerkt hätte, dass du nur eine
Schlampe, keine Jungfrau bist. Er wäre sehr erfreut über den schmutzigen Handel
gewesen. Oje,« sagte er brutal, »ich glaube, du hast einen Fehler gemacht. Denn
ich habe schon einmal eine Schlampe geheiratet und kenne diesen Schlag ziemlich
gut.«
    Charlotte
konnte seine Worte nicht mehr ertragen. Sie hielt sich mit den Händen die Ohren
zu und ihr ganzer Körper und ihr Verstand protestierten gegen den Hass, der in
der Stimme ihres Mannes mitschwang.
    »Nein!«,
sagte sie laut.
    »Aha!
jetzt fängst du also doch an zu schreien, richtig? Lass mich dir helfen!« Alex
nahm ein Gefäß, das auf dem Frisiertisch stand, und schleuderte es an die Wand.
Es zersprang und fiel klirrend zu Boden. Charlotte beobachtete gebannt, wie
weiße Creme die Holzbretter hinunterlief. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und
sie empfand schieres Entsetzen. Vielleicht würde er sie töten, dachte sie. Sie
hatte über solche Dinge in der Zeitung gelesen. Und das Gesetz würde ihm Recht
geben. Denn er war dazu verleitet worden, eine Frau zu heiraten, die nicht
unschuldig war.
    Ein
letzter Rest Kraft durchströmte ihren Körper. Wenn sie schon von einem wütenden
Ehemann getötet wurde - ein Teil ihres Gehirns konnte noch immer nicht
glauben, dass ihr das alles passierte -, wollte sie ihn wenigstens nicht
in dem Glauben lassen, dass er ein Recht dazu hatte.
    »Ich
bin keine Hure«, sagte sie mit leiser, aber ruhiger Stirnme. Sie wollte Alex
nicht ansehen, aber sie zwang sich dazu. Sie hob den Kopf und sah ihm in die
Augen. Sie zuckte zurück, als sie die Abscheu in seinem Blick las. »Ich habe
vorher nur einmal mit einem Mann geschlafen, mit dir.«
    Alex'
Augen verengten sich. Was war das für ein Unsinn? Glaubte sie, dass er im
Schlaf Frauen entjungferte und nicht merken würde, dass die Geschichte
ausgemachter Blödsinn war? »Ich habe nie zuvor mit dir geschlafen«, gab er
zurück. In jedem seiner Worte schwang Verachtung mit. »Und Gott ist mein Zeuge,
ich werde auch nie wieder mit dir schlafen.« Er streckte plötzlich eine Hand
aus, zerrte Charlottes Nachthemd aus ihrer Umklammerung und riss es bis zum
Boden auf.
    »Es
sollte dir leicht fallen, deine Ware in London gut zu verkaufen«, sagte er
ruhig, als er ihren Körper mit stahlhartem Blick musterte. Charlotte hörte ihn
kaum, sie. dachte nur daran, ihre Selbstbeherrschung wiederzugewinnen. »Ja, ich
glaube, dass du im Kreis der jüngeren sehr erfolgreich sein könntest. Ich sehe
es schon jetzt, die schöne Gräfin ...« Alex unterbrach sich. »Zur Hölle!« Er
erinnerte sich daran, dass es seiner Impotenz zugeschrieben werden würde, wenn
Charlotte wirklich Affären mit anderen Männern hätte. Er fühlte sich, als
schlängelte sich eine schwarze Schlange um seinen Hals und erstickte ihn.
    Dann
fiel ihm etwas ein. Er hatte ein Kindermädchen gewollt, jetzt hatte er eins. Es
gab keinen Grund, warum Charlotte in London leben sollte. Vergiss die Reise
nach Italien, sie hatten nichts zu feiern. Nein, er würde sein neues Kindermädchen
aufs Land bringen, weit weg. Er besaß ein Gut in Schottland. Dorthin würden sie
gehen und die neue Hure, die er geheiratet hatte, konnte sich dort ihren
Unterhalt verdienen. Dann würde er weiter in London leben und sie in Schottland
zurücklassen. Vielleicht würde er sie einmal im Jahr besuchen.
    Er sah
sie an. Charlotte starrte auf den Boden und vergoss stumme Tränen. Einen
Augenblick

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