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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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ein eisiger Schauder huschte ihm über den Rücken.
    Ein rascher Blick über die Schulter zeigte ihm, dass Dante dort auf dem Boden lag. E rutschte zur Seite, um ihn besser betrachten zu können. Der hübsche kleine Blutsauger lag bäuchlings auf dem Teppich, auf der sicheren Seite der Vorhänge, hinter denen das Tageslicht brannte.
    Den Kopf zur Seite gedreht und auf einen angewinkelten Arm gelegt, fiel ihm das Haar ins Gesicht. Dante – hoppla, besser S – sah aus, als wäre er einfach umgekippt und in Schlaf gefallen. Oder als hätte er einen weiteren Kopfschuss abbekommen.

    Es Blick wanderte über Dante. Gierig nahm er jede Einzelheit in sich auf. Er wünschte sich, S wäre erst erwacht, nachdem er fertig mit ihm gespielt hatte. In gewisser Weise wünschte er sich sogar, er hätte ihn gar nicht geweckt, und er wünschte sich, er hätte den Schlüssel zu diesen verdammten Handschellen.
    Mit zusammengebissenen Zähnen zog E sein angeschwollenes, blauschwarz angelaufenes Handgelenk aus der Verbandsschlinge. Schmerz und Übelkeit brachten seinen Magen erneut dazu, sich zu verkrampfen. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er schluckte die Galle, die ihm hochkam, wieder hinunter und lehnte den Kopf an die Seite des Transporters. Was sollte er mit der Klinge machen? Er bezweifelte, dass er sie herausziehen konnte, jedenfalls nicht, ohne wieder das Bewusstsein zu verlieren.
    Abermals sah er Dante an. Der war erst mal weg vom Fenster. Er konnte so viel Lärm machen, wie er wollte – Dante würde nichts mitbekommen. Besser gesagt S. E erzitterte, als ihm einfiel, wie ihm Dante hasserfüllt seine eigenen Worte entgegengeschleudert hatte – hart und kalt wie die Stimme des Blutsaugers.
    So ist er – mein liebes Bad-Seed-Bruderherz .
    In diesem Moment war sich E sicher gewesen, er würde sterben, und zwar auf die schlimmste, furchtbarste und hässlichste Weise.
    Aber Dante wollte Ginas letzte Worte hören, und nur E konnte sie ihm sagen. Deshalb war dieser Augenblick vorübergegangen, und sein Herz schlug noch. Es würde noch schlagen, lange nachdem Dantes aufgehört hatte.
    Es Blick blieb an der schwarzen Mappe und seiner Tasche mit den Werkzeugen hängen. In der einen waren Schmerztabletten und in der andere Drogen für Dante. Genau, was der Doktor ihnen verordnet hatte.

    Mit vorsichtigen Bewegungen griff E nach der Tasche. Er erwischte sie an der Ecke. Rasender Schmerz schoss durch seinen Arm in die Schulter, und er schrie unwillkürlich auf. Aber er hatte Recht gehabt, was Dante betraf – den Schlaf des Blutsaugers erschütterte so leicht nichts. Schwarze Punkte tanzten vor Es Augen, als er schließlich die Tasche erwischte und mit einem geschwollenen Finger langsam den Reißverschluss aufschob. Es klappte. Schweiß lief ihm über die Schläfen.
    E fischte mühevoll ein paar Pillen heraus und legte sie auf seine Handfläche. Einige fielen auf den Boden und sprangen in alle möglichen Richtungen, nur nicht zu ihm. Mit zitternder Hand ließ er die erhaschten Tabletten in seinen Mund fallen. Er schluckte. Sein Magen fühlte sie hart wie eine geballte Faust an. Er lehnte sich gegen die Innenwand des Vans und atmete. Ein. Aus. Ein. Aus. Die Übelkeit verschwand.
    E schloss die Augen. Er wünschte sich, er hätte seine Sonnenbrille noch. Wünschte sich eine Zigarette. Eigentlich hätte Dante gefesselt sein und Schmerzen haben sollen. Er hätte sich alles Mögliche wünschen sollen, während E selig schnarchte. Wie zum Beispiel sich, dass er nie geboren worden wäre. Wichser. Er trank sein Blut.
    Glühte es noch in Dante? Wenn E die Augen öffnete, würde er dann seinen eigenen goldenen Schimmer sehen, der von dem im Schlaf liegenden Vampir ausging? Sein Herz setzte einen Augenblick lang aus und schlug dann so heftig wie zuvor weiter. Er öffnete die Augen.
    Honiggoldenes Licht strömte zwischen Dantes Lippen hervor und aus seiner Nase. Es umgab seinen schmalen Körper und wand sich in goldenen Strudeln um seinen Kopf.
    Es fesselte ihn. Verband ihn mit dem Gott in Handschellen.
    E grinste. Er gehört mir. Sobald die Pillen ihre Wirkung taten und der Schmerz in dem pochenden Arm nachließ, würde er eine Spritze und eine Ampulle mit Blutsauger-Mitteln aus der
schwarzen Mappe holen. Er würde sie in seine Armschlinge stecken und dann gottgleich geduldig darauf warten, dass seine Zeit kam.
    Dass ihm dieser hinterhältige kleine Bastard den Rücken zuwandte.
     
    Lucien landete. Seine nackten Füße berührten das verschneite

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