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0112 - Die Drachensaat

0112 - Die Drachensaat

Titel: 0112 - Die Drachensaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Zügeln, zwang das Tier stehenzubleiben und lockerte die Zügel ein wenig.
    Jetzt sprengte der Gaul vor.
    Ich kippte nach rechts, wieder nach links, aber ich hielt mich. Das Pferd raste zurück in das Gewölbe. War meine Rechnung nicht aufgegangen?
    Doch - das Pferd sprengte nicht nach rechts, wo die Decke eingestürzt war, sondern in die andere Richtung.
    »Halt dich nur fest«! brüllte ich Myxin zu und zog selbst den Kopf ein, weil die Decke plötzlich niedriger wurde. Hinter uns krachte es.
    Wieder donnerte ein Teil der Decke herab. Das große Gewölbe wankte und ächzte.
    Staub quoll aus den Ritzen und Fugen, der Gaul scheute wieder. Klar, dass auch er Angst hatte, genau wie ich. Hinter mir hockte noch immer Myxin. Der kleine Magier zitterte am ganzen Leib. Ich merkte es daran, wie er sich verzweifelt festklammerte und mich dabei schüttelte, weil er sich nicht mehr beherrschen konnte.
    »Lass nur nicht los!« brüllte ich ihm über die Schulter zu.
    »Nein!« schrie er mir ins Ohr.
    Es hielt auf eine Lücke im Mauerwerk zu, die man mit Mühe und Not erkennen konnte. Sie war eher ein schmaler Durchschlupf. Zwei Sekunden später war der Gaul hindurch. Dunkelheit umgab uns.
    Ich zog unwillkürlich den Kopf ein, weil ich nicht wusste, wie hoch die Decke war. Beulen wollte ich mir keine holen. Das Pferd war beschlagen. Immer wenn die Hufe gegen einen Stein prallten, schleuderten Funken hoch. Erkennen konnte ich trotzdem nichts. Wir mussten uns ganz auf den Instinkt des Pferdes verlassen.
    Ich merkte, dass der Weg bergauf führte. Er wurde auch enger. Einmal schrammte ich mit dem rechten Bein an der Mauer entlang. Sekundenlang hatte ich Angst davor, eingequetscht zu werden. Zum Glück ging alles gut. Ein grauer Schimmer.
    Weiter vorn. Das Tageslicht. Schafften wir es tatsächlich, aus dem Gewölbe zu entkommen?
    Ich betete, zitterte, als wir weiterritten. Dann die letzten Yards, noch zwei Sprünge - der Gaul war draußen.
    Und wir auch!
    Von wegen Tageslicht.
    Dämmrig war es. Die Wolke hing noch immer über der zerstörten Burg, als wäre sie festgeklebt. Asmodina hatte hier ihren Schatten hinterlassen.
    Wir stießen hinein in die Dämmerung, gelangten auf den Burghof, wo ich einen Blick nach links warf. Ein Krater war zwischen den Trümmern entstanden. Dort war das Gewölbe eingestürzt.
    Nachträglich noch rieselte es mir kalt über den Rücken. Wir waren wirklich nur knapp einem grauenvollen Tod entronnen, denn die Gesteinsmassen hätten uns begraben. Doch leer war der Burghof nicht.
    Die Ritter warteten auf uns.
    Blitzschnell trat einer hinter einem hohen Mauerfragment hervor und schleuderte seine Lanze.
    Ich hätte mich vom Pferd werfen können, glaubte jedoch nicht daran, dass auch Myxin so rasch reagieren würde, deshalb riss ich an den Zügeln und zog das Pferd auf die Hinterhand.
    Die Lanze traf nicht mich, sondern das Tier. Mit einem dumpfen Aufschlag bohrte sie sich in die breite Brust, und mir tat es in der Seele weh, unseren Lebensretter sterben zu sehen.
    Das Tier brach zusammen. »Runter!« brüllte ich.
    Ich sah nicht, ob Myxin meinem Befehl folgte, ich jedenfalls warf mich vom Pferderücken. Hart fiel ich zu Boden und überschlug mich mehrere Male. Aus den Augenwinkeln nahm ich Myxin wahr. Er hatte hinter dem toten Tier Deckung gefunden. Der Ritter, der die Lanze geschleudert hatte, gab nicht auf. Mit gezücktem Schwert lief er auf mich zu. Er war nicht sehr schnell, die Rüstung hinderte ihn, aber er hatte sein Visier geschlossen, so dass ich mit einer Kugel nichts ausrichten konnte.
    Wieder mit dem Bumerang? Ich sprang auf und holte meine Waffe hervor. Zehn Schritte etwa war mein untoter Gegner von mir entfernt.
    Eine gute Distanz.
    Einmal schwang ich den Arm zurück, drückte ihn wieder nach vorn und ließ die silberne Sichel fliegen.
    Der Untote wollte noch ausweichen, doch so schnell brachte er seinen Körper nicht zur Seite.
    Der silberne Bumerang zerschnitt seinen Helm, trennte den Kopf vom Rumpf.
    Ein paar Schritte wankte der Torso noch weiter, dann knickte er zusammen, fiel hin und blieb liegen.
    Den hatte ich geschafft.
    Jetzt war nur noch ein Gegner übrig.
    Rufus, der Ritter in der schwarzen Rüstung.
    Ich fing den Bumerang wieder auf und behielt ihn in der Hand. Ein Allheilmittel war er auch nicht, mein Gegner musste schon frei stehen, wenn ich ihn treffen wollte.
    Doch wo hatte sich der Ritter versteckt?
    Myxin hatte sich ebenfalls wieder aufgerichtet.
    Ich drehte den Kopf und

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