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0124 - Das Psycho-Duell

Titel: 0124 - Das Psycho-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rief er laut. Die Tür sprang auf, und Carbá stand auf der Schwelle. Der Wind bewegte seinen weiten Umhang, und auf seinem Gesicht spielte ein schwaches Lachen. „Da bin ich”, sagte er und trat langsam in den Raum. „Wer ist das?” fragte Porante argwöhnisch. Atlan legte dem Kolonisten einen Arm auf die Schulter. „Lassen Sie uns bitte allein, Lasan”, sagte er bestimmt. Porante verließ nur widerwillig das Büro. „Ich hatte gehofft, daß Sie nicht mehr leben”, sagte Atlan grimmig, als Porante außer Hörweite war. „Diese trügerische Hoffnung teilen wir seit Jahren”, erwiderte Carbá. Atlan fühlte eine ausgedehnte Müdigkeit durch seinen Körper strömen, obwohl er gerade jetzt wacher als jemals zuvor sein mußte. „Wie wollen Sie diesmal vorgehen?” fragte er bitter. Carbá schloß vorsichtig die Tür und hob beschwörend beide Arme. ,Wir sind älter geworden’, dachte Atlan. ,Älter und erfahrener. Aber wir gehen beide noch immer der gleichen Arbeit nach, die uns zu Gegnern macht.’ „Die Stadt wird vom Sand verschluckt”, sagte Carbá. „Früher oder später wird ihr Ende kommen. Jetzt haben Sie die Chance, allen Kolonisten die Auswanderung in dem Schiff meiner Gesellschaft zu ermöglichen. Es wird alles reibungslos verlaufen.” „Was geschieht, wenn ich mich weigere?” fragte Atlan. Carbá ging zu dem Fenster und blickte hinaus. Sein schmaler Rücken schien etwas gebeugt zu sein. „Dann werde ich eine Rede halten müssen - vor der ganzen Stadt”, kündigte er an. „Sie wissen, daß ich eine große Überzeugungskraft besitze.” „Mich können Sie niemals überzeugen”, versicherte Atlan. „Ich habe inzwischen die Zusicherung der Hasanter erhalten. Sie wollen uns helfen.” „Die Hasanter sind ein räuberisches Volk.” Carbá wandte sich um und sah Atlan offen an. „Sie werden Ihnen helfen und später dafür die Kolonie kassieren.” „Das glaube ich nicht”, widersprach Atlan. „Sie schicken uns ein Schiff mit wichtigen Geräten und Sandfahrzeugen, die wir von der Gesellschaft nie erhalten haben.” „Sie unterschätzen die Gesellschaft. Sie muß, wenn sie existieren will, auf der Basis des materiellen Erfolges arbeiten. Sie kann nicht Unsummen für diese Kolonie investieren, ohne später etwas dafür zu erhalten.” Atlan lachte spöttisch. „Bei ihrer Gründung war die Gesellschaft gemeinnützig. Inzwischen wurde sie zu einem gewinnsüchtigen Moloch.” Sein Zorn war zu abgenutzt, um noch Wirksamkeit zu besitzen. Er hatte viele Jahre mit dem Haß auf die Gesellschaft gelebt, obwohl er einer ihrer Angestellten war, bis jedes Gefühl der Ablehnung abgestumpft und der Resignation gewichen war. „Sie haben inzwischen vierzehn Kolonien aufgebaut”, erinnerte Carbá. „Bei fünf hatten Sie Erfolg. Die anderen mußten geschlossen werden. Gegenüber anderen Männern sind Sie noch günstig weggekommen.” „Sie haben inzwischen über fünfzig Kolonien geschlossen”, antwortete Atlan bitter, „und Sie hatten immer Erfolg.” „Sie haben Ihren Beruf gewählt und ich meinen.” „Also gut, Carbá. Wir wollen die Sache zu einem Ende bringen: ich weigere mich, diese Kolonie freiwillig zu schließen und erinnere Sie noch einmal daran, daß ein Schiff der Hasanter unterwegs ist, das uns helfen wird.” Carbá ging wortlos zur Tür, drehte sich aber dort noch einmal um. „Ich hoffe, daß Sie heute Abend zu meiner Ansprache kommen”, sagte er.
    Atlan zog eine kleine Strahlwaffe aus seinem Gürtel und richtete sie auf den Beauftragten der Gesellschaft. „Damit könnte ich Sie stoppen”, erklärte er. „Es würde Jahre dauern, bis unser Auftraggeber einen neuen Mann hierher schicken würde. Bis dahin wäre Gras über die Sache gewachsen.” Carbá nickte. „Sie haben recht. Sie vergessen allerdings, daß Sie keinem Mann in den Rücken schießen können - Sie nicht, Atlan.” Damit wandte er sich um und verließ das Büro. Der Wind ließ die Tür hin und her pendeln. Atlan steckte die Waffe zurück. Sein Blick fiel auf Porantes Zeichnung, und er ergriff sie. Nervös zerriß er sie in kleine Teile.
    Die Nachricht, daß ein Fremder in die Stadt gekommen war, verbreitete sich blitzschnell unter den Kolonisten.
    Jedem, der es wissen wollte, berichtete der junge Dolanty, daß Carbá mit einem Raumschiff angekommen wäre.
    Innerhalb weniger Stunden war bekannt, daß Carbá in der Gemeinschaftshalle eine Rede halten wollte. Gegen Abend versammelten sich die Kolonisten in dem großen

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