0128 - Mörder aus dem Hyperraum
lockerte den unbarmherzigen Griff ein wenig. Der Terraner schlug erneut zu und brach sich fast die Hand. War der Feind etwa unverletzlich?
Tschubai wurde gegen die Wand gedrückt und konnte nichts gegen die Umklammerung tun Verzweifelt kämpfte er um mehr Bewegungsfreiheit. Er sah jetzt ein, daß er einen schweren Fehler begangen hatte, als er den Desintegrator in den Gürtel gesteckt hatte. Trotz des Risikos hätte er einen Schuß riskieren müssen. Nun war es dazu zu spät, denn seine Arme kamen an dem massigen Leib des Fremden nicht vorbei.
Zum erstenmal kam Tschubai der Gedanke, daß es sich bei seinem Gegner um einen Roboter handeln könnte.
Der Druck verstärkte sich weiter, und Tschubai glaubte, daß ihm sämtliche Rippen gebrochen würden.
Seine Augen begannen zu tränen, und er stöhnte vor Schmerzen. Je mehr er seine Anstrengungen verstärkte, desto heftiger drängte ihn der Gegner an die Wand. Tschubai machte einen letzten Versuch.
Er blieb bewegungslos hängen und rührte sich nicht mehr.
Der Roboter, oder was immer es war, ließ von ihm ab und verschwand in der Dunkelheit. Tschubai wollte schon erleichtert aufatmen, als sich etwas in den Oberteil seiner Montur hängte, zuschnappte und kurz anruckte.
„Ich soll abgeschleppt werden", schoß es ihm durch den Kopf.
Mit einem einzigen Teleportationssprung hätte er sich in Sicherheit bringen können, aber er wollte herausfinden, was man mit ihm vor hatte, und so wehrte er sich nicht. Ein Surren erklang, und Tschubai stellte fest, daß er nun schneller nach oben glitt.
Allmählich wich die Dunkelheit einer blaßgrauen Dämmerung, und Tschubai konnte zum erstenmal das Ding sehen, mit dem er gekämpft hatte. Seine Umrisse waren dreiecksförmig, nur an der oberen Spitze des Dreiecks stand ein schnabelähnliches Gebilde ab, aus dem metallische Fäden hervorragten. Aus dem Körper des Dinges wuchsen unzählige spiralförmige Arme, die ständig in Bewegung waren.
„Ein Roboter", dachte Tschubai, „aber was für einer."
Der Mutant war mit einem beweglichen Stab an den Roboter gefesselt. Der augenblickliche Abstand Tschubais von seinem Gegner betrug drei Meter. Der Roboter war so hoch wie ein mittlerer Schrank und mindestens halb so breit.
Theoretisch war der Afrikaner der Gefangene des seltsamen Apparates, und er wurde mit dementsprechender Rücksichtslosigkeit behandelt.
Der Roboter gelangte am oberen Ende des Schachtes an und ließ sich auf dessen Rand nieder.
Tschubai hatte das Gefühl, scharf beobachtet zu werden, obwohl er an dem Roboter nichts erkennen konnte, was man als Augen oder mechanische Sehorgane hätte bezeichnen können. In horizontaler Lage kam der Afrikaner ebenfalls an seinem vorläufigen Ziel an. Zwei Spiralarme packten ihn und zerrten ihn unsanft aus der Reichweite der Antigraveinflüsse. Tschubai kam mit dem Rücken auf den Boden zu liegen und starrte etwas benommen auf den Roboter. Als er Anstalten machte, sich aufzurichten, erhielt er einen Stoß und fiel zurück.
Unauffällig griff er nach dem Desintegrator, aber der Roboter schien die Bedeutung dieser Bewegung zu erahnen, denn er schlug ihm die Waffe sofort aus der Hand. Enttäuscht sah Tschubai sie über den glatten Boden davonrutschen.
Der Roboter löste das Schleppseil von Tschubais Körper und verstaute es in einer Öffnung an seiner Seite. Der Mutant fühlte sich hochgehoben, und die Maschine setzte sich in Bewegung. Ohne Widerstand ließ sich Tschubai davontragen, denn er sagte, sich, daß er auf diesem Wege am schnellsten zu den Herren dieses Schiffes gelangen würde.
Er ahnte nicht, daß er schon mitten unter ihnen war.
*
Tako Kakuta landete in einem Saal riesigen Ausmaßes, der wie eine verlassene Tanzfläche vor ihm lag.
Der Japaner schaute sich um, aber es waren keine Spuren von Lebewesen oder technischen Einrichtungen zu sehen. Welche Bedeutung mochte dieser Raum haben?
Kakuta setzte sich in Bewegung, und seine Schritte klangen hohl von den weit entfernten Wänden wider. Weder Gucky noch Ras waren irgendwo in der Nähe. Kakuta wollte sich gerade mit einem Kurzsprung entfernen, als etwas in den Saal gerollt kam, das die Ausmaße eines massiven Schreibtisches hatte.
Zögernd verhielt der Mutant. Der Ankömmling war zweifellos aus Metall und bewegte sich auf vielen unabhängig gelagerten Rädern voran. Das bewies die plötzliche Richtungsänderung, mit der er auf Kakuta zuschoß.
Der Japaner zog seine Waffe und verfolgte aufmerksam die rätselhafte
Weitere Kostenlose Bücher