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0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

Titel: 0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uns stand das Wasser bis zum Hals
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gegangen sind, gehen Sie an das Fenster, das nach vorn zur Werkstraße hinausgeht, und öffnen es. Irgendeinen Vorwand dafür werden Sie schon finden.«
    »Ja, es ist gut. Ich weiß. Ich weiß.«
    »Nicht vergessen: ihr Kind - oder das im richtigen Augenblick geöffnete Fenster!«
    »Ja, jawohl, ich habe verstanden. Gewiss.«
    »Vielen Dank, Mrs. Johnson. Das war alles«, sagte Melec'zynisch und hängte den Hörer auf.
    Er verließ die Telefonzelle, überquerte die Werkstraße in seiner Arbeitskleidung, die eigens für diesen Coup von den Gangstern beschafft worden war, und begab sich auf die Toilette, die der Kantine genau gegenüberlag. Dort riegelte er sich in einer Kabine ein, die neben jener lag, in der Mitch bereits hockte und nervös Zigaretten rauchte. Jetzt mussten sie warten, nichts als warten…
    ***
    Melec und Mitch kamen auf den Milchwagen zu, als hätten sie den Mann, der sich da unter der Motorhaube zu schaffen machte, noch nie gesehen.
    »Versteht ihr was von solchen Karren?«, fragte der Gangster Rack Forbes seine Komplizen, als sie herangekommen waren.
    »Warum? Ist er defekt?«
    »Keine Ahnung. Das Biest springt nicht an.«
    »Na, dann wollen wir mal nachsehen.«
    Zu dritt machten sie sich zu schaffen. Freilich hüteten sie sich, irgendeinen Teil des Motors auch nur herauszuschrauben. Es kam nur darauf an, sich ein wenig schmutzige Hände zu machen. Das war alles.
    Dabei beobachteten sie aber unauffällig ständig ein gewisses Fenster in der ersten Etage der Lohnbuchhaltung. Dieses Fenster würde Ihnen den Befehl zum Start ihres Coups geben…
    ***
    Mit unserem Jaguar fegten wir nach Harlem. Zwar war uns beiden noch ziemlich flau zumute, aber darauf konnten wir jetzt nicht viel geben. Ein Kollege war ermordet worden. Mister High hatte uns die genaue Lage des Gebäudes, durchgesagt, in dem man Frederick Cennedy gefunden hatte. Aber auch so hätten wir den Ort kaum verfehlen können.
    Sechs Wagen der Stadtpolizei standen vorn an der Straße. Etwa dreißig uniformierte Polizisten sperrten kurzerhand die ganze Straße für den Verkehr. Schon kurz vor dem Ziel hatten wir die eilig aufgestellten Umleitungsschilder gesehen. Nur kraft unseres Dienstausweises waren wir bei den Schildern durch die Polizeisperren gekommen.
    Im Hof vor dem Natursteingebäude mit dem Schild Worldman standen weitere neun Autos. Außer einer Ambulanz gehörten alle anderen Fahrzeuge dem FBI. Wir sahen den großen Einsatzwagen der Mordkommission, der nicht nur alle erdenklichen Werkzeuge der Spezialisten, sondern auch einen kleinen Vernehmungsraum enthält.
    Wir stiegen aus. Sofort kamen zwei Kollegen auf uns zugestürzt.
    »Hallo, Jerry! Hallo, Phil!«, riefen sie. »Gut, dass ihr kommt! Mac wartet auch auf euch. Ihr sollt sofort in den Heizungskeller kommen.«
    Ich deutete auf den verkommenen Bau.
    »Da drin?«
    »Ja.«
    »Okay, wir gehen sofort rein. Was macht ihr hier auf dem Hof?«
    »Spuren sichern.«
    »Wieso? Ist Fred denn hier auf dem Hof ermordet worden?«
    Sie zuckten die Achseln.
    »Wir wissen es noch nicht. Aber es gibt jedenfalls sehr eigenartige Spuren hier.«
    »Nun erzählt schon ein bisschen ausführlicher.«
    »Da, unterhalb des Schildes, ist jemand durch den Sand geschleift worden. Jemand, der blutete. Wir haben bereits Sandproben entnommen und auch etwas geronnenes Blut sicherstellen können.«
    »Das ist alles?«
    »Bis jetzt: ja!«
    »Okay, wir gehen erst mal runter.«
    Wir winkten ihnen zu und marschierten auf das Gebäude zu. Dazu mussten wir einen beachtlichen Umweg machen. Der Spurensicherungsdienst hatte den ganzen Hof gewissermaßen zum Sperrgebiet erklärt. Von der Einfahrt her hatte er allerdings schon einen Weg von etwa einem Yard Breite mit Pinzetten und Lupen abgesucht, sodass hier keine Spuren mehr zertrampelt werden konnten. Dieser Weg war rechts und links mit einer roten Kordel abgegrenzt, und jenseits der beiden Schnüre hatte niemand etwas zu suchen, der nicht zum Spurensicherungsdienst gehörte.
    Wir folgten also diesem durch die roten Schnüre genau bezeichneten Weg, als wir auf das Gebäude zugingen. Schon jetzt wussten Phil und ich, dass in unserem Labor und in sämtlichen Abteilungen des Spurensicherungsdienstes in den nächsten Tagen Hochbetrieb herrschen würde. Der Hof war keine kleine Fläche, und der Spurensicherungsdienst würde hier jeden Zigarettenstummel, jedes Papierschnipselchen und jede sonstige Kleinigkeit, mochte sie auch noch so wertlos und unbedeutend erscheinen,

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