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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geschmeidigen Bewegung. In der gleichen Bewegung zog er die Waffe aus dem Futteral und löste aus, während er für zwei Sekunden den magischen Schirm erlöschen ließ.
    Der weißliche Energiefinger raste aus der Mündung, fächerte plötzlich blitzschnell auseinander und entfaltete sich zu jenem gefährlichen Netz, aus dem es kein Entrinnen gab. Der Insektenköpfige wurde überrascht, war nicht mehr in der Lage, dem flirrenden Energienetz auszuweichen. Er wurde blitzschnell darin eingehüllt, war nicht mehr in der Lage, eine Bewegung zu vollziehen. Haltlos sank er zu Boden. Zamorra wußte, daß gleichzeitig eine Verlangsamung des Denkvermögens eintrat. Eine Art Paralyse, die dem Gefangenen jede Chance für eine eventuelle Flucht nahm.
    Das grüne Leuchten baute sich wieder auf. Zamorra schob die Waffe wieder zurück. Er sah die beiden Menschen an.
    »Er ist keine Gefahr mehr. Morgen früh werden ihn die Sonnenstrahlen treffen und ihm wahrscheinlich empfindlich zusetzen. Wir brauchen uns um ihn nicht mehr zu kümmern. Versuchen Sie zu schlafen. Morgen früh führen Sie mich zum Palast.«
    »Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen«, murmelte Peter Kirst und ließ sich wieder nieder. Der Stein, der den Schirm so mühelos durchdrungen hatte, machte ihn vorsichtig. Zamorra spürte deutlich, daß das Vertrauen zu seinen Möglichkeiten schwankte.
    Er selbst war sich auch nicht völlig sicher, aber er hütete sich, es zuzugeben.
    Er traute sich zwar zu, den Palast auch so rasch zu finden und eindringen zu können. Aber die beiden Menschen waren schon längere Zeit hier, waren ausgefuchst und mit allen Wassern gewaschen. Andernfalls hätten sie es nicht so lange geschafft, in dieser Hölle zu überleben. Sie konnten als ortskundige Führer fungieren, konnten eine große Hilfe sein. Außerdem sahen sechs Augen mehr als zwei…
    Claudia lehnte sich an Peters Schultern. Und obgleich sie es selbst eigentlich nicht für möglich gehalten hatte, war sie schon Augenblicke später eingeschlafen.
    Zamorra lächelte nur.
    Er ahnte nicht, daß sie längst beobachtet wurden…
    ***
    Die fünf Vampire der alarmierten Patrouille hielten sich verborgen. Ihren rot glühenden Augen war die Auseinandersetzung mit dem Insektenköpfigen nicht entgangen. Auch nicht, daß jener, der der Verräter sein mußte, mit einer Netzpistole auf den Insektenartigen geschossen und ihn damit aus dem Verkehr gezogen hatte. .
    Sein Schicksal war den Vampiren gleichgültig. Sie hatten nicht die Absicht, sich um ihn zu kümmern. Aber sie hatten erfaßt, daß der grüne, magische Schirm, dessen Ausstrahlung ihnen leichtes Unbehagen vermittelte, zu durchbrechen war.
    Den Verräter kannten sie nicht, hatten ihn nie gesehen. Aber daß er die Sterblichen vor dem Zugriff der Städter schützte - noch dazu durch Weiße Magie -, war befremdend, verabscheuungswürdig. Es verurteilte ihn automatisch zum Tode. Mehr noch - es warf ein denkbar schlechtes Licht auf die Vampire. Jahrtausende lang hatten sie dem Herrscher treu gedient und stets zu seiner Zufriedenheit gearbeitet. Verräter hatte es nie gegeben. Vielleicht war es gerade deshalb so ungeheuerlich, was sich hier abspielte.
    Die Vampire warteten. Sie hatten Zeit.
    Ihre Opfer konnten ihnen nicht entkommen.
    Der Anführer der Patrouille hob sein Schwert. Er wollte mit der Klinge den Schirm durchbrechen. Er würde es werfen und damit einen der Sterblichen treffen. Den Mann. Einer seiner Gefährten würde mit seinem geworfenen Schwert die Frau niederstrecken, und die drei anderen hatten sich um den Verräter zu kümmern. Sobald dann der Schirm zusammenbrach, konnten sie sich um das Blut der Opfer kümmern.
    Noch warteten sie. Als aber zwei Stunden verstrichen waren, in denen nichts mehr geschah, glaubte der Anführer, daß die Aufmerksamkeit seiner Gegner nachgelassen hatte. Sie begannen einzudämmern. Und das würde ihr Verhängnis werden…
    ***
    Zamorra II starrte düster auf die beiden Geretteten. Nicole und Raffael hatten diverse Hautabschürfungen verpflastert und sahen jetzt ziemlich ratlos aus. Sie wußten nicht, was sie mit den beiden Apathischen anfangen sollten. Bill Fleming und Manuela Ford reagierten auf keinerlei äußere Reize - und das, obgleich sie sich im abgeschirmten Bereich befanden!
    Zamorra II zeigte seinen Ärger über die gelungene Rettungsaktion nicht. Lieber hätte er es gesehen, wenn der Historiker und seine Begleiterin in den Trümmern verbrannt wären. Das Schattenreich wäre

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