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0149 - Wir jagten die Ratten

0149 - Wir jagten die Ratten

Titel: 0149 - Wir jagten die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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sie. »Er braucht Sie heute vormittag nicht und läßt Ihnen bestellen, Sie sollten den Wagen waschen.«
    Ich erhob mich.
    »Will mich gleich daranbegeben«, murmelte ich, verließ das Haus und betrat den Schuppen neben der Garage. Dort schlüpfte ich in einen blauen Overall und lange Gummistiefel. Dann schob ich den Wagen ins Freie, holte Eimer, Schlauch und Enthärtungsmitte] aus dem Schuppen, und begann den Lincoln zu säubern.
    Etwa zehn Minuten gab ich mich dieser Beschäftigung hin, dann warf ich zufällig einen Blick aufs Gebüsch, glaubte sekundenlang ein Gesicht zu sehen und wußte sofort Bescheid.
    Casetti konnte es nicht lassen. Er streunte schon wieder ums Haus herum.
    Ich nahm den Schlauch und ging bedächtig um das Heck des Wagens herum. Dann drehte ich den Wasserhahn voll auf und richtete den Strahl aufs Gebüsch.
    Eine Weile rührte er sich nicht, aber dann hörte ich plötzlich einen harten Schlag und einen erstickten Aufschrei.
    Gleich darauf vernahm ich Phils Stimme.
    »Du kannst das Wasser abstellen, Jerry. Was mich betrifft, ich habe mich heute morgen bereits gewaschen.«
    Ich drehte den Hahn zu und verschwand nun meinerseits mit langen Schritten im Gebüsch.
    Casetti lag mit geschlossenen Augen auf den Rücken. Vor ihm hockte Phil, grinste mich an und tätschelte dem sauberen Detektiv die Wangen. Stöhnend schlug Casetti nach einer Weile die Augen auf.
    »Was es doch nicht alles gibt«, sagte ich. »Der liebe Mr. Harold Smith! Habe ich Ihnen nicht gestern schon gesagt, Sie seien unerwünscht?«
    Casetti richtete sich bedächtig auf. »Im Gegenteil. Sie haben diese Worte für sieh behalten. Ohnmächtige pflegen nicht zu sprechen.«
    Phil hielt ihm seinen Ausweis unter die Nase.
    »Sie scheinen die Situation lächerlich zu finden, Casetti«, fauchte er. »Ich bin G-man und heiße Decker. Ich möchte jetzt wissen, warum Sie unablässig um Red House herumstreichen. Los, raus mit der Sprache!«
    »Und ich möchte wissen, Officer«, entrüstete sich Casetti, »ob Sie sich der Tragweite Ihres Tuns bewußt sind! Sie haben sich vor Zeugen einer gefährlicher Körperverletzung schuldig gemacht.«
    Ich blickte rund um mich. »Zeugen? Ich sehe nirgends Zeugen!«
    »Sie meine ich!« fauchte mich Casetti an. »Oder sind Sie etwa wegen Geistesschwäche entmündigt und können nicht vor Gericht auftreten?«
    »So ist es«, grinste ich.
    Phil verlor die Geduld. Er fauchte den Detektiv an, er bestehe auf einer Erklärung.
    »Okay, die kann ich Ihnen geben«, sagte Casetti frech. »Ich befinde mich in Erfüllung eines Auftrages hier.«
    »Wer ist Ihr Auftraggeber? Wie lautet Ihr Auftrag?«
    »Über den Auftrag muß ich nichts sagen, so lange mein Klient nicht mit einem Kapitalverbrechen in Zusammenhang gebracht wird. Dennoch werde ich's Ihnen sagen. Mein Auftraggeber heißt Pat Will, er ist Prokurist der Firma Drobb.«
    Meine Augen weiteten sich. Alles hatte ich erwartet, nur das nicht!
    »Okay, wenn es so ist«, sagte Phil zu meiner Überraschung, »dann will ich Sie nicht zurückhalten. Sie dürfen gehen. Wenn ich Sie aber hier wieder ertappe, müssen Sie unter Umständen eine Anklage wegen Hausfriedensbruchs einstecken.«
    Casetti betastete seine Beule am Kopf. Sein Gesicht lief rot an.
    »So, so, ich kann gehen?« sagte er wütend. »Well, ich werde gehen. Aber ich weiß auch, wohin ich gehe. Zu Mr. High, zu Ihrem Chef! Um mich über Sie zu beschweren.«
    »Tun Sie das. Es steht Ihnen selbstverständlich frei«, meinte Phil freundlich lächelnd. »Und sollte ich wegen Ihrer Beschwerde aus Amt und Würden fliegen, muß ich mir einen neuen Job suchen. Ich melde mich dann bei Ihnen, vielleicht brauchen Sie gerade einen tüchtigen Gehilfen.«
    Casetti erhob sich ächzend, klopfte sich den Schmutz vom Anzug und humpelte wütend davon.
    Ich begriff Phil nicht ganz. »Du läßt den Kerl tatsächlich entkommen?« fragte ich.
    »Natürlich, Jerry«, lächelte er. »Für seine Beschattung ist bestens gesorgt. Dolan und Fierst lassen sich schon nicht abhängen.«
    Als auch Phil gegangen war, kehrte ich zu dem Lincoln zurück und vollendete mein Verschönerungswerk.
    ***
    Nach dem Essen erbot ich mich, Mary beim Abspülen zu helfen, aber Mister Corry fuhr wie ein Habicht dazwischen und sagte, das komme nicht in Frage. Hier werde kein Süßholz geraspelt, und im übrigen hätte ich mir jetzt den Rasenmäher zu schnappen und den Rasen zu schneiden.
    Gegen sechzehn Uhr tauchte Abner Drobb auf. Er öffnet die Pforte in der

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