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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf. John wandte sich um. Gil Krueger starrte ihn aus großen, verwunderten Augen an. „Was halten Sie davon, Sir?"
    „Du liebe Güte... ich weiß es nicht. Häßlich sind sie, wenigstens für meinen Geschmack. Aber bekanntlich gibt es keine interstellaren Gesetze des Geschmacks. Sie selbst halten sich wahrscheinlich für schön."
    „Ich meine... haben Sie irgendeine Vermutung, wer sie sein könnten?" John zog die Brauen in die Höhe. „Sie haben eine, wie ich an ihrer Stimme erkenne, nicht wahr?" antwortete er. Gil nickte eifrig. „Ich denke an die sogenannten Huldvollen, Sir." John war keineswegs beeindruckt.
    Er starrte vor sich hin und antwortete: „Natürlich sind es die Huldvollen, Gil. Sie haben vollkommen recht." Gil war verblüfft. Er hatte nicht erwartet, daß eine Vermutung, über die er sich so lange den Kopf zerbrochen hatte, so rasch und widerspruchslos angenommen werden würde. Er wollte erklären, wie er sich die Hypothese gebildet hatte. Er wollte nicht, daß John Pohl von ihm glaubte, er griffe seine Ideen aus der Luft. Er hatte das erste Wort schon auf der Zunge. Da wurde er unterbrochen. Auf den Gängen fingen die Alarmsirenen zu heulen an.
     
    *
     
    John Pohl war der erste, der den Funkraum erreichte. Duram Olsson stand unter der Tür und hielt sie offen. Mit der linken Hand zeigte er wortlos in den von Geräten und Instrumenten erfüllten Raum hinein. In einem der Sessel saß eine zerlumpte, schmutzige Gestalt. Das Gesicht war von einer dicken Lage Staub und Sand fast verborgen. Der Kragen des Jaketts hatte sich halbwegs selbständig gemacht und hing traurig über die Schulter herunter.
    Der Mann trug einen Blaster in der Hand, und wie er ihn umklammerte, machte er den Eindruck, als sei er fest entschlossen, die Waffe in der nächsten Sekunde abzufeuern.
    „Heyder!" stieß John hervor. „Menschenskind, wie ...?"
    „Ich habe nur ein paar Worte von seiner Geschichte gehört, Sir", erklärte Duram Olsson. „Ich hielt den allgemeinen Alarm daraufhin für gerechtfertigt." John winkte ab. „Was ist los, Heyder?" fragte er hastig. „Sprechen Sie schon, Mann!" Heyder schob den Handstrahler schließlich zurück in die Tasche, brachte eine zerknüllte Packung Zigaretten zum Vorschein und gab sich mit zitternden Händen Feuer. „Ich weiß nicht viel", knurrte er mit heiserer Stimme. „Ich hatte vom Posten fort einen Sondierumgang in Richtung zur Stadt gemacht und war auf dem Rückweg, als vor mir plötzlich die Luft zu flimmern anfing. Es gab einen dumpfen Krach, als wäre etwas Schweres, Unsichtbares aus großer Höhe auf den Boden gestürzt. Eine heiße Druckwelle warf mich um und brachte mich fast zum Ersticken. Ich konnte aber noch sehen, wie es im Posten zu brennen begann. Die Baracken schmolzen. Der Behälter, in dem der Hypersender untergebracht war, fing an zu glühen und sank zur Seite. Und ich lag da und wußte nicht, wie mir geschah. Die ganze Sache kann nicht länger als zehn oder fünfzehn Sekunden gedauert haben. Keiner der Leute hatte auch nur die geringste Chance. Natürlich wollte ich herausfinden, was da passiert war. Das Ganze sah nicht nach einer Explosion aus.
    Es war, als hätte jemand mit einer Hitzekanone aus den Trümmern des Tempels heraus geschossen. An die Überreste des Postens selbst konnte ich nicht heran, die Hitze war viel zu groß.
    Aber ich wollte wissen, wer da in den Ruinen steckte.
    Ich fand ziemlich bald heraus, daß derjenige, wer es auch immer sein mochte, nicht die Absicht hatte, mich die Nase allzu tief in seine Angelegenheiten stecken zu lassen. Man schoß auf mich.
    Diesmal mit ganz normalen Waffen, Energiestrahlen auf Thermo - Entladungsbasis, würde ich sagen. Ob Sie's glauben oder nicht... ich bekam wenigstens drei Treffer ab. Wahrscheinlich war ich noch außerhalb ihrer Reichweite, denn sie schaften nicht mehr, als mir ein paar Löcher in die Kombination zu brennen. Da war mir also auch der Weg versperrt. Ich mußte hier herunter. Ich mußte Ihnen Bescheid geben, was mit dem Posten passiert war. Ich war der einzige Augenzeuge, und von meinen Leuten hat bestimmt keiner Zeit gefunden, auch nur einen Notruf abzusetzen. Ich schlich mich also an der Ostseite des Tempels entlang und versuchte da mein Glück. Es war aber nichts zu machen. Die Kerle steckten überall.
    Mittlerweile hatten sie aus ihren ersten Erfahrungen gelernt. Sie ließen mich näher herankommen, bevor sie zu schießen anfingen. Gott sei Dank sind sie im Zielen miserabel. Ich

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