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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Metern Durchmesser aufwies. Rechts und links blieb nur noch ein schmaler Rand. John legte sich auf die Knie und starrte durch das Loch hinunter. Das heißt, er hatte das vor. Kaum beugte er sich nach vorne, da spürte er das merkwürdige Schwindelgefühl, das ein künstliches Gravitationsfeld hervorruft, wenn es nur den Kopf erfaßt. John schloß die Augen eine Weile und kämpfte gegen den Schwindel an. Dann machte er seine Beobachtung. Trotz der Helligkeit konnte er erkennen, daß etwa zehn Meter unter der Balustrade ein weiterer Rundgang lag. Er glich demjenigen, auf dem sie sich jetzt befanden, bis aufs Haar. John richtete sich auf und untersuchte die Wand zu seiner Rechten. Jenseits des Loches fand er eine winzige Schalttafel mit drei verschiedenfarbigen Knöpfen. „Ein freier Antigravschacht", erklärte er und stand auf. „Paddie, gib etwas her, das wir hineinwerfen können." Paddie suchte in seinen Taschen und brachte ein hartes Stück Kaugummi zum Vorschein. „Ich bin ansonsten nicht unhygienisch", entschuldigte er sich, „aber was den..." Wortlos nahm ihm John die graue Kugel aus der Hand und hielt sie über das Loch. Sie blieb reglos in der Luft hängen. John balancierte am Geländer entlang um das Loch herum und drückte auf den untersten Knopf der Schaltplatte. Der gewünschte Erfolg trat ein. Der Kaugummi senkte sich langsam nach unten. „Hinter mir her!" befahl John und trat durch das Loch hindurch. Sekunden später stand er auf dem unteren Rundgang. Karen und Paddie folgten ihm gemäß seiner Weisung. John fand eine zweite Schalttafel und regulierte das Feld durch Druck auf den mittleren Knopf auf neutral zurück.
    Dann sah er sich um und fand fünf Meter weiter ein zweites Loch.
    „Ich bin überzeugt, daß es hinter diesen Wänden Gänge gibt", sagte er und deutete nach rechts. „Wenn wir Paddie suchen ließen, würden wir wahrscheinlich eine Menge Türen finden. Aber solange es noch Schächte gibt, bin ich dafür, daß wir weiter nach unten vordringen. Da unten", er zeigte über das Geländer hinweg, „liegt das Kernstück der Anlage." Karen und Paddie nickten. Sie glitten durch den nächsten Schacht hinab und überwanden abermals eine Höhendifferenz von zehn Metern. Es war unheimlich, in freier Luft dicht neben dem Abgrund des riesigen Kessels zu schweben, aber beim drittenmal hatten sie sich schon fast daran gewöhnt, und im vierten Schacht empfanden sie überhaupt nichts mehr dabei. John schätzte, daß die Rundgänge jeweils auf der Höhe geradzahliger Geschosse lagen. Sie hatten im vierzehnten angefangen und befanden sich demnach, als sie vier Balustraden über sich gelassen hatten, im zweiundzwanzigsten Geschoß. Und immer noch war kein Ende des Kessels abzusehen. Die Helligkeit nahm zunächst zu. John schmerzten die Augen immer unerträglicher, und er sah den Zeitpunkt kommen, an dem sie ihren Vorstoß in die Unterwelt ganz einfach deswegen abbrechen müßten, weil das Licht sie blind machte. Nach dem sechsten Rundgang, also auf der Höhe des sechsundzwanzigsten Geschosses, bemerkte John jedoch, daß der Schmerz nachließ. Es dauerte noch eine Weile, bis er bemerkte, daß auch die Helligkeit abnahm, und als ihm das zum erstenmal bewußt wurde, stand er ein paar Minuten lang vor einem Rätsel. Er zerbrach sich den Kopf, aber er fand keine Lösung, bevor sie das dreißigste Geschoß erreicht hatten. Nach der ungewohnten Lichtflut auf den oberen Rundgängen tappten sie nun schon fast im Halbdunkel. Man konnte sich über das Geländer beugen und aus zusammengekniffenen Augen hinunter in die Tiefe des Kessels schauen. Was man sah, war ein gewaltiger Ball dunkelroten Lichts, der ruhig und stetig vor sich hinglimmte.
    „Ein optisches Schirmfeld", entschied John schließlich. „Der Kessel ist mit diesem Feld ausgelegt. Es befindet sich hier irgendwo", sein Zeigefinger stach durch die Luft, „jenseits des Geländers. Die Huldvollen haben sich Geld und Mühe gespart und es nur dort angelegt, 'wo es unerläßlich ist, nämlich auf den unteren Rundgängen."
    „Welches Prinzip?" wollte Karen wissen.
    „Frag mich, Mädchen. Ich hab' keine Ahnung!"
    „Und Sie glauben immer noch, daß das da unten ein magnetohydroynamischer Generator ist?"
    „ja."
    „Wo ist der Plasmastrom?"
    „Was Sie sehen, ist der Plasmagenerator, frei aufgehängt in einer Feldkombination.
    Strahlungsheizung durch den Fusionsgenerator, vermutlich von unten, Reflektorfeld oben. Das ist die billigste Methode. Die Plasmakugel

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