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017 - Blick in die Vergangenheit

017 - Blick in die Vergangenheit

Titel: 017 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Bäume.
    Offenbar war das Gebäude hinter der Fassade teilweise in sich zusammengebrochen.
    Zwanzig Schritte vor der Ruine verhielt Matt. Er wusste jetzt, wie sie vorgehen konnten.
    »Sie werden uns von vorn erwarten, also gehen wir seitlich über den zerstörten Flügel«, erklärte er. »Lu bleibt dicht neben mir; Aruula, du übernimmst die Nachhut.« Als ihn die junge Barbarin verblüfft ansah, raunte Matt ihr zu:
    »Wenn Lu die gleichen Reaktionen hat wie die Lords, kann sie uns rechtzeitig warnen.«
    Aruula nickte. Ihr Blick traf Lu. Un- verhohlenes Misstrauen lag darin. Aber sie sagte nichts.
    Seite an Seite mit Lu schlich Matt durch das Gestrüpp. Aruula blieb zwanzig Schritte hinter ihnen. Sie arbeiteten sich über Geröllhalden in den vollkommen zerstörten linken Flügel des ehemaligen Museums vor, Und Matts Rech- nung ging auf: Plötzlich zog Lu ihn in die Büsche hinunter, und Sekunden später tauchte Simplord Winstons rundes Bartgesicht hinter einem Mauerrest auf.
    Sie warteten, bis es wieder abgetaucht war, dann huschten sie zur Mauer und spähten hinüber. Zwischen Trümmern und Gestrüpp sahen sie die hellen Haare der Lords - ihre Zöpfe flogen. Sie liefen ins Innere der Ruine.
    Matt sah eine Kuppel, die sich hinter den Trümmern erhob. Hohe Bäume flankierten das auffällige Gebäude.
    »Da«, flüsterte Lu. Sie deutete auf die von Klettergewächsen eingesponnene Kuppel.
    »Dadwin isse Geheimnis vonne lätzde Tache.« Die Kuppel zog Matt wie magisch an. Sie schlichen tiefer in die Museumsruine hinein. Das überwucherte Gebäude war jetzt gut zu sehen. Es stand fast vollständig frei. Nur ein paar Fassaden und ein teilweise zertrümmerter Gang verband es mit den Ruinen des Museums.
    Und dann geschah es: Peitschendes Fauchen erfüllte mit einemmal die Luft, und aus der Pflanzenkuppel schoss etwas Dünnes, Weißes über die zertrümmerten Gemäuer und klatschte in die Ruinen und Büsche.
    Matt sah die Lords hakenschlagend zurück kommen. Sie mussten auf etwas gestoßen sein, das selbst ihre unheimlichen Reaktionen überforderte!
    Als der erste der Lords schreiend zu- sammenbrach und gleich darauf der zweite und dritte, bemerkte Matt endlich die feinen Fäden, die sich vom Kuppelgebäude aus in die Ruinen spannten. Die Efeuranken unterhalb der Kuppel teilten sich blitzartig, und eine riesige Spinne schoss in die Ruinen hinein.
    Matt hielt den Atem an. Das Monstrum war schwarzbraun und massig wie eine Tonne, aber schnell wie ein Raubfisch. Ein Todesschrei gellte durch die Ruine. Lu schrie ebenfalls auf.
    Dann schmatzende, knirschende Geräusche. Der pelzige Leib der Riesenspinne ruckte hin und her, ihr kleineres vorderes Körpersegment zuckte auf und ab. Zwei spitze Stacheln ragten ganz vorn aus der Unterseite - blutige Fetzen hingen daran. Das Monstrum zerriss sein Opfer buchstäblich!
    Matt wurde übel. Er konnte einen der Lords erkennen. Nur wenige Schritte vor der Spinne und ihrem Opfer strampelte er, um sich aus den feinen Fäden zu befreien, in die er geraten war. Er verstrickte sich nur noch mehr. Und schrie, als würde man ihm das Herz bei lebendigem Leib heraus schneiden. Es war kaum zu ertragen.
    Schritte hinter Matt. Er fuhr herum. Aruula brach durch das Gestrüpp. »Lords!«, rief sie.
    »Viele! Und sie kommen hierher!«
    Matt stockte der Atem. »Können wir uns noch zurückziehen?«
    Aruula schüttelte den Kopf. »Sie sind schon zu nah. In ein paar Sekunden sind sie hier!« Matthew Drax musste nicht lange überlegen.
    Wenn sie hier in Stellung blieben, hatten sie schon verloren. Eine andere Möglichkeit war kaum weniger gefährlich, bot aber immerhin noch Chancen.
    Er deutete auf die Pflanzenkuppel.
    »Dorthinein!«
    »Neinein!«, kreischte Lu.
    Ihr panischer Blick flog zwischen Kuppelgebäude und Riesenspinne hin und her.
    »Es gibt keine andere Möglichkeit! Komm mit oder bleib hier.« Matt nickte Aruula zu, und gemeinsam liefen sie los.
    »Wadewade!«, schrie Lu ihnen nach…
    ***
    London, 8. Februar 2012
    Gedämpftes Licht erfüllte das Kellergewölbe.
    »Ruby Tuesday« klang aus den großen Boxen. Es war sechs Uhr morgens. Jagger hatte die ganze Nacht durchgearbeitet.
    Kopfschüttelnd stand er vor dem Produkt seiner Arbeit. Eine altertümliche Konstruktion. Ihr Herz stand in einer Glasvitrine, die luftdicht verschlossen werden konnte - der Elektromotor eines Rasenmähers. Der Elektriker aus Jaggers Nachbarschaft hatte ihn in ein uraltes 21-Zoll- Monitorgehäuse eingebaut, angemessene

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