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0173 - Die Werwolf-Sippe

0173 - Die Werwolf-Sippe

Titel: 0173 - Die Werwolf-Sippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bau herum.
    An der Rückseite ging ich weiter.
    Auf leisen Schritten huschte ich die Steintreppe zum Keller hinunter.
    Die Holztür war nicht verschlossen.
    Ich zog sie auf und befand mich in einem großen Vorratsraum.
    Durch schmale Fenster fiel genügend Licht, so daß ich die zahlreichen Gartengeräte erkennen konnte, die hier aufgehängt waren.
    Auch sah ich einige große Maschinen, die permanent summten. Unter ihnen erkannte ich eine Umwälzanlage. Demnach mußte diese Schule auch ein Schwimmbad besitzen.
    Von dem schwarzhaarigen Mädchen entdeckte ich keinen Rockzipfel. Auf Zehenspitzen durchquerte ich den Raum. Eine Eisentür bildete den Durchlaß zum nächsten.
    Er war wesentlich kleiner und dabei auch enger. Nebeneinander standen mehrere Waschmaschinen vor der Wand.
    Fünf zählte ich. In so einem Internat fielen große Mengen an Schmutzwäsche an. Man gab sie nicht raus, sondern ließ sie hier waschen. Das war sicherlich rentabler.
    Um den Raum zu verlassen, mußte ich an den Waschmaschinen vorbei. Es waren die größten Geräte einer bekannten Marke. In diesem Raum roch es auch nach Wäsche. Irgendwie feucht und auch leicht muffig.
    Drei Maschinen hatte ich passiert. Ohne es eigentlich zu wollen, streifte mein Blick die runden Gucklöcher auf der Vorderseite der Waschmaschinen.
    Und dann blieb ich wie angewurzelt stehen.
    Hinter einem Guckloch sah ich ein bleiches Gesicht!
    ***
    Ich bin viel gewohnt. Man hatte mich mit schrecklichen Dingen konfrontiert, aber hier, in diesem Keller, fuhr mir das Grauen in die Knochen. Ich hatte das Gefühl, von einem Stromstoß geschüttelt zu werden.
    Ein Gesicht hinter der Scheibe.
    Tot?
    Ja, ich schaute in das Antlitz eines Toten, als ich mich bückte. Ich möchte Ihnen eine detaillierte Beschreibung ersparen, aber den Ausdruck würde ich nur schwerlich vergessen können. Das war das personifizierte Grauen.
    Der Magen kam mir hoch. Wer das getan hatte, mußte eine wahre Bestie gewesen sein.
    Kalt lief es mir den Rücken hinab, als ich aufstand. Auch als Geisterjäger hat man Nerven, wenn ich das mal so flott sagen darf. Ich merkte selbst, wie sehr ich zitterte. Der zweite Mord innerhalb einer Stunde, ein wenig viel für meinen Geschmack.
    Ich wandte mich um.
    Es half alles nichts, ich mußte die Polizei alarmieren. Dann fiel mir das schwarzhaarige Mädchen wieder ein. Hatte es vielleicht etwas mit der Sache zu tun? Die Kleine war vor mir in den Keller gegangen. Unter Umständen hatte sie den Mörder gesehen, denn ich hatte nicht feststellen können, wie lange der Mann schon tot war.
    Im Keller war es ruhig.
    So sehr ich mich auch anstrengte, ich hörte kein Geräusch. Nur meinen eigenen, schweren Atem.
    Ich verließ den Schreckensraum auf leisen Sohlen. Bevor ich die Polizei holte, wollte ich den Keller von hinten bis vorn durchsucht haben.
    Hinter dem Waschraum begann ein Gang. Rechts und links befanden sich kahle Betonwände. Der Gang endete vor einer Doppeltür, die aus Holz bestand und in ihrer oberen Hälfte einen Glaseinsatz aufwies, so daß ich beim Näherkommen hindurchschauen konnte.
    Hinter dem Glas bewegte sich eine blaugrün schimmernde Fläche, auf der Lichtreflexe tanzten.
    Das war Wasser. Ich hatte das Schwimmbad gefunden.
    Vor der Tür blieb ich stehen. Das Becken war etwa 15 Meter lang und fünf Meter breit. Ich stieß die eine Hälfte der Tür auf und sah links von mir eine Dusche. Auf den Fliesen des Duschbeckens schimmerten letzte Wasserreste. Vor mir, an der Schmalseite des Pools, führte eine Treppe ins Wasser. Die beiden oberen Stufen waren frei. An der Längsseite standen zwei gepolsterte Liegen. Unter der Decke brannten helle Leuchtstoffröhren.
    Ich schaute auf das Wasser.
    Im Pool trieb kein Toter. Das wäre auch wirklich die absolute Spitze gewesen, doch das schwarzhaarige Mädchen bekam ich auch nicht zu Gesicht.
    Langsam schritt ich an dem Becken vorbei. Dem Eingang gegenüber befand sich eine schmale Nische, und dort sah ich auch die braune Holztür. Als ich näherkam, konnte ich die Schrift auf der Tür lesen.
    Kabinen, stand da nur.
    Nur meine Schritte waren zu hören. Vor der Tür zur Umkleidekabine verstummten sie.
    Dann zuckte ich zurück.
    Ich hatte Geräusche gehört. Und zwar hinter der Tür. Etwas schabte über den Boden, und bevor ich mich versah, wurde die Tür aufgestoßen. Ich konnte soeben noch zurückweichen, sonst wäre sie gegen mich geprallt.
    Vor mir stand das schwarzhaarige Mädchen!
    Es war ebenso überrascht wie ich.

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