02 - Heiße Nächte der Leidenschaft
es wäre eine merkwürdige Familie, wenn sie sie nicht begeistert in
ihren Reihen aufnähme. Wäre jedoch etwas Anrüchiges an der Verbindung, würde
der Bischof von Winchester nicht so fröhlich wirken.
»Denn es würde ein
schlechtes Licht auf den Bischof werfen, wenn in sieben Monaten ein Kind
geboren wird, nicht wahr?« Lady Skiffing war für das Intrigen schmieden geboren
und erst zufrieden, wenn sie den guten Ruf von jemandem in der Luft zerreißen
konnte, den sie nur einen Augenblick zuvor mit äußerster Freundlichkeit begrüßt
hatte.
Sarah Prestlefield
hielt sich an ihre Entscheidung, Penelopes Überzeugung zu unterstützen, dass
die Vermählung romantisch und nicht skandalträchtig war. »Nur außergewöhnlich
missmutige Menschen würden so etwas Gemeines andeuten«, verkündete sie
großartig. »Lady Sophie ist eine wahre Liebesheirat eingegangen, und obwohl man
das unter Leuten von Format nicht sehr häufig sieht«, (eigentlich nie, fügte
sie im Stillen hinzu), »möchte doch niemand von uns andeuten, dass die lieben
Kinder nicht aus den reinsten Beweggründen heiraten.«
Obwohl sie das sehr
bezweifelte, konnte Lady Skiffing Lady Prestlefields Bemerkung nichts mehr
entgegensetzten und das wusste sie auch. Daher wechselte sie das Thema. »Haben
Sie gehört, dass Mrs Yarlblossom, diese rothaarige Witwe aus Chiswick, damit
prahlt, einen indischen Prinzen zum Verehrer zu haben?«
Sarah Prestlefield
war fasziniert. »Meinen Sie dieses rothaarige Frauenzimmer, das sich sechzehn
Schoßhunde hält?«
Als Sophie
aufblickte, stand Patrick plötzlich neben ihr. In seinen Augen lag solch ein
berauschendes Versprechen, dass sie nervös zu dem Bischof hinübersah, ob auch
er die Nachricht in Patricks Blick bemerkt hatte.
»Mach dir keine
Sorgen wegen Onkel Richard«, sagte Patrick gedehnt und trat so nah an sie
heran, dass sein Atem ihr Haar streifte.
Sophie stieg eine
entzückende Röte in die Wangen. Patricks Hand glitt von ihrer Hüfte zu ihrer
Taille hinauf Würde er immer diese Wirkung auf sie haben? Schon die einfache
Berührung seiner Hand machte ihr weiche Knie und schickte eine süße Schwäche
durch ihren Körper.
Etwas in Sophies
Augen verursachte ein heißes Brennen in Patricks Lenden.
»Zeit zu gehen,
Liebling«, sagte er mit rauer Stimme.
Sophie zuckte
zusammen. »Gehen?« Ihre Augen weiteten sich. Sie hatte natürlich gewusst, dass
sie und Patrick den Ball zusammen verlassen würden. Ihre Koffer waren
schließlich schon am Morgen aus dem Haus getragen worden, und wenn ihre Zofe
ihre Angst vor dem Wasser überwunden hatte, befand sie sich ebenfalls an Bord
der Lark. Denn, so hatte Patrick ihr mit einem anzüglichen Lächeln
erzählt, das Boot würde zu sehr früher Stunde lossegeln, noch bevor sie das Bett
verließen.
Aber Sophie hatte
sich nicht konkret ausgemalt, den Ball zu verlassen, mit Patrick alleine in
eine Kutsche zu steigen und mit ihm das Bett zu teilen!
»Oh, wir können
noch nicht gehen«, sagte sie hastig. »Ich habe kaum ein Wort mit deinem Onkel
gesprochen.« Sie brachte sich mit einer abrupten Bewegung ihre Hüfte aus der
Reichweite ihres spöttisch lächelnden Gatten und trat neben den Bischof, der
sich eifrig mit Charlotte unterhielt.
»Seit ich diese
neue Diät befolge, sehe ich äußerst gesund aus, und Sie werden mir wohl
zustimmen, dass ich eine angenehme Gesichtsfarbe habe. Doctor Read erlaubt mir
am Tag nur eine Tasse Schokolade, drei Portionen Haferschleim mit Wasser und
einen gerösteten Apfel, den ich eine Stunde vor dem Abendessen zu mir nehmen
soll.«
In Sophies Kopf
wirbelten elektrisierende Bilder dessen umher, was Patrick mit ihr tun würde,
wenn sie endlich miteinander alleine waren.
Der Bischof
lächelte sie wohlwollend an. »Bitte, lassen Sie es mich wissen, wenn Sie Fragen
bezüglich meiner Diät haben, meine Liebe«, sagte er. »Ich muss Ihnen sagen,
dass Doctor Read für seine wunderbaren Verschreibungen langsam recht berühmt
wird!«
»Aha ...« Sophie
wollte keine Frage einfallen, denn sie konnte nur an Patricks warmen Körper
denken, den sie hinter sich fühlte. »Welche Apfelsorte essen Sie denn, Sir?«
Eine Hand spielte mit den Locken in ihrem Nacken.
»Eine sehr gute
Frage, meine Liebe! Ich bevorzuge einen Golden Runnet. Ich habe meinen Diener
instruiert, den Apfel auf einem sauberen Ziegel zu rösten, der mit Quellwasser
abgespült wurde.«
Patricks tiefe
Stimme mischte sich ein. »Onkel Richard, Sie werden meine Braut und
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