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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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mutig allen Anstand außer Acht gelassen hat, um
hierher zu kommen und Sie zu warnen, haben Sie sie abgewiesen.«
    Er
lächelte. »Kann man wirklich so unglaublich naiv sein?«, fragte er sie. »Und
ich soll Lady Oliver dazu gebracht haben, mich zu lieben, Jane? Der einzige
Mensch, den Lady Oliver liebt, ist Lady Oliver. Und sie hat allen Anstand außer
Acht gelassen, um die Beau Monde glauben zu machen, dass sie und ich der
Konventionen und Gefahren spotteten, indem wir unsere Liaison fortsetzten. Die
Frau ist eine Exhibitionistin. Es gefällt ihr, nur allzu bekannt zu sein,
besonders durch jemanden wie mich. Es entzückt sie, wenn es heißt, sie hätte
das Herz eines Dudley des Duke of Tresham persönlich gezähmt.
Ihr wäre nichts lieber, als wenn ich gezwungen wäre, drei weitere Male in die
Luft zu schießen, während ihre Brüder mich als Übungsziel nehmen. Oder fünf
Mal, wenn auch noch die beiden weiteren Brüder über die Stadt hereinbrechen
sollten.«
    »Sie
verharmlosen die Gefühle der Lady«, sagte Jane.
    »Ich
dachte«, bemerkte er sanft, »Sie wären nicht mein Richten«
    »Sie
würden selbst eine Heilige in Versuchung führen«, erwiderte sie scharf.
    »Das
hoffe ich.« Er grinste. »Aber sagen Sie mir, warum sind Sie so überzeugt davon,
dass ich mit Lady Oliver geschlafen habe?«
    Sie sah
ihn einige Augenblicke verblüfft an. »Jedermann weiß das«, sagte sie
schließlich. »Darum wurde das Duell ausgefochten. Sie selbst haben es
mir erzählt.«
    »Habe
ich das?«, fragte er. »Oder habe ich einfach Ihre Vermutung zugelassen?«
    »Vermutlich«,
erwiderte sie und klang entrüstet, »werden Sie es jetzt leugnen.«
    Er
schürzte die Lippen und nahm sich Zeit für seine Antwort. »Nein, das denke ich
nicht«, sagte er. »Wenn ich es leugnen würde, könnte ich den Eindruck erwecken,
dass es mir etwas bedeutet, wie Sie über mich denken, verstehen Sie, Jane. Das
kann ich Sie doch nicht glauben lassen, oder?«
    Sie
trat näher und setzte sich wieder auf ihren Stuhl. Sie schlug das Buch auf
ihrem Schoß auf, anscheinend ohne darauf zu achten, ob sie die richtige Seite
traf, und legte ihre Hände flach auf die Seiten. Sie runzelte die Stirn.
    »Wenn
es nicht stimmt«, fragte sie, »warum haben Sie es dann nicht geleugnet? Warum
haben sie ein Duell ausgefochten und den Tod riskiert?«
    »Jane,
Jane«, sagte er, »darf ein Gentleman einer Lady öffentlich widersprechen?«
    »Aber
Sie verabscheuen Sie.«
    »Dennoch
bin ich ein Gentleman«, sagte er, »und sie ist dennoch eine Lady.«
    »Das
ist lächerlich!« Heftig runzelte sie die Augenbrauen. »Sie würden zulassen,
dass ihr Ehemann das Schlimmste von Ihnen und ihr annimmt, ohne die Wahrheit zu
sagen? Sie würd ' en zulassen, dass die gesamte vornehme Gesellschaft das Schlimmste
von Ihnen annimmt?«
    »Ah«,
sagte er, »aber dafür lieben sie mich, Jane. Ich bin der böse, gefährliche Duke
of Tresham. Wie sehr ich die Hautevolee enttäuschen würde, wenn ich darauf
beharrte, dass ich in diesem Falle so unschuldig wie ein neugeborenes Lamm bin.
Allerdings natürlich nicht ganz unschuldig. Ich habe bei einigen Gelegenheiten
mit der Lady geflirtet. Ich flirte häufig mit verheirateten Ladies. Das wird
von mir erwartet.«
    »Welchen
Unsinn Sie reden!«, sagte sie ärgerlich. »Und ich glaube Ihnen nicht. Sie
erzählen mir das alles nur, um später über mich lachen und mir vorwerfen zu
können, welch ein Einfaltspinsel ich sei, an Ihre Unschuld zu glauben.«
    »Ah,
aber Miss Ingleby«, erwiderte er, »ich sagte Ihnen bereits, dass mir Ihre
Meinung absolut nichts bedeutet.«
    »Sie
sind verachtenswert«, sagte sie »Ich weiß nicht, warum ich in Ihren Diensten
bleibe.«
    »Vielleicht,
Jane«, sagte er, »weil Sie ein Dach über dem Kopf und Essen im Magen brauchen.
Oder vielleicht, weil Sie es genießen, mich mit ihrer spitzen, Zunge
auszuschimpfen und zu tadeln. Vielleicht aber auch, weil Sie mich einfach
allmählich ein wenig mögen?« Er ließ seine Stimme bewusst schmeichelnd klingen.
    Sie
presste die Lippen fest zusammen und sah ihn grimmig an.
    »Bedenken
Sie nur eines«, riet er. »Ich lüge nicht, Jane. Ich nehme vielleicht Lügen anderer
hin, aber ich lüge nicht selbst. Es steht Ihnen frei, mir zu glauben oder
nicht, ganz wie Sie wollen. Und nun legen Sie das Buch hin und holen Sie mir
etwas Kaffee. Und meine Post von Michael Quincy. Und das Schachbrett.«
    »Sie
werden mich nicht Jane nennen«, sagte sie, während sie aufstand. »Und
eines Tages

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