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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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glaube, dass mich gerade Ihre Unverschämtheit
anzieht. Soll ich Quincy den Vertrag aufsetzen und zu Ihrer Prüfung hierher
bringen lassen? Ich könnte mir vorstellen, dass er von dieser Aufgabe in hohem
Maße unterhalten sein wird. Ich werde den Vertrag nicht selbst herbringen, Jane.
Ich werde nicht wiederkommen, bis Sie nach mir schicken. Ich werde annehmen,
wenn ich von Ihnen höre, dass das Schlafzimmer oben bereit ist.«
    »Gut,
Euer Gnaden«, sagte sie, als er aufstand. Sie erhob sich ebenfalls. Diese eine
Woche würde ihr wie eine Ewigkeit vorkommen.
    Er
umfasste ihr Gesicht. »Auch das wird sich ändern müssen, Jane«, sagte er. »Ich
kann nicht zulassen, dass Sie mich weiterhin Euer Gnaden nennen, wenn
wir zusammen im Bett sind. Mein Name ist Jocelyn.«
    Sie
hatte seinen Namen nicht gekannt. Niemand hatte ihn jemals in ihrer Hörweite
benutzt. »Jocelyn«, sagte sie weich.
    Seine
tief dunklen Augen wirkten normalerweise hart und undurchdringlich, und es war
unmöglich, mehr von dem Mann zu sehen, als er bereitwillig offenbarte
was üblicherweise nicht sehr viel war, wie sie vermutete. Aber nachdem sie
seinen Namen ausgesprochen hatte, befiel Jane das bestimmte Gefühl, dass sich
hinter seinen Augen etwas öffnete, in das sie versank.
    Nur
einen Moment lang.
    Er ließ
die Hände sinken und wandte sich zur Tür.
    »Eine
Woche«, sagte er. »Wenn die Renovierungsarbeiten bis dahin nicht abgeschlossen
sind, Jane, werden einige Köpfe rollen. Sie werden alle zuständigen Arbeiter
warnen?«
    »Ja,
Euer Gnaden,« sagte sie. »Jocelyn.«
    Er
schaute über die Schulter zu ihr und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Aber
dann änderte er seine Meinung und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.

Kapitel 13
    Viele von Mick'
Bodens Bekannten beneideten ihn um seine Arbeit. Zu den berühmten
Kriminalbeamten der Bow Street zu gehören, brachte einen gewissen Glanz. Der
übliche Irrtum war, dass er an seinen Arbeitstagen buchstäblich die
schrecklichsten Verbrecher ganz Londons und halb Englands zur Strecke brächte
und dem nächstgelegenen Richter vorführte, wo die Verbrecher dann die gerechte
Strafe für ihre heimtückischen Taten bekämen. Sie sahen sein Leben als ein
endloses Abenteuer voller Gefahr und Aufregung und Erfolg.
    Tatsächlich
bestand seine Arbeit größtenteils aus Routine und war eher langweilig. Manchmal
fragte er sich, warum er kein Werftarbeiter oder Straßenkehrer geworden war.
Dies war eine dieser Gelegenheiten. Lady Sara Illingsworth, eine Lady von kaum
zwanzig Jahren, die auf dem Lande aufgewachsen war und vermutlich keine
Stadtbräune besaß, erwies sich als unerwartet schwer zu fassen. Während fast
eines Monats Suche hatte er über ihre ersten paar Tage Hotelaufenthalt hinaus
keine Spur von ihr entdecken können.
    Der
Earl of Durbury beharrte noch immer eigensinnig darauf, dass sie in London sein
müsse. Sie hätte nirgendwo sonst hingehen können, behauptete er, da sie sonst,
abgesehen von einer alten Nachbarin, die jetzt bei ihrem Ehemann in
Somersetshire lebte, keine Freunde oder Verwandten hatte. Aber sie war nicht
da.
    Etwas
sagte Mick, dass der Earl Recht hatte. Sie war hier irgendwo. Aber sie war
nicht zu Lady Webbs Haus zurückgekehrt, obwohl die Baroness inzwischen wieder
in der Stadt weilte. Sie hatte auch keinen Kontakt zum Sachverwalter ihres
verstorbenen Vaters oder dem des gegenwärtigen Earl aufgenommen. Hätte sie
großzügig eingekauft, hätte sie es gewiss nicht in einem der eleganteren
Geschäfte getan. Hätte sie versucht, einen Teil des gestohlenen Schmucks zu
verkaufen oder zu verpfänden, hätte sie es gewiss nicht an einem der Orte
getan, von denen Mick wusste und er brüstete sich damit, sie alle zu
kennen. Hätte sie versucht, sich eine achtbare Unterkunft in einer anständigen
Gegend zu beschaffen, hätte sie es nicht in einem der Häuser getan, an deren
Türen er und seine Leute unermüdlich geklopft hatten. Sie hatte keine Arbeit in
irgendeinem dieser Häuser gesucht , und er hatte bis auf die größten
Herrenhäuser in Mayfair alle denkbaren Möglichkeiten berücksichtigt. Sie wäre
nicht so tollkühn, dort nachzusuchen, hatte er entschieden. Auch bei keiner der
Arbeitsvermittlungen war jemand mit den Namen, von denen Mick glaubte, dass sie
sie benutzen könnte, vorstellig geworden. Niemand erinnerte sich an eine große,
schlanke, blonde Schönheit.
    Und so
hatte er dem Earl of Durbury wieder nichts zu berichten. Es sah düster aus. Das
genügte, einen Mann

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